Bischof Gerhard Ludwig ermutigt Abiturienten der Regensburger Domspatzen - „Ihr steht in einer großen und traditionsreichen Geschichte“
(pdr) 42 Schüler der Regensburger Domspatzen stehen vor dem Beginn der Abiturprüfungen. Am Freitagvormittag besuchte Bischof Gerhard Ludwig Müller die jungen Männer, feierte mit ihnen Gottesdienst und machte ihnen Mut für die anstehenden Prüfungen. Das Entscheidende über allem Detailwissen, gab der Bischof den Prüflingen in der Predigt mit, sei das Menschenbild. Jeder solle ein inneres Jawort zu sich selber sprechen, ein freundliches Verhältnis zu den Mitmenschen haben und schließlich darum wissen, dass unser Sein aus der Vernunft Gottes hervorgeht. Alle drei Beziehungen, zu sich selbst, zum Mitmenschen und zu Gott, fänden sich in der Person Jesu Christi verbunden. Außerdem ermunterte Bischof Gerhard Ludwig dazu, mit Urteilskraft die Zusammenhänge des zu erlernenden Stoffes systematisch zu sehen. „Es nützt nichts, einfach Stoffetzen zusammenzugooglen.“ So wie der Geist Gottes alles durchdringt, so habe auch menschlicher Geist und Wille Anteil daran, die Wirklichkeit zu erforschen.
Auch forderte der Bischof auf, der Mediengesellschaft mit ihren eigenen Gesetzen kritisch gegenüberzustehen. Sie gründe vor allem auf Gefühlen, Schlagzeilen und Wellen der Empörung. Es entspreche sittlicher Urteilskraft, dass Institutionen und Kollektive nicht für Straftaten einzelner verantwortlich gemacht werden können, stellte der Bischof fest. Tatsächlich stünden die Regensburger Domspatzen in einer „großen und traditionsreichen Geschichte“. Zu Unrecht aber seien sie ins Gerede gebracht worden.