München / Regensburg, 31. Oktober 2024
Der BDKJ Bayern hat sich auf seinem Herbst-Landesausschuss gegen eine Wehrpflicht, die auch in Friedenszeiten gilt, ausgesprochen. „Als katholische Jugendverbände tragen wir entschieden die Überzeugung mit, dass unsere demokratische Grundordnung verteidigt werden muss“, betont Landesvorsitzender Florian Hörlein. „Dafür braucht es auch eine Bundeswehr von demokratischen Staatsbürgern in Uniform. Diesen Ansatz gilt es auszubauen, anstatt in Friedenszeiten junge Menschen teilweise unfreiwillig in die Pflicht zu nehmen.“
Verteidigungsminister Pistorius nahm sich bereits in der ersten Jahreshälfte einen Umbau des Wehrdienstes vor, in dem die verpflichtende Tauglichkeitserfassung junger Männer vorgesehen ist. Pistorius´ Vorschlag steht in einer Reihe von Äußerungen verschiedener gesellschaftlicher Akteuren, in denen gefordert wird, dem Wehrdienst wieder mehr verpflichtenden Charakter zu geben.
Diese Entwicklung nahmen die Delegierten des BDKJ-Landessausschusses zum Anlass, im Rahmen eines Beschlusses die Perspektive von Heranwachsenden, die die Hauptbetroffenen von den Konsequenzen solcher Forderungen sind, starkzumachen: Neben der Kernforderung, die Wehrpflicht in Friedenszeiten nicht wiedereinzusetzen, wird im Beschluss auch gefordert, dass Beratungs- und Informationsangebote über den Wehrdienst durch unabhängige Organisationen – wie die Kirchen – gesichert sein müssen, sowie, dass eine Verweigerung des Wehrdienstes niedrigschwellig möglich sein muss.
Der Vorschlag des BDKJ: Die auch jetzt noch bestehende Wehrpflicht im Spannungs- und Verteidigungsfall soll auch grundgesetzlich auf diese Fälle beschränkt werden, verweigerbar bleiben, geschlechtsungebunden gelten und auf Fragen der Geschlechtergerechtigkeit sowie des Schutzes gesellschaftlicher Minderheiten hin neu ausgerichtet werden. „Uns ist klar: Um unsere Demokratie zu verteidigen, muss Deutschland in den kommenden Jahren krisenfest werden“, betont Landesvorsitzender Florian Hörlein. „Als Jugendverband ist es uns hier nochmal wichtig, zu betonen, dass diese gesellschaftliche Aufgabe nicht allein durch junge Menschen erfüllt werden kann.“
Text: Michael Goldhammer
(sig)