Bischof Dr. Voderholzer im Gespräch mit höheren Ordensoberen – Themen waren unter anderem Prävention und Situation bei den Berufungen
Am vergangenen Mittwochnachmittag hat eine Begegnung von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit höheren Ordensoberen und Stellvertretern der Männerorden im Bischöflichen Ordinariat Regensburg stattgefunden. Anwesend waren Generalvikar Michael Fuchs sowie Ordinariatsrätin Maria Luisa Öfele, Leiterin der Hauptabteilung Orden – Geistliche Gemeinschaften. Der Bischof von Regensburg dankte bei dieser Gelegenheit den Verantwortlichen für den Einsatz von Ordensleuten in verschiedenen Bereichen der kategorialen Seelsorge. Auch stellen Orden Neupriester für die Seelsorge im Bistum zur Verfügung, was der Bischof ebenfalls lobend erwähnte. Dr. Voderholzer erinnerte daran, dass der geistliche Weg derzeit angefochten wird. Einem Generalverdacht gegenüber Priestern und Ordensleuten sei er entschieden entgegengetreten. Zu diesem Thema des sexuellen Missbrauchs sagte der Bischof: „Es ist keinem Opfer gedient, wenn eine Gruppe überzogen an den Pranger gestellt wird, während andere völlig ausgeblendet werden. Bei der Prävention müssen wir unsere Hausaufgaben machen.“ Es habe sich der Eindruck entwickelt, dass „wir die einzigen sind, die mit diesem Problem zu tun haben“. Das verdunkle all die Bemühungen, „bei denen wir im Verhältnis zu anderen Institutionen in Deutschland vorbildlich sind“.
Generalvikar Fuchs stellte umfassend das Konzept zur Prävention vor. Dabei sprach der Generalvikar einerseits von institutionellen Regelungen, die dekanatsweite Schulungen sowie polizeiliche Führungszeugnisse betreffen, anderseits versäumte er es auch nicht, auf konkrete und ganz praktische Situationen einzugehen. Bischof Voderholzer fasste die Anliegen mit den Worten „Kultur der Achtsamkeit und der Sensibilisierung für gefährliche Situationen“ zusammen. Es schloss sich ein intensiver Austausch mit den höheren Ordensoberen an. Dabei ging es darum, den Stand der Präventionsarbeit zu verdeutlichen und gemeinsam Erfahrungen zu reflektieren. Sehr wichtig war das erneut an die eingeladenen Gäste gerichtete Angebot, auf das Knowhow der Diözese in diesem Bereich zurückzugreifen. Während des Gesprächs hatte sich gezeigt, dass dies mitunter bereits so praktiziert wird. Generalvikar Fuchs dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bischof Dr. Voderholzer erinnerte bei der Reflexion von Erfahrungen im Übrigen daran, dass sich erwiesen habe, dass es, entgegen gewissen moraltheologischen Positionen, doch in sich schlechte moralische Handlungen gebe. Dies habe sich klar gezeigt.
Weitere Themen waren die Situation der Berufungen in Gemeinschaften und Kriterien der Aufnahme. Gemeinsam wurde die Vesper, das Abendgebet der Kirche, gefeiert. Es folgte das gemeinsame Abendessen, bei dem der Austausch im geselligen Beisammensein fortgesetzt wurde. Ordinariatsrätin Öfele sprach von einer „guten und gelungenen Begegnung und Austausch“.