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Bischof Rudolf feiert Pontifikalamt zur Annabergfestwoche

Generationsübergreifende Glaubensstärkung

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Sulzbach-Rosenberg, 26. Juli 2024

„Voneinander im Glauben profitieren!“ Das Motto der diesjährigen Annabergfestwoche in Sulzbach-Rosenberg war für Diözesanbischof Dr. Rudolf Vorderholzer ein willkommener Anlass, über das Miteinander der Generationen im Glauben zu sprechen. Zahlreiche Gläubige hatten sich dazu am Abend des Hauptfestes der Annabergfestwoche in Sulzbach-Rosenberg vor dem Freialtar auf dem Berg der St. Anna-Kirche versammelt.

Ortspfarrer Herbert Mader begrüßte Bischof Dr. Voderholzer als Nachfolger des Heiligen Wolfgang. Auch Bischof Rudolf freute sich, wieder auf dem Annaberg zu sein. Dass es diesmal am Hauptfest, dem Fest von Joachim und Anna, geklappt habe, sei auch für ihn eine besondere Freude und Ehre. Bischof Rudolf nutzte den Anlass für eine intensivere Betrachtung über die Großeltern von Jesus. In der Bibel, so der Oberhirte in seiner Predigt, ist nicht viel über Joachim und Anna zu finden. Die apokryphen Schriften der Bibel sowie die Liturgie und die Bilderwelt hingegen wissen viel über sie zu berichten. Die vielen „Anna selbdritt“-Darstellungen, wie das Gnadenbild vom Annaberg, sind Mehrgenerationenbilder, bei denen man in Anna die Menschlichkeit erkenne. Jesus sei dabei das Glied einer Familiengeschichte im Miteinander der Generationen. Er selbst hat sich die Familienkultur zu eigen gemacht und seine ersten Glaubenserfahrungen durch Eltern und Großeltern gesammelt.

Viele Menschen sind auch in diesem Jahr zum Bergfest gekommen – und damit zu ihren Eltern und Großeltern zurückgekehrt. Sie sind es gewesen, die ihren Kindern den Glauben weitergegeben haben. Wie Bischof Rudolf betonte, müsse man sich den Glauben durch das Erzählen und Erhalten immer wieder aneignen. Dies hat seine Gültigkeit sogar in so gottfremden Gesellschaften wie dem Kommunismus in Russland. Dort, so der Bischof, überlebte die Kirche nur durch die Weitergabe des Glaubens von den Großmüttern an die Kinder und Enkel – von Generation zu Generation. Letztendlich ist der Glaube dann sogar stärker als die politische Ideologie gewesen.

Auch Joachim leistete seinen Beitrag, denn wo der Glaube von Vater und Mutter getragen würde, gelinge auch die Weitergabe, so Bischof Voderholzer. Man müsse mit Dank an die denken, die uns am Glauben und Gebet teilhaben lassen. So habe auch Papst Franziskus den Annatag zum Tag der Großeltern gemacht, denn es ist wichtig, dass wir alte Menschen nicht vergessen. Inzwischen ist auch wissenschaftlich-empirisch nachgewiesen, dass bei der Sozialisation der Menschen die Eltern und vor allem die Großeltern einen großen Beitrag leisten. Aber auch umgekehrt könnten Eltern durch das vorgelebte Beispiel ihrer Kinder zum Glauben zurückfinden, wenn sie beispielsweise die Kinder zum Ministrantendienst bewegen und so selbst wieder näher an den Glauben herangeführt werden.

 

„Voneinander im Glauben profitieren!“, so lautet das Motto der Festwoche. Am Beispiel des seligen Carlo Acutis machte der Bischof diese Thematik nochmals eindrucksvoll deutlich. Der computeraffine italienische Junge, der in Jeans, Turnschuhen und mit Laptop auch als Cyber-Apostel bezeichnet wird, starb bereits mit 15 Jahren an Leukämie. Der junge Carlo habe seine ersten Glaubenserfahrungen durch sein polnisches Kindermädchen gemacht. Später konnte er seine Eltern durch sein intensives religiöses Leben zum Glauben zurückführen. Nachdem er im Jahr 2020 von Papst Franziskus seliggesprochen wurde, soll seine Heiligsprechung 2025 erfolgen. Auch Jesus hat in seiner Botschaft immer wieder auf die Kinder und auf ihr großes Vertrauen verwiesen. Im Glauben, so der Bischof, könne man voneinander profitieren – auch von Anna, Joachim und dem Heiligen Wolfgang.

 

Dieser Gottesdienst, so der Diözesanbischof, sei etwas Besonderes. Musikalisch vom Chor und den Bläsern der Pfarrei St. Marien Sulzbach musikalisch mitgestaltet, kam die von Maria Boßle komponierte St.-Anna-Messe zur Uraufführung. Chor, Orchester und Gemeinde – gemeinsam haben sie die Messe zu einem harmonischen Klangerlebnis werden lassen.

Zum Abschluss übernahm Landrat Richard Reisinger als Pfarrgemeinderat die Dankesworte an den Diözesanbischof. Wie er betonte, habe der Bischof auf eine zutiefst emphatische Art den Gläubigen das Mehrgenerationenfest nähergebracht und damit sein Anliegen, die Weitergabe des Glaubens, hervorgehoben. Bischof Rudolf ist für ihn ein authentischer Verkünder. Mit dem Totengedenken und dem St.-Anna-Lied fand der feierliche Gottesdienst einen stimmungsvollen und emotionalen Abschluss. Viele der Gläubigen ließen den Abend danach noch beim weltlichen Teil des Bergfestes mit Bier und Bratwürsten ausklingen.

Text und Fotos: Wolfgang Schöpf (jas / SG)



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