Bischof Rudolf Voderholzer führt offiziell das neue Gotteslob im Bistum Regensburg ein und eröffnet feierlich die Wolfgangswoche
Mit einem Pontifikalamt in der geschichtsreichen Basilika St. Emmeram in Regensburg eröffnete Bischof Rudolf Voderholzer offiziell die traditionsreiche Wolfgangswoche. Die diesjährige Gedenkwoche für den Bistumspatron unter dem Motto „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ steht ganz im Zeichen der offiziellen Einführung des neuen Gotteslobs im Bistum Regensburg. Im Anschluss an die Predigt sprach der Bischof ein Segensgebet über das neue Gotteslob: „Guter Gott, wir bitten dich, segne diese Bücher, die geschaffen wurden zu deinem Lob.
Die Texte, Gebete und Gesänge geben Zeugnis davon, wie Menschen vor uns und in unserer Zeit ihren Glauben verstanden haben und verstehen und wie sie ihr Lob und ihren Dank, ihre Klage und ihre Bitten vor dich getragen haben und tragen“. Dann besprengte er die Bücher mit Weihwasser und inzensierte diese mit Weihrauch. Stellvertretend für die rund 1,2 Millionen Gläubigen im Bistum nahmen ausgewählte Personen der Pfarrei St. Emmeram je ein Exemplar des neuen Gotteslob in Empfang: ein Kirchenmusiker, ein Kind, ein Firmbewerber, eine Familie und eine Seniorin.
In einer feierlichen Prozession wurde zu Beginn des Pontifikalamts der Schrein mit den Gebeinen des Heiligen Bischof Wolfgang († 31.10.994) von vier Diakonen aus der Wolfgangskrypta durch den Mittelgang vor den Volksaltar übertragen. Ihm folgten Bischof Rudolf mit den Konzelebranten aus dem Domkapitel sowie dem Dekan und Pfarrer von St. Emmeram, Roman Gerl. Die Fahnenabordnungen der verschiedenen kirchlichen Vereine und Vereinigungen schlossen sich dann der Schreibprozession an. Bischof Rudolf Voderholzer begrüßte die anwesenden Gläubigen in der Basilika St. Emmeram nicht nur an der „Wiege der Kirche von Regensburg“ sondern am Schrein des Heiligen Wolfgang, des Gründers des Domchores, damit auch an der Wiege der Kirchenmusik im Bistum.
"Für alle Heiligen in der Herrlichkeit"
In seiner Predigt griff Bischof Rudolf das Lied "Für alle Heiligen in der Herrlichkeit" - zu finden im neuen Gotteslob unter Nr. 548 - auf, das dann später zur Gabenbereitung gesungen wurde. Dieses Lied sei in mehrfacher Weise ökumenisch: 1864 von einem anglikanischen Geistlichen gedichtet und 1906 ebenfalls von einem Anglikaner vertont, sei es 1998 von einem Baptisten und Altkatholiken ins Deutsche übertragen worden. Aufnahme ins neue Gotteslob habe es aber gefunden, weil es auch zutiefst katholisch sei. Auf der Suche nach einem Lied zur Heiligenverehrung sei man auf dieses Lied gestoßen, da es die Heiligen nicht nur als Vorbilder im Glauben darstelle, sondern auch als jene, die schon in die Herrlichkeit Gottes eingegangen seien. Wir auf Erden seien noch angefochten, die Heiligen bereits in der Vollendung.
Der Bischof lud die Gläubigen an diesem Sonntagvormittag dazu ein, sich in das neue Gotteslob zu vertiefen und damit Anregungen für den Glauben zu finden. Er wünsche sich, dass es als Geschenk für die Erstkommunionkinder diesen ein Leben lang zum persönlichen Begleiter werden möge. „Für frohe Stunden hält es Worte des Dankes und des Jubels“, so Bischof Rudolf in seiner Predigt, „für schwere Stunden Worte der Bitte und der Klage bereit“. Außerdem legte er den Gläubigen ans Herz, den schönen Brauch zu pflegen, Gebetszettel ins Gebetbuch einzulegen. So seien die Verstorbenen und alle besonderen Ereignisse im Leben eines Gläubigen stets mit ins Gebet hineingenommen. Der Heilige Wolfgang möge seine segnende Hand, so der Bischof zum Abschluss der Predigt, über diese Einführungswoche des neuen Gotteslobes halten.
Stichworte: Wolfgangswoche und Wolfgangsschrein
Die Wolfgangswoche wurde 1964 erstmals gefeiert und findet damit heuer seit 50 Jahren statt. Auf Anregung von Bischof Dr. Rudolf Graber war sie damals ins Leben gerufen worden. Alle anderen bayerischen Bistümer feierten bereits ihren Bistumspatron mit einer ganzen Festwoche. Da der Wolfgangstag, der 31. Oktober, kurz vor dem Allerheiligenfest und auch witterungsbedingt nicht so ideal liegt, wurde nach einer Befragung der Dekane im Bistum die Woche nahe dem Hochfest Peter und Paul gewählt, die dann traditionsgemäß in den Samstag der Priesterweihe im Dom mündet. Anlässlich der Heiligsprechung von Bischof Wolfgang im Jahre 1052 durch Papst Leo IX. wurden seine Gebeine in die damals neu errichtete Krypta unter der Basilika St. Emmeram übertragen. Seit dem Jahre 1877 ruhen sie in dem vergoldeten Wolfgangsschrein, der anlässlich der jährlichen Wolfgangswoche die Krypta verlässt.
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