News Bild Das „document Niedermünster“ wird neu gestaltet - Wurzeln der christlich geprägten Kultur in Bayern

Das „document Niedermünster“ wird neu gestaltet - Wurzeln der christlich geprägten Kultur in Bayern

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(pdr) In Kürze beginnen die Umgestaltungs- und Abbrucharbeiten an der archäologischen Stätte unterhalb der Niedermünsterkirche östlich des Domes. Die Planungen dazu sind weit gediehen. Das teilten Generalvikar Michael Fuchs und Leitender Baudirektor Hans Weber vom Staatlichen Hochbauamt Regensburg mit. Der Generalvikar sprach von einem „wichtigen Meilenstein bei der Erforschung und Ausgestaltung“ des Areals, das 2000 Jahre Landes-, Bistums- und Stadtgeschichte vereint. Das Bistum Regensburg ist der Träger der Baumaßnahmen, der Staat ist Eigentümer der Niedermünsterkirche. Das Bistum beauftragte das Hochbauamt mit der Durchführung des Umbaus. Dazu gehören unter anderem die Entfernung der störenden Betoneinbauten aus den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die Neugestaltung der Besichtigungswege, die Installation einer umfassenden Lichtanlage, die die verschiedenen Bauphasen hervorhebt, sowie die Umsetzung eines neuen didaktischen Konzepts, das zahlreiche Tafeln und drei Filme umfasst. Mit der Fertigstellung der Maßnahme, für die rund 550.000 Euro veranschlagt sind, wird in drei Jahren gerechnet. Das Bistum Regensburg hat einen großen Teil daran übernommen.

Bis zu fünf Meter unter dem Boden ruhen die Wurzeln Regensburgs. Hier ist zu sehen, dass sich die Stadt unmittelbar aus den Einrichtungen des römischen Lagers entwickelte, die im Gegensatz zu anderen Fällen von Stadtentwicklung unzerstört weitergenutzt werden konnten. Leitgedanke des didaktischen Konzepts ist es entsprechend, die Kontinuität des städtischen Werdens zu illustrieren.

Allerdings reicht die Bedeutung des „documents Niedermünster“ auch weit über Regensburg hinaus. Im Bereich des ehemaligen Römerlagers entwickelte sich die herzogliche Pfalz, von der aus das frühmittelalterliche Bayern regiert wurde. Darauf wiederum erwuchs die Handels- und Kulturmetropole Regensburg im hohen Mittelalter. „Hier ist der einzige Ort, an dem man auf das Werden des bayerischen Staates blicken kann“, erklärte Oberkonservator Dr. Harald Gieß: „Außerdem sind hier die Wurzeln der christlich geprägten bayerischen Kultur zu sehen.“ Höhepunkt der Bauten unter der Kirche ist das Grab des heiligen Erhard, des Nebenpatrons des Bistums.

Das überarbeitete „document Niedermünster" wird einen Teil der weiter auszubauenden Museumslinie um den Dom herum bilden. Das „document Niedermünster" macht deutlich, dass auch der Dom ohne seine Umgebung nicht zu verstehen ist. Die dort zu erfahrende bauliche Kontinuität hebt die Stätte vom nahen „document Neupfarrplatz“ ab, in dem vor allem die Diskontinuitäten städtischer Entwicklung in Erscheinung treten. (ven)



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