News Bild Bischof Rudolf feiert zum zweiten Mal Pontifikalamt mit 520 Ehejubilaren aus dem Bistum
Bischof Rudolf feiert zum zweiten Mal Pontifikalamt mit 520 Ehejubilaren aus dem Bistum

Heute ist diesem Haus das Heil widerfahren!

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Regensburg, 30. Juni 2024

„Ich danke Ihnen im Namen der Kirche von Regensburg und auch ganz persönlich. Der Tag der Ehejubilare ist für mich und für uns alle ein großer Trost und eine große Ermutigung, danke für das Zeugnis Ihrer Treue und Ihrer Verbundenheit zu Christus“, diese Worte richtete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag an rund 260 Jubelpaare, die aus dem gesamten Bistumsgebiet in den Regensburger Dom gekommen waren.

Bereits am vergangenen Sonntag waren 260 Paare dort gewesen, die sich vor 25, 40, 50, 55, 60 und mehr Jahren das Jawort gegeben hatten. Darunter waren sogar 45 Paare, die 60 Jahre und länger verheiratet sind. Auch diesmal standen dem Bischof die Weihbischöfe Reinhard Pappenberger und Dr. Josef Graf, sowie Mitglieder des Domkapitels als Konzelebranten zur Seite. Ehejubilare wirkten als Sprecher und Lektoren sowie bei der Gabenprozession mit.

Zwei Gründe zur Freude und zum Danken

An diesem Sonntag hatten nicht nur 520 Ehejubilare und ihre Familien Grund zum Danken, sondern auch das ganze Bistum Regensburg. Am 30. Juni begeht der Hohe Dom St. Peter nämlich den Tag seiner Kirchweih. Am 30. Juni 1276 wurde, nachdem der romanische Dom wieder einmal abgebrannt war und eine neue Kathedrale im Stil der Gotik erbaut wurde, der erste Altar im neuen Regenburger Dom geweiht. Daher wurde auch das Kirchweihevangelium von Jesu Besuch beim Zöllner Zachäus (Lukas 19,1-10) verkündet, das in den Jubelruf mündet: „Heute ist diesem Haus das Heil widerfahren!“ Bischof Rudolf warf in seiner Predigt auch einen Blick auf das Jahr 2026, wenn sich dieses Ereignis zum 750. Mal jähren wird.  

Kirchweih und Ehejubiläum verbindet viel

Beide Jubiläen, die an diesem Sonntagvormittag gefeiert wurden, lassen sich, so Bischof Rudolf, gut in Zusammenhang stellen. Denn oft ist der Hausbau oder die Wohnungssuche die erste große Herausforderung in einer Ehe, das Schaffen eines Heimes für die kommende Familie. Schön sei in diesem Zusammenhang auch das Brauchtum eines Herrgottswinkels, in dem ein Kreuz, ein Marienbild und vielleicht auch Bilder der Namenspatrone ihren Platz finden. Gerne sei er als Kaplan oder Pfarrer dem Wunsch junger Familien nach einer Haus- oder Wohnungssegnung nachgekommen. Im katholischen Brauchtum gebe es auch noch den Haussegen am Dreikönigstag, sei es durch den Hausvater bzw. die Hausmutter oder durch die Sternsinger. Und auch hier gelte der Satz aus dem Sonntagsevangelium: „Heute ist diesem Haus das Heil widerfahren!“

Hilfe, wenn der Haussegen schief hängt

Das Sprichwort des Volksmundes bezieht sich tatsächlich auf das Heiligenbild, das den Titel „Haussegen“ trägt und bei einem wütenden Türzuknallen in Schieflage geraten kann. Hier rief Bischof Rudolf wieder die Worte von Papst Franziskus in Erinnerung, denen dieser, auch in der Ehe, wundersame Wirkung beimisst: „Bitte!“, „Danke!“ und „Verzeih!“, „damit ist der Haussegen oft am besten wieder geradegerückt“. Dann habe man allen Grund auszurufen: „Heute ist diesem Haus das Heil widerfahren!“

„Christus ist der Dritte im Ehebund“

Das Zweite Vatikanische Konzil spricht bei der Ehe auch von der „Hauskirche“, der „Kirche im Kleinen“, in der der Glaube weitergetragen und im Jahreskreis mit all seinen Festen gefeiert wird. Die Hauskirche bildet damit die Grundlage sowohl für die Pfarrkirche – daheim erleben Kinder erstmals den Glauben – als auch für die Domkirche, in der am Vortag zum Beispiel drei junge Männer zu Priestern geweiht wurden. Bischof Rudolf und die beiden Weihbischöfe Reinhard und Josef erteilten nach dem Pontifikalamt allen Jubelpaaren einzeln den persönlichen Ehesegen. Mit beiden Händen umschlossen sie ein Kreuz aus Olivenholz, das Christen aus der Nähe von Bethlehem gefertigt hatten. So wurde noch einmal verdeutlicht: „Christus ist der Dritte im Ehebund“. Mit den Worten „Den Bund Eurer Ehe segne der allmächtige und gütige Gott, + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen“, wurde jedes einzelne Paar gesegnet, so wie vor 25, 40, 50, 55, 60 oder mehr Jahren. Zu einem gemeinsamen Mittagessen trafen sich die Jubelpaare dann im Kolpinghaus St. Erhard, um diesen besonderen Tag auch auf diese Weise zu feiern.

Text und Fotos: Carl Prämassing

(jas/kw)

Weitere Infos

„Sakramentale Ehe heißt: Jesus mit ins Boot holen“ - der Bericht über den ersten Tag der Ehejubilare im Bistum 2024



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