„Das Wort Gottes mutig verkünden“ - Bischof Voderholzer zu Besuch in der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit in Amberg
Fast auf den Tag genau 90 Jahre nach der Grundsteinlegung der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in Amberg beging die Pfarrei dieses Jubiläum – zusammen mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. „Ich bin sehr gerne der Einladung zu diesem Jubiläum gefolgt“, meinte der Oberhirte in seiner Begrüßung, zumal er bei früheren Besuchen in Amberg bereits an diesem imposanten Gotteshaus vorbeigefahren ist. In seiner Predigt ermunterte der Bischof die Gläubigen, gut vorbereitet die heilige Kommunion zu empfangen und „das Wort Gottes mutig zu verkündigen“.
Grundsteinlegung weist auf „lebendige Steine“ in der Kirche hin
Bereits vor dem Festgottesdienst verschaffte sich Bischof Voderholzer einen Eindruck von der Kirche und nahm unter anderem auch den Grundstein in Augenschein, der an die Grundsteinlegung am 30. Mai 1926 erinnert. Vor dem Portal des Gotteshauses begrüßten ihn Erstkommunionkinder und überreichten ihm einen Blumenstrauß. Bei festlicher Orgelmusik zogen die Erstkommunionkinder, die Ministranten, die Priester und Bischof Voderholzer dann in die Kirche ein. Bischof Rudolf machte deutlich, dass die Grundsteinlegung einer Kirche immer auch auf die Grundsteinlegung der Kirche insgesamt, d.h. auf das Leben Jesu Christi, seinen Tod und seine Auferstehung sowie auf die lebendigen Steine in der Kirche und in einer Pfarrei hinweise.
Glauben stets mutig verkünden
In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf das Sonntagsevangelium mit den Sätzen des Hauptmanns von Kafarnaum ein, die – in etwas abgewandelter Form – seit dem 10. Jahrhundert vor der Verteilung der Heiligen Kommunion im Gottesdienst gesprochen werden. „Er respektiert die Bräuche und die Religion der Juden. Und er hat Vertrauen in die Wirkmächtigkeit Jesu, in den er seine ganze Hoffnung setzt“, charakterisierte Bischof Voderholzer den römischen Hauptmann, der Jesus bat, seinen Diener zu heilen. Im Unterschied zu den Worten des Hauptmanns werde aber beim Gebet nach dem Agnus Dei im Gottesdienst Jesus als das Lamm Gottes angesprochen. „Und wir verstehen unsere eigene Seele, unseres Lebens Wesenkern, als das, was der Heilung bedarf“, konkretisierte der Bischof.
„Wir bitten, dass Jesus in der heiligen Kommunion zu uns, unter unser Dach kommt, er in das Haus unseres Lebens eintrete“. So soll dieses Wort für einen würdigen Empfang der Eucharistie vorbereiten. Und der römische Hauptmann verdeutliche außerdem, dass der Geist Gottes auch außerhalb der sichtbaren Grenze der Kirche weht, es also auch darum gehe, „das Wort Gottes mutig zu verkünden“. Bischof Voderholzer dankte daher allen, die in der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit (wie auch Heilige Familie und Expositur Paulsdorf) diesen Dienst tun: den Priestern und dem Gemeindereferenten, den kirchlichen Gremien, den Vereinen und Verbänden sowie den Ministranten und den in der Kirchenmusik Wirkenden und vor allem den Eltern und Großeltern der Kinder als „erste Missionare und Verkünder des Glaubens“. Er erinnerte an den aus dieser Pfarrei stammenden Bischof Dr. Oswald Hirmer und verband dies mit der Bitte um das Gebet für Priesternachwuchs.