"Blut und Gold" - Vernissage in der Universitätskapelle
"Blut und Gold" - unter diesem Titel findet am Donnerstag, 28. April 2016, eine Vernissage in der Universitätskapelle Regensburg statt. Dr. Friedrich Fuchs vom Diözesanmuseum gibt eine Einführung, Musik kommt von <link http: www.dualhead.org _blank external-link-new-window dualhead>Dualhead (experimental jazz) aus Landshut. Beginn ist um 18.30 Uhr.
<link http: www.regineherzog.de _blank external-link-new-window>Regine Herzogs Installation "Blut und Gold" stellt die Frage, was geschieht, wenn Wertvolles mit weniger Wertvollem zusammengebracht wird. Die scheinbar klare Festlegung von Werten wird hinterfragt und ihre Veränderung in einer künstlerischen Arbeit erfasst
Die Installation verknüpft mit 144 blutbefleckten Blattgoldplättchen zwei der am stärksten mit Leidenschaften besetzen Materialien und bringt sie in den Sakralbau der Universitätskapelle. Die Transparenz der Arbeit eröffnet optisch spannende Effekte. Diese werden ergänzt durch handgezeichnete Landkarten; sie zeigen Europa, Asien, Australien, sowie Nord- und Südamerika mit farbigen Markierungen. Blau ist dem Meer zugeordnet, andere Farben markieren Goldminen, Förderländer und Vorkommen.
Plastik, Blut und Gold?
Plastik ist ein neutrales Material, völlig alltäglich, häufig, der Wert ist unbedeutend. Einzig der umweltzerstörende Aspekt und die mögliche Gesundheitsgefährdung für den Menschen verändern die Werte-Neutralität. Blut ist lebenspendend, unverzichtbar. Es wird im Körper produziert, in Blutspendebeuteln kommt es alltäglich mit Plastik in Verbindung. Blut fließt aus bei Verletzungen. Der Stellenwert war und bleibt hoch, wenn auch sehr leicht über das Blut Krankheiten übertragen werden können. Gold hat eine lange Wertegeschichte, bereits ca. 5000 vor Christus kann man Goldverwendung nachweisen. Es hat Ausbeutung, Kriege, Gier, Umweltzerstörung, Mord, Raub, Totschlag hervorgerufen, menschengemachte Katastrophen. Gegensätzlich dazu diente es schon früh der Verzierung und der Herstellung kultischer Objekte. Im Christentum und in anderen Religionen wird es eingesetzt, um dem Wertvollsten einen materiellen Ausdruck zu geben. Der göttliche Aspekt wird mit dem Glanz von Gold betont.
Die Künstlerin
Nach der Vernissage besteht die Gelegenheit zum Gespräch mit der Künstlerin. Regine Herzog wurde 1973 in Neumarkt/ Opf. geboren. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg (Malerei bei Prof. Johannes Grützke, Ralph Fleck, Bildhauerei bei Prof. Christian Höpfner) und war Meisterschülerin bei Prof. Joh. Grützke. Unter anderem wurde sie gefördert durch ein Stipendium der Prof.-Neumüller-Stiftung, Regensburg, die Debutantenförderung des Bayerisches Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, das Bayerische Atelierförderprogramm sowie ein HWP-Stipendium des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst für Frauen in Forschung und Lehre. Von 2004-2007 arbeitete sie in einem Förderatelier im Künstlerhaus Andreasstadel, Regensburg. Heute lebt und arbeitet Regine Herzog in Niederbayern bei Straubing.