News Bild Bischof Rudolf feiert Pontifikalamt zum Jahrgedächtnis für Bischof Manfred Müller (1926-2015)

Bischof Rudolf feiert Pontifikalamt zum Jahrgedächtnis für Bischof Manfred Müller (1926-2015)

Brückenbauer in den Osten

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Regensburg, 22. Mai 2022

Am Sonntag gedachte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit zahlreichen Gläubigen und Weggefährten des 7. Todestages von Bischof Manfred Müller, der am 20. Mai 2015 im Kloster Mallersdorf im Alter von 88 Jahren verstorben war. In seinem 20jährigen Dienst als Bischof von Regensburg habe Manfred Müller Friedens- und Versöhnungsarbeit geleistet, würdigte Bischof Rudolf Voderholzer seinen Vorvorgänger im Amt.

Lebendiger Lebenslauf

Zahlreiche Weggefährten des früheren Bischofs von Regensburg konnte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Dom begrüßen. Die Begrüßungsliste war sozusagen der lebendige Lebenslauf des 76. Oberhirten der Diözese, der diese von 1982 bis 2002 segensreich leitete. Für seinen Dienst im Bistum Augsburg, seiner Geburtsstadt, konnte ein langjähriger Mitarbeiter, Diakon Ludwig Drexel, am Altar begrüßt werden. Dompropst emeritus Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner war Generalvikar von Bischof Manfred Müller gewesen – und auch die heute emeritierten Domkapitulare und Prälaten Josef Grabmeier, Robert Hüttner und Peter Hubbauer, die Bischof Manfred damals in der Bistumsleitung zur Seite standen, waren anwesend. Die Schulfamilie der Bischof-Manfred-Müller-Schule in Regensburg, die seit 2006 seinen Namen trägt, war ebenso vertreten wie der Orden der Mallersdorfer Schwestern mit ihrer Generaloberin. Dort hatte er von 2002 bis 2015 seinen Ruhestand verbracht und wurde in den letzten Jahren seines Lebens von den Schwestern fürsorglich gepflegt. Aus Pilsen war eigens Bischof emeritus František Radkovský gekommen. Während Bischof Manfreds Pontifikat war 1993 die Diözese Pilsen gegründet und dem Erzbistum Prag unterstellt worden. Beide Bischöfe waren große Förderer der bayerisch-böhmischen Völkerfreundschaft gewesen. Das Bistum Pilsen ist die Partnerdiözese von Regensburg.

Einzug in den Dom

Vom Frieden reden in Zeiten des Krieges

Die Lesungstexte des 6. Sonntag der Osterzeit hatten ein zentrales Thema: Frieden. Spätestens seit den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine wüssten wir, welch hohes Gut der Frieden ist und wie zerbrechlich, sagte Bischof Rudolf in seiner Predigt. Die Friedensverheißung im Evangelium entspreche dem Gruß, den Jesus an die Apostel am Abend des Ostertages richtet. Jesus machte in der Vorahnung seines Kreuzestodes diese Verheißung. Er erwiderte die erfahrene Gewalt nicht, er ertrug sie und brach dadurch den Bann des Todes. „Christ ist erstanden von den Toten, im Tod überwand er den Tod und schenkt den Verstorbenen das Leben“, so singen es die Christen der Ostkirche, katholisch wie orthodox in ihrem Osterhymnus. „Sein Friede“, so Bischof Rudolf, „ist die Frucht seines Sieges über die Mächte der Finsternis“. Jesus wünsche nicht nur den Frieden, er mache ihn zum Geschenk, zur Gabe.

Gedenken im Dom

Früchte der Friedensarbeit von Bischof Manfred Müller

In seinem 20jährigen Dienst als Bischof habe Manfred Müller auch einen Friedens- und Versöhnungsdienst geleistet, würdigte Bischof Rudolf Voderholzer. Als nach dem Fall des Eisernen Vorhanges 1993 die Diözese Pilsen gegründet wurde, trug er dieser die Bistumspartnerschaft an und pflegte seit damals mit deren Bischof František Radkovský und dem gesamten Bistum einen freundschaftlichen Austausch. Eine Frucht dieser Friedensarbeit, so Bischof Rudolf, seien auch die Symposien in Klattau (Klatovy) nächste Woche, die nun nach der pandemiebedingten Pause wieder stattfinden können. Zusammen mit der Ackermanngemeinde, dem Katholischen Erwachsenen Bildungswerk Regensburg und der Stadt Klatovy werde die völkerverbindende Kraft von Volkskunst und Volksfrömmigkeit in den Blick genommen. Gerade in diesen Zeiten sollten wir Gott darum bitten, dass diese Friedensarbeit Vorbild sei für alle.

Grab von Manfred Müller

Gebetsgedenken für Bischof Manfred in der Krypta

In die Bischofsgruft, in der Bischof Manfred Müller am 28. Mai 2015 neben seinem direkten Amtsvorgänger, Bischof Dr. Rudolf Graber (†1992), seine letzte irdische Ruhestätte gefunden hatte, begab sich Bischof Rudolf mit Bischof František, Generalvikar Dr. Batz und Diakon Drexel nach dem Schlusssegen zu einem Gebetsgedenken. Während Bischof Rudolf das Grab mit Weihwasser besprengte und inzensierte, betete er mit den Gläubigen, die im Dom selbst verblieben waren, das "Vater unser" und das "Gegrüßet seist du Maria". Mit der marianischen Antiphon "Regina caeli, laetare" schloss das 7. Jahrgedächtnis für Bischof emeritus Manfred Müller, der seinen bischöflichen Dienst unter das Motto "Die Wahrheit in Liebe verkünden" (Eph 4,15) gestellt hatte.

Gebet am Grab von Manfred Müller

Stationen eines bewegten Priesterlebens

Manfred Müller erblickte 1926 in Augsburg das Licht der Welt. Nach der Priesterweihe in seiner Heimatstadt 1952 und den Kaplansjahren war er fast 20 Jahre als Religionslehrer tätig. Von 1972 bis 1982 wirkte er in Augsburg als Weihbischof und dann von 1982 bis 2002 in Regensburg als 76. Oberhirte des Bistums. Als Altersruhesitz hatte er sich Kloster Mallersdorf ausgesucht, wo er auch, von den Mallersdorfer Schwestern aufopfernd umsorgt, 2015 im Alter von 88 Jahren verstarb. Bereits 2001 erhielt die von ihm in Regensburg gegründete katholische freie Grund- und Mittelschule den Namen "Bischof-Manfred-Müller-Schule", von den Schülerinnen und Schülern gerne die "BiMaMü" genannt.

 

(cp/mk)

Segnung des Grabes


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