„Christlicher Glaube ist keine Privatsache, sondern immer öffentlich“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller eröffnet Caritaskongress in Regensburg mit 500 Teilnehmern
„Das Soziale - unser Kapital!" So lautet der Titel des ersten Caritas-Kongresses in der Diözese Regensburg. Zusammen mit den Fachverbänden initiierte der Diözesan-Caritasverband zum ersten Mal einen Kongress dieser Dimension. Bischof Gerhard Ludwig Müller begrüßte die rund 500 Teilnehmer vor Beginn des ganztägigen Kongresses, der von mehreren Fachreferaten und verschiedenen Arbeitskreisen getragen wird.
Zur Eröffnung des Kongresses richtete der Bischof den Blick auf den Weltmissionssonntag, der in den vergangenen Tagen in der Diözese Regensburg gefeiert wurde. Dabei habe man von den Gästen aus Indien viel über die dortigen Lebensverhältnisse erfahren. Der Kampf gegen die Abgrenzung der Menschen untereinander durch das immer noch praktizierte Kastenwesen oder die vielen Abtreibungen von weiblichen Föten sowie die Tötung junger Mädchen stellten eine Herausforderung für die Arbeit der dort lebenden katholischen Priester und Schwestern dar. Wir Christen könnten einander die Hände reichen, wir können uns nahe sein, egal welcher Gesellschaftsschicht oder Geschlecht wir angehören. Dabei übernehme die Kirche nicht nur im Bereich der Verkündigung Verantwortung. Die Liebe dränge uns Christen, das Brot mit den Armen zu teilen.
„Wir alle haben den Auftrag, dem der Hilfe braucht, Barmherzigkeit zu zeigen. In der Gegenwart und in der Zukunft muss die Kirche ihre Flagge zeigen. Wir alle können uns als Gemeinschaft organisieren, getragen von christlichen Grundeinsichten“, erklärte der Regensburger Oberhirte und hob dabei die Leistungen der vielen Ehrenamtlichen hervor. Die zahlreichen Einrichtungen in der Diözese würden nicht nur von den hauptamtlichen Mitarbeitern getragen, sondern von einem enormen Stab an freiwilligen Helfern. Diese entlasteten nicht nur Festangestellte, sie leisteten ganz konkrete und wichtige Dienste. Ihre Arbeit sei von größter Bedeutung.
„Der Caritaskongress der Diözese führt heuer erstmals mehrere Hundert engagierte Kräfte zusammen. Er soll aber auch ein Signal nach außen senden: Wir alle übernehmen Verantwortung für das Ganze. Christlicher Glaube ist niemals nur Privatsache, sondern immer etwas Öffentliches“, hob der Bischof hervor und dankte ausdrücklich allen Menschen, die neben den staatlichen Steuern auch ihrer Pflicht zur Zahlung der Kirchensteuer nachkämen und damit noch mehr zum Allgemeinwohl beitrügen.