„Das Entscheidende kommt von einem anderen“ – Bischofsweihe des ernannten Weihbischofs Dr. Josef Graf am 7. Juni in Regensburg
Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den ernannten Weihbischof Dr. Josef Graf in Regensburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine frohe Grundstimmung über die Ernennung prägte die Vorstellung, in deren Rahmen die gesamte Diözesanleitung anwesend war. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer erklärte: „Ich bin sehr froh, dass <link record:tt_news:3731 internal-link heilige vater hat dr. graf zum weihbischof>der Heilige Vater Dr. Graf zum Weihbischof ernannt hat. Aus dem Bistum habe ich viele positive Reaktionen erhalten.“ Der Termin der Bischofsweihe im Hohen Dom St. Peter ist Sonntag, 7. Juni, ab 15 Uhr. Als bischöflichen Wahlspruch hat sich der ernannte Weihbischof eine Stelle aus dem Markusevangelium gewählt: „Ut essent cum illo“ – „Damit sie bei ihm [Jesus Christus] sind“ (Mk 3,14).
Seit 1972 bis zur Berufung von Weihbischof Wilhelm Schraml als Bischof von Passau im Jahr 2001 gab es zwei Weihbischöfe im Bistum Regensburg, der flächenmäßig größten Diözese in Bayern. Bischof Voderholzer sprach von einer „großen Fülle an bischöflichen Segnungen und Amtshandlungen“, denen es nachzukommen gilt. Der Regensburger Bischof hat vor, Dr. Graf als Bischofsvikar für die Priesterseelsorge zu bestellen. Mit seiner bisherigen Tätigkeit als Spiritual im Priesterseminar sei das neue Amt „sehr gut vereinbar“. Andernorts habe man damit gute Erfahrungen gemacht. Als Weihbischof sieht sich Josef Graf als „verlängerter Arm des Bischofs für den Hirtendienst an den Priestern, seinen engsten Mitarbeitern“. Bischof Voderholzer sprach vom „Vorteil, dass Dr. Graf eine große Erfahrung aus der Priesterausbildung mitbringt“.
Weit über die Diözese Regensburg hinaus bekannt
Dr. Graf wurde mit einer Arbeit über Gottlieb Söhngen promoviert. Der Münchner Fundamentaltheologe war einer der Lehrer von Joseph Ratzinger. Der ernannte Weihbischof ist aufgrund seiner ausgedehnten Exerzitien- und Vortragstätigkeit weit über die Diözese Regensburg hinaus bekannt. Im Klerus sei er „sehr geschätzt und anerkannt“, sagte Bischof Voderholzer. Josef Graf hatte in den vergangenen 26 Jahren nach Studien und Aufenthalt u.a. im Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom, als Spiritual im Priesterseminar St. Wolfgang Regensburg gewirkt. Die Priesterweihe hatte er vor beinahe 32 Jahren aus der Hand von Erzbischof Friedrich Wetter in Rom erhalten.
Jesuitengeneral Pedro Arrupe als ein Vorbild: „kindliche Zuversicht“
„Bangen Herzens, aber zuversichtlich“, sagte Dr. Graf, habe er die Ernennung angenommen. Er entstammt einer Arbeiter- und Kleinbauernfamilie aus Pondorf bei Riedenburg im Westen des Bistums Regensburg. Sein Vater hatte zunächst noch als Sattlermeister gewirkt. Als eines seiner Vorbilder nannte der künftige Weihbischof Graf den Jesuitengeneral Pedro Arrupe, der trotz „enormer Probleme in der Kirche und im Jesuitenorden“ nie seine „kindliche Zuversicht“ aufgegeben habe. Auch nannte er in diesem Zusammenhang eine alte einfache Ordensfrau aus seiner Heimatgegend, die 50 Jahre lang unter oft erbärmlichen Bedingungen auf den westindischen Inseln (Barbados) als Krankenschwester gewirkt hatte.
Schließlich erinnerte der ernannte Weihbischof Dr. Graf daran, dass – trotz aller „Furcht und Zittern“, mit denen er sein Amt antritt – das Entscheidende „von einem anderen kommt“.