Vom Frieden reden in Zeiten des Krieges
Die Lesungstexte des 6. Sonntag der Osterzeit hatten ein zentrales Thema: Frieden. Spätestens seit den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine wüssten wir, welch hohes Gut der Frieden ist und wie zerbrechlich, sagte Bischof Rudolf in seiner Predigt. Die Friedensverheißung im Evangelium entspreche dem Gruß, den Jesus an die Apostel am Abend des Ostertages richtet. Jesus machte in der Vorahnung seines Kreuzestodes diese Verheißung. Er erwiderte die erfahrene Gewalt nicht, er ertrug sie und brach dadurch den Bann des Todes. „Christ ist erstanden von den Toten, im Tod überwand er den Tod und schenkt den Verstorbenen das Leben“, so singen es die Christen der Ostkirche, katholisch wie orthodox in ihrem Osterhymnus. „Sein Friede“, so Bischof Rudolf, „ist die Frucht seines Sieges über die Mächte der Finsternis“. Jesus wünsche nicht nur den Frieden, er mache ihn zum Geschenk, zur Gabe.