News Bild Bischof Gerhard Ludwig Müller im Boot - Betriebsbesuch bei der RMD Wasserstraßen GmbH in Deggendorf

Bischof Gerhard Ludwig Müller im Boot - Betriebsbesuch bei der RMD Wasserstraßen GmbH in Deggendorf

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Eigentlich war es die Mitarbeitervertretung, von der die Initiative ausging. Johann Thiel stellte den Kontakt her, nach dem Betriebsräte-Empfang des Bistums Regensburg. Und die Geschäftsführer luden gerne ein. Als Bischof Gerhard Ludwig Müller am 31. Mai das Baubüro der RMD Wasserstraßen GmbH in Deggendorf besuchte, da war eines von vornherein klar: Im Unternehmen mit seinen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stimmen die Arbeitsbedingungen. „Nicht, dass wir hier ein Wunschkonzert der unbegrenzten Träume geben“, betonte Geschäftsführer Christoph Schmidt. „Aber“, wie Johann Thiel vom Betriebsrat bestätigte: „Probleme mit Sonntagsarbeit, schlechter Bezahlung oder Existenzsicherheit haben wir hier nicht.“

Das Thema des Besuches zeigt seine Dimensionen bei der Bootsfahrt über die Donau von Deggendorf nach Vilshofen. Die Wasserstraßen GmbH stehe seit Jahren in den Startlöchern, um die technischen Voraussetzung einer Ganzjahres-Schiffbarkeit der Donau verbunden mit Hochwasserschutz und Naturschutz zu schaffen. Jeder Schritt voran scheitere immer und immer wieder an unzähligen Einsprüchen, Bedenklichkeiten und Analyseanforderungen. Es gehe dabei einigen Kritikern weniger um Lösungen als um Verhinderung. So etwa kann man die Positionen der Geschäftsführung und der Mitarbeiter der Wasserstraßen GmbH zusammenfassen. Mit Blick auf den Bischof wurde besonders betont, wie sehr man über „sachfremde“ Resolutionen aus dem kirchlichen Bereich irritiert sei.

„Die Kirche kann fachliche naturwissenschaftliche Fragen nicht entscheiden“, antwortet Bischof Gerhard Ludwig Müller. „Ich habe ja keine lehramtliche Aussage in der Tasche, wie denn der Donauausbau vonstatten zu gehen hat. Jedenfalls besitzen wir als Kirche keine besondere Kompetenz als Wasserbauingenieure, Binnenschiffer oder Biologen. Was wir als Kirche beitragen können, das ist der Blick auf das Grundsätzliche. Und grundsätzlich gilt hier zweierlei:

Zum einen hat der Mensch Gottes Schöpfung mit Ehrfurcht zu begegnen. Die Welt ist uns anvertraut, also uns heute, unseren Kindern, Enkelkindern und allen nachfolgenden Generationen. Wir können heute nicht so tun, als seien wir das Ende der Geschichte.
Zum anderen ruft uns Gott auf, die Natur zu gestalten und ihre Geschenke zum Wohle der Menschen zu nutzen. Die Natur an sich ist kein Heilszustand. Ich darf nur daran erinnern, dass sie Menschen zu allen Zeiten immer auch bedrohte - mit Fluten, Dürren und Katastrophen.

Wer vernünftig und verantwortet handeln will, der muss beides ins Gleichgewicht bringen: das Bewahren der Natur und das Gestalten. Das ist keine Frage ideologischen Streits, sondern sachlich vernünftigen Abwägens. Genau an diesem Anspruch muss man sich messen lassen.“



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