Bischof Voderholzer im Gefängnis
Es ist bereits eine Tradition, dass Bischof Voderholzer am Sonntag nach dem Hochfest „Taufe des Herrn“ eines der Gefängnisse im Bereich des Bistums Regensburg besucht. In diesem Jahr waren es die Gefangenen, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt Regensburg, denen Bischof Voderholzer am Sonntag, dem 13. Januar 2019, begegnete.
Die Sonntagsmessen sind gut besucht, rund ein Drittel der Inhaftierten, die der katholischen Kirche angehören, zählen zu den Besuchern. So waren es auch am Sonntag 47 Frauen und Männer, die mit Bischof Voderholzer das Pontifikalamt feiern wollten. Zusammen mit den geladenen Gästen, den Vollzugsbeamten und den Begleitern des Bischofs erlebten sie eine Eucharistiefeier, in deren Mittelpunkt die Fragen nach Schuld, Sühne, Verantwortung, aber auch Würde des Menschen und seine Hoffnung standen. „Die Menschen in der Gefangenschaft beschäftigen sich anders und intensiver mit dem Leben und der Religion als Menschen in unangefochtenen Wohlstandssituationen“, fasste der Bischof zusammen. Vor der Messfeier hatte sich Bischof Voderholzer mit den Mitgliedern des Bibelkreises und mit Sprechern der Gefangenen getroffen.
„Die Sünde hassen, den Sünder aber lieben“: Diese Grundhaltung der Kirche brachte der Bischof in seiner Predigt zum Ausdruck. Das Böse werde nicht ins Gute umgedeutet, nichts werde beschönigt oder falle unter den Tisch. Dennoch gelte die gute Nachricht, dass jeder Einzelne Gottes geliebtes Kind sei, ein Ebenbild Gottes und deshalb uneingeschränkt Träger der Menschenwürde.
In diesem Licht der Frohen Botschaft gäbe es keinen Ort und keine Zeit, wo Perspektive oder Hoffnung fehlten.
Christian Gessenharter, der Leiter der Einrichtung, begrüßte den Bischof herzlich zu seinem dritten Besuch in der Regensburger Justizvollzugsanstalt. Zu den Gästen, die den Bischofsbesuch begleiteten, zählten unter anderem MDL Dr. Franz Rieger, Landgerichtspräsident Horst Böhm und der Leiter des Seelsorgeamtes des Bistums Regensburg, Thomas Pinzer.
Bastian Wagner leitete den Chor „Wohlgesang“ aus Wackersdorf, der die musikalische Gestaltung des Hochamtes übernahm.
Die Justizvollzugsanstalt Regensburg in Zahlen: