Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert mit Hunderten Gläubigen Pontifikalgottesdienst anlässlich des Fatimatages - „Wir lassen uns als Christen nicht in die Ecke drängen“
In der mit mehr als 800 Gläubigen vollbesetzten Wallfahrtskirche Maria Hilf in Vilsbiburg feierte der Regensburger Oberhirte Gerhard Ludwig Müller am Freitag Abend ein Pontifikalamt. Die Botschaft von Fatima sei nicht dazu da, unsere Neugier bezüglich der Zukunft zu befriedigen, führte der Bischof in seiner Predigt aus. Vielmehr ginge es um Maria selbst, die uns als Prophetin den Weg der Buße und der inneren Erneuerung lehre. Dabei nahm der Regensburger Oberhirte Bezug auf die Worte Mariens im Evangelium, die auf Jesus blickend die Jünger anwies: „Was er euch sagt, das tut“. Die innere Aussage von Fatima sei außerdem ein Ruf an die Kirche, sich nicht an den Rand der Gesellschaft drängen zu lassen:
„Wir lassen uns als Christen nicht in die Ecke drängen. Wenn der Europäische Gerichtshof meint, er müsse in Italien, in dem es 2000 Jahre Christentum gibt, die Kreuze aus den Schulen entfernen lassen, dann ist das ein Fehlurteil. Die demokratische Ordnung Europas ist aus christlichem Geist heraus entstanden. Wir nehmen als Christen in Anspruch, in der Mitte der Gesellschaft zu sein. Allein im Bistum Regensburg engagieren sich tagtäglich abertausende von Gläubigen in Schulen, Politik, Kultur und im sozial-caritativen Bereich.“
Die Toleranz, die die Christen Andersgläubigen entgegenbrächten, sollte auch ihnen bei der Ausübung ihres Glaubens zugestanden werden, forderte Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend. Dem Gottesdienst folgte eine feierliche eucharistische Lichterprozession. Die Tradition, an jedem Dreizehnten des Monats eine Messe zu Ehren der Muttergottes von Fatima mit anschließender eucharistischer Prozession zu halten, besteht auf dem Berg des ehemaligen Kapuzinerklosters schon seit 75 Jahren.