
Bischof Rudolf betet den Kreuzweg zur Dreifaltigkeitskirche
Jesus geht all unsere Kreuzwege mit
©M. Jäger
Regensburg, 13. April 2025
Am Abend des Palmsonntags betete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zusammen mit dem Domkapitel, den Priestern der Regensburger Stadtpfarreien und zahlreichen Gläubigen den Kreuzweg hinauf zur Dreifaltigkeitskirche. Das gemeinsame Gebet bildete den Abschluss der Fastengebetsaktion 2025. Die Texte der Gebetsaktion, die an den Fastensonntagen bereits in vier anderen Pfarreien des Bistums stattgefunden hatte, nahmen mit dem Leitwort „Hoffnung, die uns trägt“ Bezug auf das Heilige Jahr 2025.
An den 14 Kreuzwegstationen wechselten sich Lieder, Gebete, Lesungen aus dem Buch der Psalmen und Texte zum Kreuzweg ab und zeichneten den Leidensweg Jesu in eindrucksvoller und berührender Weise nach. Die vorgetragenen Texte zu den Bildtafeln des Kreuzwegs beschrieben die dunklen Seiten des Menschseins, denen Jesus auf seinem schweren Weg ausgesetzt ist. In den sich anschließenden Betrachtungen wurde die Leidensgeschichte mit den leidvollen Erfahrungen der Menschen in unserer Zeit in Verbindung gebracht. Wie in der Passion Christi war von Hass und Gewalt die Rede, von Unterdrückung, Verfolgung und Ungerechtigkeit. Zentraler Begriff bei den Betrachtungen war das Wort „Hoffnung“.
Die Prozession fand ihren Abschluss in der Vorhalle der Dreifaltigkeitskirche. Bischof Rudolf dankte allen Gläubigen für ihr Kommen sowie allen, die zur Durchführung des Kreuzweges beigetragen hatten, besonders Pastoralreferent Stefan Dorfner vom Fachbereich Liturgie, der die Gebete und meditativen Texte vorbereitet hatte. Der Gebetsruf „Ave crux, spes unica – Sei gegrüßt Kreuz, einzige Hoffnung“, so Bischof Rudolf, klinge zunächst ein wenig einschränkend und exklusiv, gebe es doch weitere Hoffnungszeichen, wie Gesundheit, Versöhnung oder den Blick in die Natur. Viele dieser Hoffnungszeichen erweisen sich jedoch als Strohhalme, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen können. In den letzten und entscheidenden Fragen zu Leben und Tod bilde nur das Kreuz die Planke, die uns im Schiffbruch des Lebens trägt. In der theologischen Deutung des „ Ave crux, spes unica“ erinnerte der Bischof an die heilige Edith Stein, die nach dem Eintritt in den Karmel „Maria vom Frieden“ in Köln ihren Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce ganz bewusst in Anlehnung an den Gebetsruf gewählt hatte. So wie Edith Stein seien wir als Christen vom Kreuz gesegnet und könnten im Vertrauen darauf leben, dass Jesus all unsere Kreuzwege mitgeht und in dessen Kreuzweg wir unser aller Kreuz mitgetragen wissen.
Text und Fotos: Martin Jäger
(jas)