Damit Menschen wieder mehr zusammenhalten - Caritas appelliert zur Frühjahrssammlung an eine solidarische Gesellschaft und lenkt den Blick auf die Armut in der Region
„Da sind Menschen, die halten Sterbenden die Hand, die beschäftigen sich mit Leuten, die niemanden mehr haben; sie setzen sich hin und teilen Leben und Sterben, das ist ein Job von unfassbarer Tragweite und kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ So äußerte sich kürzlich der bekannte Fernsehmoderator Johannes B. Kerner in einer Diskussion mit Blick auf Caritas und Diakonie. Genau das ist die Aufgabe der Caritas: Dort zu sein, wo niemand mehr ist. Dazu braucht die Caritas vor Ort aber die Unterstützung der Menschen. „Spenden Sie Zusammenhalt!“ So lautet das Motto der Caritassammlung vom 25. Februar bis 3. März. Mehrere Tausend Sammlerinnen und Sammler gehen dann in Pfarreien und Städten von Haus zu Haus oder auf die Straßen, um für die Arbeit der Caritas Geld zu sammeln. Am 24. Februar ist die Kollekte in den Gottesdiensten für die Caritas bestimmt. Jeder Cent kommt ohne Umwege hilfsbedürftigen Menschen zugute.
Keimzelle der Gesellschaft ist die Familie. Zeit füreinander und Rahmenbedingungen, die diese Zeit ermöglichen, sind das, was Familien heute am meisten fehlt. Hier ist die Gesellschaft gefordert. Familien brauchen einen Rahmen, in dem sie ihre Zusammengehörigkeit und Angewiesenheit aufeinander leben und entwickeln können. Das macht sie stark. Wenn Familie gut gelingen soll, braucht sie auch Unterstützung von außen; Ersatz, der da ist, wenn die Familie ausfällt. Die Caritas bietet solche Unterstützung. Die Schwangerschaftsberatung zum Beispiel befähigt von Anfang zum Leben mit einem Kind und in der Familie. Der Familien entlastende Dienst bleibt für einige Stunden zuhause beim schwerst pflegebedürftigen Kind, wenn die Eltern einmal einkaufen oder zum Frisör gehen wollen. Die Haushaltsorganisationstrainerin der Caritas hilft Alleinerziehenden, zum Teil noch minderjährigen Müttern und Familien, die sich in prekären Lebenssituationen befinden. Das Caritas-Haus St. Rita ist Anlaufstelle für Frauen und Kinder in sozialen Notlagen oder Krisensituationen. Unverschuldet oder verschuldet geraten Menschen auch in unserer Region in soziale Notlagen. Oft haben sie gleichzeitig mehrere Probleme:
Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Sucht, Straffälligkeit, gesundheitliche Einschränkungen. Aus eigener Kraft können sie sich oft aus dieser Lebenslage nicht mehr befreien. „Caritas muss dahin gehen, wo es wehtut“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz. Ohne Spenden könnten von der Caritas viele zusätzliche Hilfen und Dienste nicht mehr erbracht werden; vor allem solche, für die es keine oder immer weniger öffentliche Mittel gibt. „Es kann nicht sein, dass am Ende die Schwächeren in unserer Gesellschaft mehr tragen müssen als die Starken“, sagt Batz. Nur eine solidarische Gesellschaft sei eine gerechte und lebenswerte. „In unseren Beratungsstellen suchen wir gemeinsam mit den Menschen in sozialen Notlagen einen Weg aus der Misere“, so Batz weiter. Die Menschen gewinnen so wieder Selbstwertgefühl und sehen neue Perspektiven für ihr Leben. Es gebe auch in unserer Region Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, für sich zu sorgen. Dann ist die solidarische Gesellschaft gefragt, diese in die Mitte der Gesellschaft zurückzuholen.
Caritas: Für jede Not ein Hilfsangebot
Die Caritas engagiert sich für die Menschen am Rande, in zahlreichen Projekten, in Pfarrei und Verband, und das nicht nur materiell. Viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich täglich mit viel Herz und Phantasie um Menschen in verschiedenen Notlagen. Mit den Sammlungsgeldern fördert die Caritas diese Initiativen und Hilfsprojekte in der Region. Die Einrichtungen und Dienste der Caritas reagieren professionell und mit flexiblen, schlanken Strukturen auf die Nöte der Zeit.
Vertrauen und Transparenz
40 Prozent der Sammlungsgelder bleiben in den Pfarreien für karitative Arbeit. Die anderen 60 Prozent gehen an die örtlichen Caritasverbände, Einrichtungen und caritative Initiativen. Der Umgang mit Spenden unterliegt ständigen Prüfungen durch die Bischöfliche Finanzkammer, den Bundes- und Landesrechnungshof, die Kommunen und unabhängige Prüfgesellschaften. Sammlungsgelder sind zweckgebunden. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat festgestellt, dass die Caritas mit dem niedrigsten Satz an Verwaltungskosten auskommt.
Sammlerinnen können sich ausweisen
Jeder Sammler hat eine von der Pfarrei abgestempelte Sammelliste, die als Legitimation dient. Die Sammler mit der Büchse haben einen von Caritas oder Pfarrei ausgestellten Sammelausweis. Die Büchsen sind verschlossen, plombiert und haben eine offizielle Caritas-Banderole. Wer per Überweisung spenden will, kann dies gerne tun: Konto 110 100 5 der LIGA BANK Regensburg, BLZ 750 903 00.
Mehr Informationen zur Arbeit der Caritas in der Diözese Regensburg: www.caritas-regensburg.de.