Bischof Rudolf feiert Pontifikalamt mit Ordensleuten und Geistlichen Gemeinschaften in der Wolfgangswoche
Am Schrein des Bistumspatrons Bischof Wolfgang († 31. Oktober 994), der ja auch Benediktiner war und die Abtwürde von St. Emmeram vom Regensburger Bischofsamt trennte, trafen sich am Mittwoch der Wolfgangswoche die Ordensleute und Mitglieder der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen zu einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Seine Konzelebranten waren u.a. der Generalabt der Zisterzienser, Pater Mauro-Giuseppe Lepori O.Cist. (Rom) und Abt Hermann-Josef Kugler O.Praem. (Prämonstratenser-Abtei, Windberg). Die Schola der Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal in Landshut gestaltete kirchenmusikalisch das Pontifikalamt am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers, das mit dem Choral "De ventre" aus dem Graduale Romanum eröffnet wurde.
Der Sonnengesang des hl. Franziskus ist gesungene Schöpfungstheologie
Mit seiner Predigt gab Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den zahlreich erschienenen Ordensfrauen und -männern und den Mitgliedern der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen sozusagen eine "Lesehilfe" für die neue Papst-Enzyklika "Laudato si". Titel und Anfangsworte der Enzyklika entstammen dem Sonnengesang des Franz von Assisi: "Laudato si" - "Gelobt seist du". Genauso, wie manch einer die Tageszeitung von hinten anfange zu lesen, so empfehle es sich, die Enzyklika von Papst Franziskus auch mit dem sechsten und letzen Kapitel zu beginnen, in dem er Heilige Vater die untrennbare Verknüpfung von Schöpfer- und Erlösergott, von Schöpfungsspiritualität und Schöpfungsfreude darlege. Bischof Rudolf legte die Enzyklika allen Anwesenden eindringlich ans Herz und empfahl sie auch für die Tischlesung in den Klöstern und Konventen.
Es komme darauf an, so legte der Bischof die Enzyklika aus, das dem ökonomischen Fortschritt ein wahrhaft moralischer Fortschritt für die ganze Menschheitsfamilie weiche. Die Wissenschaftler seien dringlichst dazu eingeladen, Ökonomie und Ökologie verträglich zusammenzubringen. "Aus der tiefen Beziehung zum Schöpfer- und Erlösergott", so Bischof Rudolf zum Ende seiner Predigt, "können wir die Herausforderung meistern, nicht mit moralinsaurer Mine".Im Anschluss an die Pontifikalmesse trafen sich die Ordensleute mit dem Bischof im Pfarrgarten von St. Emmeram zum gedanklichen Austausch und fröhlichen Miteinander.
Ordenstag in der Wolfgangswoche
Unter dem Wort von Papst Franziskus vom 29.11.2014, „Weckt die Welt auf“, trafen sich die Ordensleute des Bistums Regensburg am Mittwoch der Wolfgangswoche zu einem gemeinsamen Ordenstag. Nach dem Gebet der Non in der Hauskapelle des Diözesanzentrums Obermünster am frühen Nachmittag, konnte María Luisa Öfele, Ordinariatsrätin für die Orden und Geistliche Gemeinschaften, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zu einem Grußwort und den Generalabt der Zisterzienser, Pater Mauro-Giuseppe Lepori O.Cist. willkommen heißen.
Mehrere Äbte – Abt Wolfgang Hagl (Metten) sowie Abt Hermann-Josef Kugler (Windberg) – und Äbtissin Petra Articus (Seligenthal) waren unter den sehr zahlreich gekommenen Ordensleuten anwesend. Bischof Voderholzer verwies auf die reiche Tradition der Orden im Bistum Regensburg sowie auf die Tatsache, dass das Pontifikalamt mit den Ordensleuten in der benachbarten ehemaligen Benediktiner-Klosterkirche St. Emmeram stattfindet.
Mauro-Giuseppe Lepori, Generalabt der Zisterzienser, sprach im Anschluss mit hohem geistlichen Anspruch über das Thema „Erneuerung des geweihten Lebens. 50 Jahre nach dem Konzil“. Lepori hatte von 1994 bis 2010, dem Zeitpunkt seiner Wahl zum Generalabt, als Abt der Zisterzienserabtei Hauterive bei Fribourg in der Schweiz gewirkt. Bischof Voderholzer erinnerte an seine eigene Zeit als Professor 2004 bis 2005 in Fribourg. Von dort aus habe er mit Gläubigen wiederholt die Abtei Hauterive besucht. In dieser Tradition stehe überhaupt seine immer wieder ausgesprochene Empfehlung an die Gläubigen der Pfarreien, die Klöster als Zentren des geistlichen Lebens zu besuchen.
Den feierlichen Abschluss und Höhepunkt des Tages bildete das Pontifikalamt mit Bischof Rudolf in der altehrwürdigen ehemaligen Benediktinerabtei St. Emmeram, die auf eine über 1200-jährige Geschichte zurückblicken kann.