Bischof Dr. Voderholzer segnet die Fenster in St. Ulrich
Lüpertz ist Künstler und Theologe zugleich
Maria Baumann: Lüpertz hat die Tür zum Himmel aufgestoßen
2019 hatte Maria Baumann, Leiterin der Abteilung Kunst und Denkmalpflege, Museumsleiterin und Diözesankonservatorin, die Idee, die Fenster im Stile Lüpertz‘ in neuen Glanz erleuchten zu lassen. Nun, vier Jahre später, funkeln die Fenster der Ost- und Westrosette in St. Ulrich im Sonnenlicht. Wie Baumann in ihrer Begrüßungsrede betonte bewahrte der in Reichenberg geborene Künstler, der kein „Gibt es nicht“ akzeptiert, mit seinen kraftvollen Bildern stets Respekt vor dem kirchlichen Raum und der Tradition. Und damit hat er mit seinem „feinen und intensiven Gespür für Farben“ ein ganz individuelles Meisterwerk in eigener Expressivität geschaffen. „Es gibt dem 800 Jahre alten Kirchenraum ein neues Leuchten“. Lüpertz hat die Tür zum Himmel aufgestoßen und lässt in der Bildwelt die göttliche Welt aufscheinen. Diese Vorstellung der Gotik, in der „Glasfenster mit biblischen Szenen visionäres Licht in die dunklen Gotteshäuser brachten,“ belebt Lüpertz zwischen Transparenz und Transzendenz neu.
Regierungspräsident Jonas: Ein Ort des Dialogs
Auch Walter Jonas, Regierungspräsident und Schirmherr von St. Ulrich, war von der neuen Bildwelt angetan, demütig komme er sich in diesem Raum vor. Für ihn sind Lüpertz‘ Werke geistige Funken, die sich in einem Feuerwerk der Kreativität entladen und im wunderbaren Kunstwerk ihre „göttliche Schönheit“ entfalten. Wie der Politiker betonte, könne Regensburg und die Oberpfalz stolz darauf sein, dass in St. Ulrich ein Werk geschaffen wurde, das über den regionalen Bezug hinaus in die Welt greift. Museumsleiterin Baumann sei die Mutter, der Malerfürst der Vater des Projekts. Den Besuchern des Museums wünschte er, das man an diesem Ort Innehalten soll, damit die Kunst zum Nachdenken und Diskutieren anrege. Nur so könne ein Dialogfeld zwischen Betrachter und Kunstwerk eröffnet werden, ein dialogischer Prozess, der letztendlich die Offenheit für Kultur und die Erfahrung der sinnstiftenden Kraft der Kunst wieder neu belebt.