News Bild Ausstellungseröffnung "Regensburger Domorganisten" in der Bischöflichen Zentralbibliothek - Bischof Gerhard Ludwig Müller: "Domorgel ist Gemeinschaftswerk der Regensburger Bevölkerung

Ausstellungseröffnung "Regensburger Domorganisten" in der Bischöflichen Zentralbibliothek - Bischof Gerhard Ludwig Müller: "Domorgel ist Gemeinschaftswerk der Regensburger Bevölkerung

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Bischof Gerhard Ludwig Müller eröffnete in der Bischöflichen Zentralbibliothek eine Ausstellung über die "Regensburger Domorganisten". Diese Ausstellung wurde, wie der Leiter des Zentralarchivs, Monsignore Dr. Paul Mai erklärte, anlässlich des 150. Todestages von Carl Proske (1794-1861) und zum 80. Geburtstag von Eberhard Kraus (1931-2003) zusammengestellt. Diese beiden Daten nahm die bischöfliche Zentralbibliothek zum Anlass, in einer Ausstellung der Geschichte des Regensburger Domorganistenamtes nachzugehen. Durch den überlieferten historischen Aktenbestand im Bischöflichen Zentralarchiv gelang es, auf gesicherter Quellenbasis bis in frühere Jahrhunderte zurückzugreifen und eine rund 400 -jährige Geschichte der Domorganisten zusammenhängend aufzuzeigen und bis in die Gegenwart zu verfolgen.

Der Besucher der Ausstellung und der Leser des Katalogs findet dabei viele unbekannte Details aus dem Leben und Wirken der Regensburger Domorganisten. Porträtiert und in ihrem kultur- und sozialgeschichtlichen Umfeld betrachtet werden dabei unter anderem die Organisten Thomas Garzin (1629-1666), Johann Jakob Martin (1670-1684), Leonhard Dächter (1684-1702), Franz Ferdinand Estendorfer (1702-1711), Simon Kastner (1712-1771), Franz Xaver Fembacher (1771-1783), Andreas Klinger (1783 S 1823), Max Joseph Beck (1824-1829), Josef Hanisch (1829-1892), Josef Renner jun. (1893-1934), Karl Kraus (1935-1963), Eberhard Kraus (1964-1996 und der amtierende Domorganist Franz Josef Stoiber (seit 1996). Die Ausstellung und vor allem der Katalog setzen einen besonderen Akzent auf den Jubilar Eberhard Kraus, da er mit seinen vielfältigen musikalischen Aktivitäten das Regensburger Musikleben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark geprägt hat. Eine Liste seiner Kompositionen und einen Einblick in sein Archiv, in dem sich große Teile der Nachlässe seiner Vorgänger Josef Renner jun. und Karl Kraus befinden, machen den Katalog zu einem zu einer interessanten Lektüre. Der amtierende Domorganist Franz Josef Stoiber erklärte, dass es für ihn ein Geschenk sei, Organist am Regensburger Dom zu sein. Für ihn sei es wunderbar, „die Orgel zu spielen in einem der bedeutendsten und schönsten gotischen Bauwerke Deutschlands, das Zusammenwirken mit einem der besten Knabenchöre der Welt, den Regensburger Domspatzen, und die Tatsache, dass ich in meiner Amtszeit eine neue Domorgel maßgeblich mit gestalten durfte, die in kurzer Zeit Weltruhm erlangt hat".

Dr. Raymond Dittrich hielt zur Ausstellungseröffnung einen fesselnden Vortrag über 400 Jahre Regensburger Domorganistenamt. Dabei gab er einen Einblick sowohl in die musikalischen, wie aber auch in die gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen in diesen vier Jahrhunderten in Regensburg. Bischof Gerhard Ludwig Müller lobte ausdrücklich den hochinteressanten Vortrag Dittrichs. Die neue Regensburger Domorgel sei ein Gemeinschaftswerk der Regensburger Bevölkerung, sagte der Bischof. Die 400 Jahre Geschichte der Domorganisten würde "durch eine Kette von Menschen zusammengehalten. Ein einziges Glied in einer solchen Kette kann eine ganze Tradition gefährden. Es ist wichtig, den Gesamtzusammenhang und die innere Dramatik darzustellen", betonte der Oberhirte. Er wünschte dem jetzigen Domorganisten alles Gute für die Zukunft, der Ausstellung viel Erfolg und dem Regensburger Domorganistenamt sowie der Regensburger Kirchenmusik das Beste für die Zukunft. Die musikalische Umrahmung übernahm Wolfgang Kraus, der auf eine Truhenorgel mit fünf Registern aus dem Besitz von Eberhard Kraus Werke von eben jenem sowie auch von Josef Renner jun. und Josef Hanisch spielte. Die Ausstellung ist bis zum 22. Juli 2011 in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg zu sehen. Der Ausstellungskatalog wurde im Verlag Schnell & Steiner veröffentlicht (292 Seiten mit 90 Abbildungen)



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