Bischof Rudolf Voderholzer nimmt zehn Menschen aus dem Bistum in den Taufbewerberkreis auf
Bischof Rudolf Voderholzer hat am vergangenen Sonntag, dem ersten Fastensonntag, zehn Erwachsene in den Kreis der Taufbewerber des Bistums Regensburg feierlich aufgenommen. Die Aufnahme geschah im Rahmen eines Wortgottesdienstes in der Stiftskirche St. Johann Regensburg. Die zehn Personen aus acht Pfarreien des Bistums bereiten sich seit geraumer Zeit auf den Empfang des Taufsakramentes und, damit verbunden, der Firmung und der Eucharistie vor. Am diesjährigen Osterfest werden sie getauft, zwei von ihnen im Regensburger Dom durch Bischof Rudolf. Seit vier Jahren gibt es diese offizielle Aufnahme in den Taufbewerberkreis in einer zentralen Feier in Regensburg mit dem Bischof.
Der Bischof machte in seinen Begrüßungsworten auf den besonderen Ort aufmerksam. Die Stiftskirche ist nicht nur Johannes dem Täufer geweiht. Ihr Vorgängerbau war bereits im 9. Jahrhundert die Taufkirche des alten Domes. Neben den zehn Bewerbern begrüßte der Bischof auch die angehenden Patinnen und Paten, die Priester aus den Heimatgemeinden und weitere Weggefährten auf dem Weg zur Taufe.
„Der schönste und ermutigendste Gottesdienst im ganzen Kirchenjahr“
Als den „schönsten und ermutigendsten Gottesdienst im ganzen Kirchenjahr“ bezeichnete der Bischof in seiner Predigt die feierliche Zulassung zur Taufe. Christsein hat mit der Entscheidung zu tun, sagte Bischof Rudolf, dem Ruf Gottes zu folgen, wenn er einen beim Namen ruft. „Das macht ihr uns durch euren bewussten Schritt wieder einmal deutlich.“ Er dankte nicht nur den anwesenden Priestern und Gemeindemitgliedern, die die Taufbewerber auf den Empfang des Sakramentes vorbereiten und dorthin begleiten, sondern auch den Taufbewerbern selbst: „Ich bin Euch dankbar für das Zeugnis der Erwachsenentaufe. Es braucht Mut, sich in unserer Zeit zu Christus und der Kirche zu bekennen.“ Er selbst freue sich schon sehr darauf, den beiden Regensburgern in der Osternacht im Dom die Taufe zu spenden.
Nach der Predigt traten die Taufbewerber mit ihren Pfarrern und Paten vor zur Altarstufe und wurden dann dem Bischof namentlich vorgestellt.
Die Taufbewerber kommen aus folgenden Pfarreien im Bistum Regensburg
St. Andreas Parsberg (zwei Bewerber)
St. Andreas Herrnwahltann
St. Cäcilia Regensburg
Herz-Jesu Teublitz
Herz-Jesu Weiden (zwei Bewerber)
St. Jakobus Hahnbach
Maria Geburt Bach a.d. Donau
Zu den Zwölf Aposteln Wunsiedel
Bischof Rudolf erhielt auch das Empfehlungsschreiben des jeweiligen Gemeindepfarrers für den Taufbewerber. Stellvertretend für alle Bewerber legten der Pfarrer von Parsberg und der Pfarrer von Teublitz Zeugnis über den Weg der Vorbereitung ab. Danach antworteten alle Katechumenatsbegleiter auf die Frage des Bischofs nach der Rechtschaffenheit der Bewerber mit den Worten „Wir bezeugen es“. Auf die Frage des Bischofs „Sind Sie entschlossen, die österlichen Sakramente, Taufe, Firmung und Eucharistie zu empfangen und als Mitglieder der Kirche aus dem christlichen Glauben zu leben?“ antworteten die Bewerber mit den Worten „Ich bin bereit“. Nun sprach der Bischof die Zulassung zu den Sakramenten feierlich aus und segnete jeden einzelnen der Bewerber, während ihre Paten die rechte Hand auf ihre Schultern legten. Mit dem Pontifikalsegen und dem gesungenen Gruß an die Gottesmutter endete der Wortgottesdienst. Ihm schloss sich in den Räumen des „Domplatz 5“ eine Begegnung mit dem Bischof an, bei der er die Taufbewerber persönlich kennenlernte.
„Schon als kleines Kind wollte ich immer Christin werden“
„Schon als kleines Kind wollte ich immer Christin werden“, berichtete Blerina Veizaj aus der Pfarrei Herz-Jesu in Teublitz. „Doch leider war das in meinem Heimatland Albanien nicht möglich. Nun freue ich mich, Christin werden zu dürfen und die drei Sakramente zu empfangen.“ Bereits seit dem Kirchweihfest 2014 bereitet sich die junge Albanerin mit ihrer Patin Carolina Holler und Pfarrer Michael Hirmer auf den Empfang des Taufsakramentes vor. „Ich fühle mich sehr geehrt, das sie mich als Patin ausgewählt hat“, sagt Carolin Holler: „Natürlich ist das eine andere Sache als mit einem kleinen Kind, das man bei der Taufe auf dem Arm hält.“ Als Patin eines erwachsenen Patenkindes müsse man zum Beispiel viele Fragen zum Glauben beantworten. Fragen, die sie nicht beantworten können, werden in den regelmäßigen Treffen mit dem Pfarrer besprochen. Gemeinsam würden sie nicht nur die Bibel lesen, sondern auch die Messe besuchen. Da sie in einer atheistischen Familie in Albanien aufwuchs, berichtet Blerina Veizaj, hatte sie keinen Bezug zum katholischen Glauben. Selbst heute, nach der kommunistischen Zeit, sei es eher selten, dass sich in Albanien Erwachsene taufen lassen. Hier in Deutschland sei ihr Entschluss gereift, katholisch zu werden und alles über den Glauben zu erfahren.