Zahlreiche Pilgergruppen waren aus Ursulapoppenricht, Gebenbach, Iber und Süß nach Hahnbach gekommen, um beim Höhepunkt der Frohnbergfestwoche mit dabei zu sein. Gemeinsam mit den Gläubigen feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dort ein Pontifikalamt. Die Wallfahrt auf den Frohnberg wurde bereits um 1430 erstmals erwähnt.
Bischof Rudolf beim Frohnbergfest
Auf Christus vertrauen und ihn bekennen
Nicht vom Brot allein
Gegenwind begegnen nicht nur viele Christen früher und heute, Gegenwind begegnete auch Christus selbst, wie Bischof Rudolf in seiner Predigt ausführte. Auch ihn hatten viele seiner Anhänger verlassen. Sogar nach der wundersamen Brotvermehrung, welche bereits auf die Eucharistie verweise, hatte die Menge nicht begriffen, dass „der Mensch vom Brot allein stirbt“. Jenes „Brot vom Himmel“, das dem Volk Israel – als Manna – in seinen 40 Jahren der Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung gedient hat und mit dem der Prophet Elia durch den Engel für seine 40-tägige Wanderung zum Gottesberg Horeb gestärkt wurde, war eben „mehr als Nahrung für den Leib“. Denn der Mensch lebe sehr wohl auch von einer „Speise fürs ewige Leben“, dessen Geheimnis im Glauben ergriffen werden könne.
Wie weit reicht der Horizont?
Jene „Abstimmung der Leute mit den Füßen“, jener Akzeptanzverlust damals und heute käme oft von einer Meinung, welche für fortschrittlich gehalten werde und der es aber „an Weite fehle“, so der Bischof. Schon damals mussten die verbleibenden Zwölf diese bittere Erfahrung machen wie derzeit die Kirche in Deutschland. Doch nach dem stellvertretenden Christusbekenntnis des Petrus habe die Zwölf ihr Glaube weiter getragen. Es sei keine Frage der Taktik gewesen, sondern die einer durch das Leben tragenden Entscheidung. Auch heute sei ein „Evangelium light“ nicht die rechte Antwort auf Jesu Frage: „Wollt auch ihr gehen?“, betonte Bischof Rudolf. Vielmehr trage es, sich auf das Fleisch gewordene Wort Gottes einzulassen. Dann wachse dem Glaubenden eine Kraft zu, welche oft, was im Moment unerträglich zu sein scheint, tragen helfe, welche Leben erschließe und dem Dasein tiefen Sinn schenken könne.
Tag für Tag das Evangelium leben
Das Evangelium gelte es vor allem Tag für Tag zu leben, und nicht nur in Gedanken und Worten, sondern im praktischen Leben, so Bischof Rudolf. Dann könne man an den Christen – wie damals an der Urgemeinde – sehen, wie „die gewandelte Speise der Eucharistie die Menschen wandeln kann“. Dann entstehe der eine Leib der Kirche Christi, der von einer Speise lebe, die mehr ist als Brot, die rettet und stärkt. Ein gelebtes Reich Gottes der Gerechtigkeit und des Friedens würde dann geschaffen. So könne schließlich auch im täglichen Vertrauen auf und Bekennen von Jesus Christus sehr wohl manchem Gegenwind mit Zuversicht begegnet werden.
Das Frohnbergfest
Die großen Bergfeste in der nördlichen Oberpfalz reichen weit in die Barockzeit zurück und locken jährlich Tausende Besucher und Wallfahrer. Die Frohnbergfestwoche wird rund um das Hochfest Mariä Himmelfahrt in Hahnbach begangen. Sie geht auf eine Wallfahrt zurück, die 1430 erstmals erwähnt wird. Um 1665 wird von einem „Kirchl unserer Lieben Frau vom Fronberg“ oder einer Kapelle „Beatae Virginis“, „der glückseligen Jungfrau“, berichtet. Im Jahr 1670 sollen sich dort zwei Wunder ereignet haben und die Wallfahrt erreichte ihren ersten Höhepunkt. Bald schon wurde die Kirche zu klein und 1725 begann man die jetzige Kirche zu bauen. 1751 wurde der Kirchenbau mit dem 25 Meter hohen Turm im Westen mit dem Aufhängen von drei Glocken abgeschlossen. 1889 kam das jetzige Gnadenbild auf den Hochaltar, eine 1,20 Meter große Statue „Maria mit dem Kind“ aus Lindenholz. Sie stammt wohl aus dem Böhmischen und ist um 1500 datiert. Mehrere alte und auch moderne Votivtafeln und ein gerahmter Münzschatz erinnern in der Kirche an das Vertrauen und den Dank der Pilger für die Hilfe Mariens.