Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert Pontifikalamt für die St. Marien-Schulen - "Gott schenkt sich selber in Jesus Christus, seinem Sohn, dem Kind in der Krippe"
(pdr) Der Hohe Dom St. Peter war dicht gefüllt mit rund 1200 Schülerinnen der Gemeinschaft der St. Marien Schulen in Regensburg, den Lehrern und zahlreichen weiteren Gläubigen, die an diesem Mittwoch vor Weihnachten einen Adventsgottesdienst mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller feierten. Der Chor der St. Marien Schulen gestaltete das Pontifikalamt musikalisch. Als Ministranten fungierten Schülerinnen der St. Marien Schulen. Der abgedunkelte Dom wurde nur erhellt von den Kerzen der Schülerinnen, die voller Andacht die heilige Messe mit dem Bischof von Regensburg feierten.
In seiner Predigt ging Bischof Gerhard Ludwig auf die symbolhafte Bedeutung des Lichtes in der Weihnachtszeit ein. Das Kirchenjahr dauere vom ersten Advent bis zum Christkönigsfest, sagte der Bischof. Das Licht der Adventskerzen, die nacheinander vor Weihnachten angezündet würden, symbolisierten das Licht, das mit der Geburt Jesu Christi an Weihnachten in die Welt gekommen sei und die Finsternis und die Unsicherheit aus den Herzen der Menschen vertrieben habe. Durch das Licht, das Jesus in die Welt gebracht hat, sei das Böse vertrieben worden, das Gute habe gesiegt. „Wir sind Zeugen des Lichtes Christi, das jeden Menschen erleuchtet", sagte der Bischof. Jesus Christus als Sohn Gottes habe das menschliche Leben durchschritten von der Geburt bis zum Tod und seiner Auferstehung. "Der Tod bedeutet nicht das Ende. Jesus hat dem Kreislauf von Geburt, Werden und Vergehen durch seine Auferstehung widersprochen. Wir sind alle froh, dass Gott auf unserer Seite ist, dass Jesus mit uns geht, denn nun kann uns nichts mehr passieren. Und auch wenn wir alle ganz unterschiedliche Wege gehen: Am Ende steht uns das Ziel vor Augen, nämlich die Erlösung und das ewige Leben mit Gott", predigte der Bischof. Er erklärte den Schülerinnen der St. Marien-Schulen, dass sie Jüngerinnen Jesu Christi seien und daher Weihnachten auf eine ganz besondere Weise feiern würden. "Wir feiern Weihnachten nicht nur einfach so, dass da irgendwie ein paar Stunden frei sind. Wir feiern es, indem wir uns mit der Familie versammeln und gemeinsam in die Christmette gehen. Wir feiern zuhause und versammeln uns um die Krippe und wenn wir diese Stunde ganz besonders gestalten wollen, lesen wir gemeinsam das Weihnachtsevangelium", schlug der Bischof den Schülerinnen vor. Ein besonders schönes Gebet am Weihnachtsabend sei auch das Gebet “Der Engels des Herrn“. Auch wenn dies vielleicht noch nicht Gewohnheit sei in einer Familie, regte der Bischof an, könne man das Lesen des Weihnachtsevangeliums und das gemeinsame Gebet und Singen in den Weihnachtsabend miteinbringen.
An Weihnachten sei es außerdem üblich, dass Geschenke gegeben und empfangen würden, als Zeichen der Verbundenheit. Der Bischof erinnerte an die kleinen Kinder, die alle gerne einen Wunschzettel schreiben würden. "Ich glaube aber, dass der Unterschied zwischen den kleinen Kindern, den Jugendlichen, den Erwachsenen und den alten Menschen hier gar nicht so besonders groß ist. Im Herzen bleiben wir ja alle Kinder. Wir alle bedürfen der Zeichen der Zuwendung und der Freundschaft. Darum geht es nicht nur um die materiellen Geschenke, sondern auch um die ideellen Geschenke, die wir für das Leben brauchen. So ist, glaube ich, das Leben eines ganzen Menschen ein großer Wunschzettel. Und da gibt es nur einen, der diesen Wunschzettel, unser ganzes Wünschen, Hoffen und Sehnen erfüllen kann, und das ist Gott selber", sagte der Bischof. Schließlich schenke Gott sich selber in Jesus als Sohn Gottes den Menschen. "Gott schenkte sich selber. Gott ist der Geber und Schenkende und er ist die Gabe, er ist das Geschenk an uns. Was können wir uns mehr wünschen, als dass er in unserem Leben ist? Dass nicht das Sterben das Letzte ist, sondern dass wir zum ewigen Leben bestimmt sind? Was können wir uns mehr wünschen, als die Liebe, die Kraft, die Einsicht, die Freude darüber, dass wir von Gott angenommen sind als seine geliebten Kinder?" Bischof Gerhard Ludwig ermahnte die Schülerinnen, an Weihnachten das Wesentliche und das Entscheidende zu sehen und einen klaren Blick darauf zu haben, worauf es ankomme: „Auf Jesus in der Krippe, ihn zu erkennen, der das Licht der Welt ist, um die Menschen zu erleuchten und ihnen Orientierung, Wärme und das Gefühl zu geben, dass wir von Gott angenommen sind und dass wir alle zu seiner Kirche gehören, der großen Familie Gottes, die sich um die Krippe versammelt und auf Jesus hinschaut. Das Licht weist als Symbol auf Jesus hin, der an Weihnachten als Mensch wie wir das Licht der Welt erblickt, der aber als Sohn Gottes für die Welt und für uns alle das Licht ist, das Licht das jeden Menschen erleuchtet" , schloss der Bischof seine Predigt.
In den Fürbitten beteten die Schülerinnen der St. Marien Schule für all diejenigen, die der Hilfe bedürfen, für all jene, die den Drogen zu erliegen drohen, für all jene, die in Isolation gefangen sind oder im Kriege stehen. Am Ende der Messe überreichte der Leiter des Gymnasiums der St. Marien-Schulen, Dr. Hans Lindner; als Dank für die Pontifikalmesse Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller ein Musik-CD mit der von Musiklehrer Thomas Humbs selbst komponierten Messe anlässlich des 400-jährigen Jubiläums von Maria Ward.