Auf Martins Spuren durch den Landkreis Cham - Pilgerprojekt des Caritasverbandes und der KEB Cham
„Sankt Martin, ritt durch Schnee und Wind …“. Wer hat nicht in Kindertagen das Lied des Heiligen gesungen, dessen Geburtstag sich 2016 zum 1700sten Mal jährt, des Heiligen Martin von Tours. Im Jahr 316 wurde er im heutigen Szombathely an der österreichisch-ungarischen Grenze geboren, dort man nun Zäune zur Abwehr von Flüchtlingen errichtet hat. Als Bischof von Tours in Frankreich starb er im Jahre 397. Wegen dieses Geburtstags dürfte dieses Jahr für viele Pfarrgemeinden auch im Bistum Regensburg ein besonderes Jahr werden. Denn Sankt Martin in fast 70 Kirchen der Schutzpatron. Allein sechs Martinskirchen gibt es im Landkreis Cham, so in Arnschwang, Martinsneukirchen, Miltach, Rötz, Untertraubenbach und Waffenbrunn. Die heraus-ragende Bedeutung dieses Heiligen als eines Vorbildes für Solidarität und Mitmenschlichkeit wurde im Jahre 2005 auch durch den Europarat unterstrichen, der den Heiligen Martin als "Person des Teilens und gemeinsamer Werte für Europa" würdigte und die bislang bestehenden Martinuswege in die Liste Europäischer Kulturstraßen aufgenommen hat. Der historische Martinusweg ist neben dem Jakobsweg ein bedeutender Pilgerweg und führt südlich der Alpen vom Geburtsort des Heiligen in Ungarn zu seinem Grab in Tours. Seit 2011 gibt es auch eine Mittelroute, die über Österreich und Bayern an den bestehenden Hauptweg im Bistum Rottenburg anschließt und über Worms und Trier den Lückenschluss nach Luxemburg und Frankreich bis nach Tours herstellt.
Ein Pilgerprojekt des Caritasverbandes und der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Cham möchte Ende Juli Interessierte einladen, auf einem fiktiven Martinusweg durch den Landkreis Cham unterwegs zu sein. Am Freitag, 29.Juli sollen sich Gruppen von den Martinskirchen in Arnschwang, Martinsneukirchen und Miltach auf den Weg nach St.Martin Untertraubenbach machen. St.Martin in Rötz das Ziel am Samstag, 30.Juli. Abschließend ist am Sonntag, 31.Juli geplant wie der Heilige politische Grenzen zu überschreiten und von Waldmünchen in die erste Martinspfarrei auf tschechischer Seite nach Klenči pod Čerchovem zu pilgern. Während dieser drei, jeweils ca. 19 Kilometer langen Etappen geht es auch darum, den großen Heiligen Martin gleichsam etwas „vom hohen Ross“ herab und aus der bekannten Kinderecke herauszuholen. Dazu sollen unterwegs „Orte des Teilens und der Solidarität“ der Gegenwart besucht werden. So soll es in Kindergärten, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Altenheime, Flüchtlingsunterkünfte und anderen Orten soll es kurze Gespräche mit den dort lebenden oder arbeitenden Menschen geben. In der Verbindung des gemeinsamen Unterwegssein und sozialer Aktion sollen Menschen eingeladen werden, sich mit der Idee des Teilens nach dem Vorbild des hl. Martin in unserer Zeit auseinanderzusetzen. Dazu gibt es unterwegs neben kurzen Ortsinfos auch geistliche Elemente mit Texten, Impulsen oder Liedern.
Mitmachen kann jeder/jeder je nach zeitlichen Möglichkeiten entweder stundenweise, einen Tag oder auch alle drei Tage. Bei Bedarf können unterwegs Übernachtungsmöglichkeiten organisiert werden. Auch Rücktransporte zu den Ausgangspunkten sind am zweiten und dritten Pilgertag werden angeboten. Aus organisatorischen Gründen wird daher um Anmeldung beim Caritasverband für den Landkreis Cham unter Tel. 09971-846912 bzw. Email <link mail>jordan@caritas-cham.de gebeten.