Bischof Voderholzer in Kladrau: „Die Gottesmutter hilft durch Menschen, die den Willen Gottes verstehen!“
Alljährlich am Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel kommt Bischof Rudolf Voderholzer in die Heimatgemeinde seiner 2015 verstorbenen Mutter, um hier mit vielen weiteren heimatvertriebenen Sudetendeutschen und den Gläubigen aus der Gegend um Kladrau Gottesdienst zu feiern. Der Bischof der Diözese Pilsen, Tomas Holub, begrüßte die zahlreichen Gottesdienstbesucher, die zum Teil eine weite Anreise auf sich genommen hatten, und empfand es „als eine Ehre, mit Bischof Rudolf Eucharistie feiern zu dürfen“. Der ganze Gottesdienst wurde in zwei Sprachen gehalten, wobei Bischof Holub aufgrund seiner hervorragenden Deutschkenntnisse es übernahm, die Predigt seines deutschen Amtskollegen häppchenweise ins Tschechische zu übersetzen. Musikalisch umrahmte ein ansässiger Kirchenchor den Pontifikalgottesdienst.
Ausgerechnet am Jahrestag der Erscheinungen von Fatima
Mit Blick auf das Datum überlegte Bischof Voderholzer in seiner Predigt, ob es Zufall sei, dass man in Tschechien in diesem Jahr ausgerechnet am Monatsdreizehnten, also am Jahrestag der Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima, vorgezogen das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel feiere. Da in Tschechien der eigentliche Feiertag nicht staatlich geschützt und damit nicht arbeitsfrei ist, wird er immer am nächstgelegenen Sonntag begangen.
Bischof Voderholzer verwies in diesem Zusammenhang auch auf einen Papst, der sich stets offen zu Maria bekannte: Johannes Paul II. Er steht in einem besonderen Zusammenhang mit Fatima. Nachdem ausgerechnet an einem 13. Mai, am Jahrestag der ersten Erscheinung von Fatima, auf ihn geschossen wurde, schrieb er sein Überleben dem Schutz der Gottesmutter zu und überließ das Projektil dem Heiligtum von Fatima. Es ist heute in die Krone der Fatima-Muttergottes eingearbeitet. Der große Marienverehrer Johannes Paul II. wurde zum Symbol des polnischen Widerstandes gegen die sowjetische Fremdherrschaft. Seine Unterstützung der Gewerkschaftsbewegung Solidarnocz gab diesem Widerstand gewaltigen Auftrieb und war das Ende der politischen Entwicklung. „Deshalb können wir jetzt hier in Kladrau gemeinsam Eucharistie feiern!“, sagte der Regensburger Bischof.
Sorge um die weltweite Zunahme des gewaltbereiten Islamismus
„Die Gottesmutter hilft durch Menschen, die den Willen Gottes verstehen!“, zeigte sich Bischof Rudolf überzeugt. Er gab aber auch seiner Sorge um die weltweite Zunahme des gewaltbereiten Islamismus Ausdruck, deren Folge Bürgerkriege, Terroranschläge und Flüchtlingsbewegungen in der ganzen Welt seien: „Ist es nicht wiederum ein Zeichen, dass Maria an einem Ort in Portugal erschienen ist, der einen arabisch klingenden Namen hat?“ Fatima ist schließlich auch der Name der Tochter des Propheten Mohammed.
Ebenso seien die jüngsten Eskalationen der Gewalt zwischen den USA und Nordkorea besorgniserregend. „Möge auf die Fürsprache der Gottesmutter die Welt vor einer neuen kriegerischen Auseinandersetzung bewahrt werden!“, so die inständige Bitte des Bischofs. Die Christen sollten ihre Fackel des Glaubens an die folgenden Generationen weitergeben, zur Verherrlichung Gottes und zum Heil, zum Segen und zum Frieden für die ganze Menschheit. Das Gebet für den Frieden – ein Kernbestandteil der Botschaft von Fatima.