Bischof Rudolf Voderholzer feierte Sonntagsmesse in St. Vitus und besuchte das Regensburger Bezirksklinikum
Bis auf den letzten Platz war die altehrwürdige, ehemalige Klosterkirche St. Vitus im Regensburger Stadtteil Karthaus-Prüll besetzt, als Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntag dort die heilige Messe feierte. Krankenhausseelsorger Diakon Harald Wieder hieß den Bischof auf das herzlichste willkommen und dankte im Namen von Patienten und Mitarbeitern für seine Wertschätzung, die er durch seinen Besuch in der Hauskirche des Bezirksklinikums zum Ausdruck bringe. Mit dem Bischof feierte auch Prälat Alois Möstl als Kirchenrektor von St. Vitus sowie die beiden Krankenhausseelsorger Pfarrer Michael Alkofer und Pfarrvikar Justin Kamwanya Kishimbe den Sonntagsgottesdienst. Es waren auch viele Gläubige aus der Pfarrei St. Wolfgang, in deren Pfarrgebiet St. Vitus liegt, an diesem Sonntagmorgen gekommen, die Ministranten von dort versahen den Altardienst, der Männergesangsverein Laaber gestaltete Kirchenmusikalisch die liturgische Feier.
"Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern"
In seiner Predigt blickte Bischof Rudolf Voderholzer auf das vergangene Sonntagsevangelium von der Wunderbaren Brotvermehrung zurück. Nachdem Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Männer gespeist hatte und noch 12 Körbe übrig geblieben waren, dankten sie Jesus nicht dafür sondern wollen ihn zum König machen. Im heutigen Evangelium gibt es sozusagen die Fortsetzung. Die Menschen folgen Jesus bis nach Kafarnaum und er sagt zu ihnen: "Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid." "Was machen wir mit dem Segen der täglichen Brotvermehrung", so die Frage des Bischofs an die Gläubigen, "sind wir dankbar dafür und glücklich darüber?" Jesus geht es nicht um das irdische, sondern um das himmlische Brot: "Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird." Beim Friedenskuss hatte eine Patientin den Bischof darum gebeten, sie in sein Gebet einzuschließen. Kurz vor dem Segen griff er diese Bitte auf, die er an alle Gläubige weitergab, "beten auch Sie alle bitte für ihrne Bischof, so wie ich für sie bete!"
Im Anschluss an die Messfeier führte Kurt Häupl, Vorstand der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo), Bischof Rudolf durch das Klinikum und berichtet ihm von der Arbeit des Hauses. Bei diesem Rundgang nutzen viele Patientinnen und Patienten aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit zu einer Begegnung mit dem Bischof.
Stichwort: Kartause St. Vitus
Im Jahre 997 wurde das Benediktinerkloster gegründet, das dem heiligen Vitus geweiht wurde, in dem Mönche und Nonnen in einem sogenannten Doppelkloster beteten und arbeiteten. Der bayerische Herzog Albrecht übergab 1484 das Kloster, das immer mehr verfallen war, dem Orden der Kartäuser, die dann Kloster und Stadtteil den Namen gaben. Mit der Säkularisation 1803 wurde das Kloster aufgelöst und die Gebäude samt Kirche kamen einige Jahrzehnte später in den Besitz des Bezirkes der Oberpfalz, der dort eine damals so genannte "Kreisirrenanstalt" einrichtete. Heute ist das Bezirksklinikum dort untergebracht, die ehemalige Klosterkirche St. Vitus ist dessen Hauskirche, drei katholische und eine evangelischer Geistlicher sind in der Klinikseelsorge tätig.