Bischof Rudolf Voderholzer besucht OTH Amberg-Weiden
Studium, Seelsorge und Zukunftstechnologie
Amberg, 19. April 2023
Im Rahmen seines zweitägigen Pastoralbesuchs im neu strukturierten Dekanat Amberg-Sulzbach besuchte Bischof Rudolf Voderholzer die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden. Neben Gesprächen mit Studenten, Dozenten und Mitarbeitern hatte Bischof Rudolf auch die Möglichkeit, Einblick in mehrere wissenschaftliche Arbeitsfelder der Hochschule zu bekommen.
Mit großer Freude begrüßte Präsident Prof. Dr. Cl. Bulitta Bischof Rudolf. Stolz erzählt er von seiner Hochschule, die 54 Studienprogramme, 4.238 Studierende, davon 1.055 internationale Studenten und 449 Beschäftigte zählt. Trotz ihrer gewaltigen Größe wird besonders in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Soziales besonders auf Nachhaltigkeit gesetzt.
Bei einem Rundgang durch das Hochschulgelände gewann Bischof Rudolf Einblicke in die Forschungsbereiche.
Dynamiken der Zeit aktiv mitgestalten
In einer Gesprächsrunde, moderiert von Hochschulseelsorger, Dr. Markus Lommer, gab es die Möglichkeit unter dem Thema „Was bewegt die Menschen an der OTH in Amberg?" mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen und Gedanken und Fragen in die Runde zu werfen. Mehrere Studierende, Dozierende aber auch Mitarbeitende der OTH Amberg-Weiden kamen zu Wort. Dr. Markus Lommer sprach von einer Veränderung der Hochschulseelsorger besonders seit der Corona-Pandemie. Während die Gottesdienstbesucher sich besonders in Pandemiezeiten halbiert haben, konnte durch neue Angebote, wie beispielsweise spirituelle Impulse ein überragend großer Zuspruch verzeichnet werden. „Dies ist der Beweis, dass wir die Dynamiken der Zeit aktiv mitgestalten können", so Dr. Lommer.
Austausch zwischen Bischof, Studierenden und Dozenten.
Studium und Ehrenamt in der Pandemie
Auch bei den Studenten war Corona ein großes Thema. Die Pandemie sorgte für Schwierigkeiten, die bis heute zum Teil spürbar sind. Neue Freunde finden, der normale Studienalltag und außerschulisches Engagement in den Gemeinden sind Punkte die besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden. Bischof Voderholzer konnte dies absolut nachempfinden. Er lobte das Engagement und den Einfallsreichtum in den Pfarreien trotz dieser schweren Zeit. „Das ist eine absolut wichtige Aufgabe und auch ein Vorbild für die Jüngeren." Auch dankte er den jungen Erwachsenen für ihr Zurückstecken in der Corona-Pandemie „Ich bin Ihnen dankbar, dass sie diese Opfer gebracht haben für den Schutz der Eltern und Großeltern." Themen, wie beispielsweise die Erfahrungen des ukrainischen Studenten Ivan Alexandrow, der eine große Willkommenskultur an der Hochschule nach seiner Flucht erfahren hat, konnten ebenfalls in den Diskurs eingebracht werden. Bei den Dozenten und Mitarbeitern wurde die Herausforderung des Online-Unterrichts während der Pandemie angesprochen, aber auch private Coronaerlebnisse, die Existenz der Kirchenchöre, Exerzitienangebote, Indien-Partnerschaften und die Herausforderung des Fachkräftemangels in Deutschland.
Die Studenten zeigten dem Bischof, woran sie aktuell arbeiten.
Wasserstoffmotoren, KI und VR
Beim Mittagessen in der Mensa konnte Bischof Rudolf weiter mit den Studierenden und Dozenten ins Gespräch kommen. Die Themen waren dabei so vielfältig, wie in der vorherigen Gesprächsrunde. Von autonom fahrenden Autos, Fritz Gerlich, Studienerfahrungen bis hin zu der Entwicklung der Professuren in deutschen Hochschulen war alles dabei. Danach führte Prof. Dr. Raphael Lechner Bischof Voderholzer durch die hochschuleigene Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage, wo nach effizienten Möglichkeiten geforscht wird, um aus Wasserstoff hocheffizient und kostengünstig Strom und Wärme bereitzustellen. Prof. Alexander Peterhänsel zeigte an einigen Beispielen die Chancen, aber auch die Grenzen von künstlicher Intelligenz in Bezug auf Ethik. Eindrucksvoll zeigte er zum Beispiel wie schnell man durch Einspeisung von Mustern in die KI Kunstwerke von bekannten Künstlern adaptieren kann. Im Maker Space sah sich Bischof Rudolf interessiert das Projekte durch Virtuell Reality und Blickverfolgungsbrillen zur Optimierung von Computerprogrammen an, die Prof. Dr.-Ing. Gerald Pirkl und seine Doktoranten mit Technologie externer Firmen zum Teil schon entwickeln.
Text und Fotos: Simon Doering/jas