News Bild Delegation der Regensburger Faschingsgesellschaft Lusticania besucht Bischof Rudolf Voderholzer

Delegation der Regensburger Faschingsgesellschaft Lusticania besucht Bischof Rudolf Voderholzer

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Altbischof Wilhelm Schraml von Passau hat schon einen, Kardinal Karl Lehmann aus Mainz auch schon seit langem und sogar Papst Benedikt XVI. konnte als Erzbischof und Kardinal in München einen entgegen nehmen. Die Rede ist von nichts geringerem, als einem kleinen, bunten Stück Blech an einem Band, das als Orden verliehen, in der Faschingszeit eine ganz besondere Bedeutung bekommt. Die Regensburger Faschingsgesellschaft Lusticania stattete am Montag, dem 17. Februar 2014, genau zwei Wochen vor dem Rosenmontag, Bischof Rudolf in der Niedermünstergasse einen Besuch ab. Mit einer stattlichen Delegation, an deren Spitze das amtierende Prinzenpaar, Seine Tollität Prinz Florian I. (Florian Gehr) und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Kristina I. (Kristina Gehr), machte das närrische Volk dem Regensburger Bischof seine Aufwartung. Begleitet wurden sie von Vertretern des Präsidiums und der Tanzgarden. Interessanterweise kamen die Narren auch in geistlicher Begleitung. Neben dem Kolping-Bezirksvorsitzenden Herbert Lorenz, waren Bezirkspräses BGR Siegfried Schweiger und sein Stellvertreter, Diakon Thomas Steffl, seelsorgerisch tätig in der Dompfarrei Niedermünster und zugleich Präses bei der Lusticania, mit von der Partie. Die geistliche Unterstützung begründet sich in der Geschichte der 1958 im Kolpinghaus St. Erhard in Regensburg aus der Taufe gehobenen Faschingsgesellschaft, die 1981 im Kolpingwerk Bezirksverband Regensburg wiederbegründet wurde und diesem noch heute angehört.

 

Genaues Protokoll und Busserl für den Bischof

Wer nun glaubt, dass ein Besuch von Faschingsnarren ein heilloses Durcheinander wäre, der täuscht sich gewaltig. Der Besuch beim Regensburger Oberhirten durch die Obernarren lief nach einem genauen Protokoll ab. Lusticania-Präses Diakon Steffl stellte dem Bischof die Arbeit der Lusticania vor, die neben der Pflege des Faschingsbrauchtums auch Jahr für Jahr caritative Projekte unterstützt. Im Jahre 2013 gingen die bei den Bällen gesammelten Spenden nach Serbien zu einer Familie nahe der Bischofsstadt Zrenjanin. Außerdem habe die Jugendarbeit einen hohen Stellenwer t in der Lusticania. Höhepunkt war neben dem Prinzenwalzer des Geschwisterpaares Gehr die Verleihung des Saison-Ordens durch Prinzessin Kristina I. an Bischof Rudolf, verbunden mit dem obligatorischen Busserl. Diese Ordensverleihung an einen Regensburger Bischof ist wohl erstmalig in der Geschichte der Fastnacht in der Domstadt. Außerdem erhielt der frisch gekürte Ordensträger dann auch noch das Faschings-Journals 2014. Mit dem gemeinsamen Singen des Lusticania-Liedes und dem bischöflichen Segen schloss dann ein nicht alltäglicher Besuch bei Bischof Rudolf in der Niedermünstergasse.

 

Stichwort: Klerikale Ordensträger

Unter den Rittern des „Ordens vom Goldenen Humor“, den die Lusticania seit zig jahren verleiht, zählt man mehr als zehn Priester, neben Domvikar Dr. Werner Schrüfer (Ordensverleihung 2002) auch den ehemaligen Bischöflichen Finanzdirektor und Domdekan, Prälat Robert Hüttner (1984). Einer der Ritter des „Ordens vom Goldenen Humor“ hat sogar einen bischöflichen Stuhl erklommen, nämlich der damalige Kolpingpräses und heutige Altbischof von Passau, Wilhelm Schraml (Ordensverleihung 1981). Dabei sind bischöfliche Ordensträger keine Seltenheit. Karl Kardinal Lehmann erhielt 2005 in Aachen den „Orden wider den tierischen Ernst“ und sogar der Bischof von Rom ist Inhaber eines hohen Faschingsordens: Als Münchner Erzbischof wurde Joseph Kardinal Ratzinger 1989 mit dem „Karl Valentin-Orden“ der Narrhalla München ausgezeichnet. Am Anfang der Faschingsgeschichte in der Domstadt steht dann auch ein Bischof: Im Jahre 1249 wird der Regensburger Bischof Albert I. von Pietengau (1247-1259) von der römischen Kurie angewiesen, das all zu arge Treiben der Schüler der Regensburger Domschule beim sog. maskierten "Bischofsspiel" zu unterbinden. Der Benediktiner-Abt Wernher von Prüfening beklagte sich bei der römischen Kurie über diese, die all zu arg ihren Schabernack mit den Mönchen und Mitarbeitern von Kloster Prüfening trieben.



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