News Bild Bischof Rudolf Voderholzer weiht in Ascholtshausen nach Abschluss der Kirchenrenovierung den Altar und segnet Taufstein und Ambo

Bischof Rudolf Voderholzer weiht in Ascholtshausen nach Abschluss der Kirchenrenovierung den Altar und segnet Taufstein und Ambo

Jesus selbst ist das Weizenkorn

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Ascholtshausen, 16. Juni 2024

Am Sonntagmorgen erwartete die Pfarrei Ascholtshausen Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zu einem ganz besonderen Ereignis. Am Tag der Wiedereröffnung der Pfarrkirche nach zweijähriger Renovierungszeit weihte der Bischof den neuen Altar und segnete das Taufbecken, den Ambo und die Apostelleuchter.

Angetan von dem festlichen Empfang mit Blasmusik, Vereinsfahnen und den herzlichen Begrüßungsworten durch Pfarrer Patrice Banza-Kabwende, Pfarrgemeinderatssprecher Markus Wargitsch und Ministrantin Franziska Winderl sagte Bischof Rudolf „ich gratuliere der Pfarrgemeinde Maria Himmelfahrt in Ascholtshausen zu dieser schönen, frisch renovierten Kirche und wünsche mir, dass Sie sie jetzt wieder ganz annehmen und mit ihrem Gebet erfüllen“. Er stimmte die Gläubigen in der vollbesetzten Kirche auf eine „sinnenfreudige, ansprechende Feier“ ein, denn „die Kirche behandelt einen Altar bei der Weihe wie eine menschliche Person. Er wird getauft, wie bei der Firmung gesalbt und dann auf ihm die Erstkommunion des Altares gefeiert“. Zunächst segnete er das Wasser und den neuen Taufstein, den Ambo und die zwölf Apostelleuchter.

 

Der Diözesanbischof begrüßte seine Mitbrüder im priesterlichen Dienst und wandte sich erfreut an die vielen Gottesdienstbesucher, die Vertreter der Gemeinde und des Landkreises, Architekten des Bistums, Planer, Ausführer, Künstler, Mitglieder der pfarrlichen Gremien, Ministranten, Sängerinnen und Sänger. Würde er in der Fußgängerzone die Frage stellen, was eine Kirche ausmache, kämen sicherlich die Antworten: Turm, Orgel, viele Kerzen und Heiligenfiguren zur Sprache. Doch weder alle Festlichkeiten noch alle Pracht mache die Kirche aus. „Unsere Kirchen werden zur Kirche durch den Altar. Er ist der Ort, um den sich die Gemeinschaft der Schwestern und BrüderJesu Christi versammelt, um sein Gedächtnis zu begehen und sich von ihm beschenken zu lassen im Brot des Lebens“, erinnerte der Bischof. „Deshalb dürfen wir eine Altarweihe feierlich begehen“. Die Lesungen und das Sonntagsevangelium (Mk 4, 26–34) scheinen auf den ersten Blick weniger für eine Altarweihe geeignet, doch bei genauerem Hinhören, könne eine Brücke zum Geschehen geschlagen werden. Das Evangelium berichtet von dem Gleichnis mit dem Weizenkorn, von der Ähre und von der Frucht in der Ähre. „Jesus selber vergleicht sich und seine Lebenshingabe mit einem Weizenkorn, Jesus selbst ist das Weizenkorn. Aus vielen Weizenkörnern entsteht das tägliche Brot. Vom Altar aus werden wir beschenkt mit ihm selbst in der Gestalt des Brotes, das aus vielen Körnern entstanden ist“, so der Bischof. Das Kreuz auf dem Altar erinnere daran, dass Christus am Altar des Kreuzes sein Leben für die Menschen hingegeben habe.

 

Am Ende seiner Predigt empfahl der Diözesanbischof vor allem den Ministranten, ihre schön hergerichtete Kirche näher kennen zu lernen, zu staunen über den Altar, den Taufstein und den Ambo. Von da aus werde der Samen des Wortes in der Verkündigung ausgestreut, „damit wir selber zum Weizenkorn werden, zu Brot, zu Nahrung für andere“, ermunterte er die jungen Gläubigen.

Altarweihe ein einmaliges Erlebnis

Die feierliche Altarweihe begann mit der großen Litanei und der Bestattung der Reliquien des Heiligen Wolfgang und der Heiligen Anna Schäffer sowie der Verschließung der Nische durch Bildhauer Alfred Kainz. Bischof Rudolf besprengte den Altar mit Weihwasser, salbte ihn mit Chrisam und entzündete an vier Stellen den Weihrauch. Eine Schale mit glühenden Kohlen stand in der Mitte. Nach dem Weihegebet und der Reinigung feierte der Hauptzelebrant mit BGR Patrice Banza-Kabwende und Dr. John Ojochogwu Oguche darauf die erste heilige Eucharistie. Vom Licht der Osterkerze ging das Feuer auf die Altar- und Apostelleuchterkerzen über. Der Kirchenchor unter Leitung von Margit Langenmantel und Organistin Beata Mlocek gestaltete den Ponitfikalgottesdienst musikalisch. Am Ende des einmaligen Erlebnisses einer Altarweihe überreichte Bischof Rudolf die Weiheurkunde und das Zeugnis über die Authentizität der Reliquie an Pfarrer Banza-Kabwende.

 

Pfarrer Patrice Banza-Kabwende dankte für die feierliche Zeremonie. Dank sage er für den wertvollen diözesanen Zuschuss und die gute Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Baudirektor, Paul Höschl, der Diözesanarchitektin Regina Schober, Architekt Andreas Strohmaier, allen beteiligten Firmen und für jegliche Unterstützung im Sinne der erfolgreichen Renovierung. Besonders hob er die Arbeit von Thomas Winderl, der seit 38 Jahren Mesner ist, und seiner Helfer hervor. 

Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert

Beim Stehempfang im schönen Pfarrgarten erhielt der Bischof im Gespräch einen guten Einblick in die Pfarreistrukturen. Die Pfarrei Ascholtshausen mit den Filialen Upfhofen, Buchhausen und Oberhaselbach, Landkreis Straubing-Bogen, zählt etwa 700 Katholiken. Sie wird von Pfarrvikar Dr. John Ojochogwu Oguche betreut und bildet eine Pfarreiengemeinschaft mit Pfaffenberg und Holztraubach, deren Pfarrer Bischöflich Geistlicher Rat Patrice Banza-Kabwende ist.

 

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet und später umgebaut. Im Kircheneingang durch den Turm sind alte Grabplatten aus dem 14. und 15. Jh. erhalten. Der Innenraum ist mit einer flachen, mit Gemälden verzierten Putzdecke versehen. Der prächtige barocke Hochaltar stammt aus der Zeit um 1750, zahlreiche Heiligenfiguren und die Kanzel zählen zu den Besonderheiten. Im Jahr 2018 stimmte die Kommission für Kirchliche Kunst einer Altarraumneugestaltung im Rahmen der Innenrenovierung zu. Den Künstlerwettbewerb gewann der Pfaffenberger Bildhauer Alfred Kainz. Er fertigte Volksaltar, Ambo und Taufstein aus heimischem Kelheimer Auerkalk. Alle Bodenbeläge im Chorraum und Mittelschiff im gleichen Material geben ein sehr stimmiges Bild. Neben den umfangreichen Renovierungen an Putz, Gemälden, Hochaltar-, Kanzel- und Figurenrestaurierungen wurden das Kirchengestühl, die Emporentreppen und Türen erneuert. Die Gesamtkosten betrugen 1,2 Millionen, die von der Bischöfliche Finanzkammer mit 50 Prozent bezuschusst wurden.

Text und Fotos: Agnes Wimmer (jas / SG)



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