„Das Heil der Menschen liegt in der Begegnung mit Gott“ - Pontifikalamt mit Weihbischof Pappenberger zur 1000-Jahr-Feier und zur Beendigung der Kirchenaußensanierung
(pdr) Das tausendjährige Jubiläum der Dörfer Erlheim und Bittenbrunn wurde am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert. Im Mittelpunkt stand am Sonntag das Pontifikalamt, das Weihbischof Reinhard Pappenberger zelebrierte. In seiner Festpredigt verdeutlichte er eine der zentralen Aussagen des christlichen Glaubens: „Es geht immer um das Heil der Menschen. Und dieses liegt in der Begegnung mit dem Gott.“ Anhand kirchlicher Personen aus Vergangenheit und Gegenwart vertiefte er diese Aussage.
So verwies der Weihbischof zunächst auf Berthold von Regensburg. Dieser, zwar 200 Jahre später geboren als die erste Urkunde der beiden Jubelorte, hätte - so der Weihbischof - sicher an dieser Kirche Gefallen gefunden. Alles andere als selbstverständlich sei das 1000-jährige Bestehen der Kirche, die aber – damals wie heute – ihre Hauptfunktionen in der Verkündigung des Wortes Gottes und der Feier des Altarsakraments (gehabt) habe. Auf einen ganz aktuellen Aspekt, die Ermordung christlich orientierter Ärzte und Helfer in Afghanistan, kam Weihbischof Pappenberger bei der Vorstellung des Kirchenpatrons, des heiligen Laurentius zu sprechen. Dieser gab am 10. August 258 nach Christus als Märtyer in der damaligen Phase der großen Christenverfolgungen durch den römische Kaiser Valerian sein Leben: als dieser von Laurentius, der als Diakon tätig war, den Besitz der Kirche forderte, führte Laurentius dem Machthaber kurzerhand die Armen von Rom vor. „Das sind die, für die wir da sind“, soll Laurentius sinngemäß gesagt haben. Das brachte den Kaiser so sehr in Rage, dass er Laurentius und dessen Gefährten sofort hinrichten ließ.
Den Besitz, ja den Reichtum der Kirche heute charakterisierte der Weihbischof mit den Menschen, die ihr angehören und die für die Menschen da sind. Gerade zur Zeit der Säkularisation vor rund 200 Jahren, wo kirchliche Güter verweltlicht wurden, begannen in der Diözese Regensburg Personen wie Bischof Johann Michael Sailer, der Dompfarrer und spätere Weihbischof Georg Michael Wittmann oder Maria Theresia von Jesu Gerhardinger, die Gründerin des Ordens der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, ihr heilvolles Wirken. Für Weihbischof Pappenberger gilt die zugrundeliegende Basis für deren Tätigkeit und Engagement auch heute: „Genau hinschauen, worum es für uns als Christen gehen muss. Es geht immer um das Heil der Menschen. Und dieses liegt in der Begegnung mit dem Gott, dem der Mensch am Herzen liegt und der sich auf den Menschen einlässt. Dazu lädt uns dieses Jubiläum ein.“ Weihbischof Pappenberger verwies auf 200 Millionen verfolgte Christen weltweit. „Christliches Handeln stört oft die Machthaber“, stellte er abschließend fest, zog einen Vergleich zum heiligen Laurentius und nannte mit Mutter Teresa, deren 100. Geburtstag am 26. August begangen wird, ein eindrucksvolles Beispiel aus unseren Tagen von einem Leben und Wirken, „das den Menschen nahe“ war.
Nach dem Festgottesdienst nahm Weihbischof Pappenberger beim Festzug zusammen mit dem langjährigen Seelsorger Bischöflich-Geistlicher Rat Josef Lobinger und dem derzeitigen Pfarrer Pater Marek Michalak auf einer Kutsche Platz und fuhr damit zum Festzelt. Nach dem Mittagessen segnete er in der außen frisch sanierten Laurentiuskirche die Kinder.