Bischof Gerhard Ludwig Müller trifft Vertreter der Beruflichen Schulen zum Austausch - „Umsetzung des Religionsunterrichtes ist Erziehungsauftrag der Kirche“
Rund 50 Regierungsvertreter und Direktoren der Beruflichen Schulen aus Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken trafen sich in Regensburg mit Bischof Gerhard Ludwig Müller und Domkapitular Johann Neumüller, Leiter des Referats Schule und Hochschule zum gemeinsamen Austausch über die Situation an den Berufsbildenden Schulen zur Umsetzung des Religionsunterrichts.
In seinem Grußwort erinnerte der Regensburger Oberhirte an den Preis „Ausbildungsfreundlicher Betrieb“ der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), den er als Schirmherr in den vergangenen Tagen erneut an einen engagierten Betrieb überreichen konnte, der in enger Kooperation mit einer Lernwerkstatt der KJF für benachteiligte oder behinderte Jugendliche zusammenarbeitet. Dies zeige, so der Bischof, dass die Kirche nicht nur in der Pastoral, der Verkündigung tätig sei, sondern dass viele verschiedene Felder ineinander griffen. Durch das Engagement der Kirche in den berufsfördernden und –bildenden Bereichen werde der Staat unterstützt und entlastet. Dabei sei die Katholische Kirche in besonderer Weise den Beruflichen Schulen verbunden, welche den schwierigen Auftrag habe, den in das Berufsleben eintretenden jungen Erwachsenen gesellschaftsbildende Werte zu vermitteln.
Die heutige multireligiöse Gesellschaft erschwere bei der Vermittlung christlicher Werte an den Schulen zwar die Situation, solle aber nicht als Last, sondern als neue Aufgabe und Herausforderung angesehen werden, denen alle, die in diesen Bereichen arbeiteten gerecht werden müssten. Aufgrund der Religionsfreiheit eines Jeden sollten nicht-christliche Schüler niemals als eine Belastung angesehen werden. Wir alle müssten in Freundschaft zusammenleben, geprägt durch die Akzeptanz des Anderen. Da es aber keine Einheitsreligion, sondern verschiedene Glaubensrichtungen gebe, könne ein Einheitsunterricht zur ethischen Bildung keine Lösung darstellen. Erziehungsauftrag der Katholischen Kirche sei die Umsetzung des Religionsunterrichts, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller und betonte dabei, wie wichtig es sei, dass die christliche Bildung insbesondere in den Schulen ihren Platz fände, einem Ort des Zusammenlebens, an dem die Heranwachsenden auf ein selbst bestimmtes Leben vorbereitet würden. Abschließend dankte der Regensburger Oberhirte allen Vertretern im Schulbereich für ihren menschlichen und fachlichen Einsatz, den diese trotz vieler Widrigkeiten täglich leisteten.
In seiner Begrüßung erinnerte Richard Glombitza, Bereichsleiter der Schulabteilung für die Regierung der Oberpfalz, daran, dass die Schulen nicht nur für die reine Wissensvermittlung verantwortlich sei, sondern auch eine Stütze der jungen Menschen beim Eintreten in das Erwachsenenalter darstelle. Bei der Sinnsuche und der Suche nach Werten wäre der religiöse Rückhalt unverzichtbar. Kirche und Schule seien daher unentbehrliche Partner. Im Anschluss tauschten sich die Anwesenden im offenen Gespräch über die aktuelle Situation des Religionsunterrichtes an den Beruflichen Schulen aus.