„Das Mysterium der Trinität ist das Geheimnis der Liebe“ - Viele Hundert Gläubige bei der Dreifaltigkeitswallfahrt auf dem Eichlberg
(pdr) Mit einem mehrmonatigen Festprogramm feiert die Pfarrei Eichlberg heuer das 300-jährige Jubiläum der Weihe ihrer Pfarr- und Wallfahrtskirche. Ein erster besonderer Höhepunkt war das Bruderschaftsfest der Dreifaltigkeitsbruderschaft mit dem Pontifikalgottesdienst am Sonntagvormittag, dem Bischof Gerhard Ludwig Müller vorstand. Wind und Regen verhinderten eine Eucharistiefeier im Freien. Zahlreiche Wallfahrer waren am Sonntag zum Eichlberg gepilgert. Zum Teil waren sie mehrere Stunden unterwegs – von den unmittelbaren Nachbarorten, aber auch aus weiter entfernten Dörfern, Märkten und Städten.
Die Wallfahrt auf den Eichlberg zur Heiligsten Dreifaltigkeit reicht bis ins Jahr 1688 zurück. Eine Mesnersfrau hatte an einer Eiche ein Kreuz angebracht. Eines Tages hörte sie eine Stimme, sie solle danach trachten, hier auf dem Eichlberg eine Kapelle zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit zu errichten. Aufgrund eines regen Wallfahrtsbetriebs wurde die Gnadenkapelle zu klein. Die Grundsteinlegung für das größere Gotteshaus fand 1693 statt, die Weihe der Kirche erfolgte 1711. Die Kirche ist eine hochbarocke Wandpfeilerkirche.
Mit mehreren Mitbrüdern zelebrierte Bischof Gerhard Ludwig den Festgottesdienst. „Das Mysterium der Trinität ist nicht ein theoretischer Überbau oder eine geheimnisvolle mathematische Formel. Es ist das Geheimnis der Liebe, das wir schon im menschlichen Bereich nicht ausloten können, ein Geheimnis, das wir mit den Augen der Liebe besser erkennen“, erläuterte der Bischof in seiner Predigt. Er verdeutlichte den Trinitätsgedanken weiter: Gott Vater gibt sich immer wieder den Menschen zu erkennen. In seinem Sohn Jesus Christus offenbarte sich Gott den Menschen und durch Jesus kann der Mensch Gott erkennen. Der Heilige Geist Gottes kam am Pfingstfest zu den Menschen. Diese Lehre von der Trinität unterscheide den christlichen Gottesglauben von allen anderen monotheistischen Religionen. Darüber hinaus ergeben sich, so Bischof Gerhard Ludwig, zwei wichtige Aspekte: die Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche und die Sendung in die Welt. „Wir sind kein kleiner elitärer Zirkel. Wer an den dreifaltigen Gott glaubt, kann nicht so denken und sich so verhalten. Wir sind Kirche Gottes für das ganze Volk“, machte der Bischof deutlich. Mit einer feierlichen Andacht und Kindersegnung durch Bischof Gerhard Ludwig endete am Nachmittag das Bruderschaftsfest.