Bischof feierte Gottesdienst mit den 65-jährigen Priesterjubilaren – Zeugen des Wirkens Gottes über viele Generationen hinweg
Regensburg 12.5.2004 (pdr) Am Mittwoch, 12. Mai, feierte Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller mit zwei vor 65 Jahren geweihten Priestern des Bistums in der Bischöflichen Hauskapelle einen Dankgottesdienst. Studiendirektor a. D. Monsignore Franz Merz (89) aus Amberg und Pfarrer i.R. Bischöflich Geistlicher Rat Josef Wittman (89) aus Wernberg konnten zu dem seltenen Jubiläum nach Regensburg kommen. Drei weitere Jubilare waren aus gesundheitlichen Gründen an der Mitfeier des Gottesdienstes und dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen mit dem Bischof verhindert.
„Der Glaube schlägt in jeder Generation Wurzeln und Gott ruft zu jeder Zeit Menschen in seinen Dienst“, blickte Bischof Gerhard Ludwig auf das mehrere Generationen umfassende Wirken der Geistlichen zurück. Geboren während des Ersten Weltkrieges, hätten sie die Weimarer Zeit, die Nazidiktatur, den Wiederaufbau und auch die zunehmende Distanzierung von Kirche und Glauben in den letzten Jahrzehnten erlebt. In all den Jahren hätten sie aber auch erfahren dürfen, dass Gott bei seiner Kirche bleibt. „An uns ist es, mit unermüdlichem Eifer das unsere für den Glauben und den Priesternachwuchs zu tun. Wachsen lässt ein anderer“, charakterisierte der Bischof das priesterliche Wirken. Die Priesterweihe sei nicht ein äußerliche Beauftragung zu einer Funktion in der Kirche. Sie stifte vielmehr im Heiligen Geist ein inneres Verhältnis des Priesters zu Jesus Christus. Im geistlichen Sinn werde der Priester in der Weihe Christus gleichgestaltet und in seinem Wort hörten die Gläubigen das Wort Christi. Die Mitte der priesterlichen Existenz sei diese innere Verbundenheit mit Christus. Diese Verbundenheit mit dem Schicksal Jesu Christi bedeute viel Freude und Erfüllung im Leben, aber auch Opfer. „Der Priester fragt in seinem Leben zuallererst: `Wie kann ich Christus dienen?´ und nicht nach seinen eigenen Wünschen. `Wie kann Christus in meinem Leben aufleuchten?`“, das solle die bestimmende Frage im Leben jedes Priesters sein.
„Nur Gott kennt die Frucht aller Ihrer Mühen. Ich danke Ihnen für Ihren treuen Dienst in 65 Priesterjahren mit einem im vollen Wortsinn gemeinten `Vergelt ´s Gott´“, wandte sich der Bischof an die beiden Geistlichen und schloss in diesen Dank auch die aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Mitbrüder und die über 20 schon verstorbenen Kurskollegen mit ein.
Die 1939 geweihten Priester
Weihetag 10. April 1939
Bischöflich Geistlicher Rat (BGR) Pfarrer in Ruhe (i.R.) Georg Grötzinger, Vilsbiburg, bis 1988 Pfarrer in Loitzenkirchen (Landkreis Landshut)
StDir. a.D. BGR. Monsignore Franz Merz, Amberg
Pfarrer i.R. BGR Josef Wittmann, Wernberg-Köblitz, bis 1984 Pfarrer in Wernberg
Weihetag 24. Juni 1939
Pfarrer i.R. BGR Norbert Gaschler, Regensburg, bis 1969 Pfarrer in Rieden (Landkeris Amberg-Sulzbach) und anschließend Ruhestandsgeistlicher in Regensburg
Weihetag 29. September 1939
Pfarrer i.R. Karl Nikolojczuk, Stallwang, bis 1996 Pfarrer in Wetzelsberg (Landkeris Straubing-Bogen)