An Silvester: Gott danken für das vergangene Jahr
Gott noch einmal danken für das vergangene Jahr – das können Sie am Silvesterabend beispielsweise um 17 Uhr im Regensburger Dom beim Pontifikalamt mit Bischof Rudolf Voderholzer. Herzliche Einladung!
Papst Silvester und der Beginn des neuen Jahres
Der Abend vor dem Jahreswechsel ist nach dem heiligen Papst Silvester I. benannt. Er wurde 314 zum Papst bestimmt und starb am 31. Dezember des Jahres 335. Das Gedenken der Kirche an Silvester I. fällt auf den letzten Tag im bürgerlichen Jahr. „Silvester“ bedeutet „Waldbewohner“. Silvester wurde um die Mitte des 3. Jahrhunderts in Rom geboren. Noch vor der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian 284 empfing er die Priesterweihe. Während der Verfolgungen lebte er in einem Versteck auf dem Berg Soracte bei Rom. In seine Amtszeit als Papst fiel das erste Ökumenische Konzil der Christenheit, das Konzil von Nizäa. Kaiser Konstantin hat es 325 einberufen. Das Konzil verwarf den Arianismus, der die Gottheit Christi leugnete. Silvester bestätigte die Beschlüsse des Konzils.
Das Gedenken an Silvester I. wird seit dem 5. Jahrhundert begangen. In Deutschland ist die früheste Verehrung im 11. Jahrhundert in Bamberg nachweisbar. Es gibt einen weiteren Papst mit dem Namen Silvester. Silvester II. war von 999 bis 1003 über den Jahrtausendwechsel Papst. Gerbert von Aurillac kam aus der Auvergne und war der erste französische Papst.
Julius Cäsar verlegte den Jahresanfang
Die Tatsache, dass die Kirche gerade am Ende des bürgerlichen Jahres Silvester I. gedenkt, hat keine theologische Bedeutung in Bezug auf den Jahreswechsel. Allerdings ist es angemessen, auch gläubig auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken und ebenso gläubig 2017 in den Blick zu nehmen. Nicht immer wurde der 1. Januar allerdings als Beginn eines neuen Jahres gesehen. Außerdem beginnt das Kirchenjahr seit früher Zeit am ersten Adventssonntag. Bis heute hält die Kirche an dieser Tradition fest.
Dass das bürgerliche Jahr am 1. Januar seinen Anfang nimmt, geht auf den von Julius Cäsar 46 v. Chr. eingeführten Julianischen Kalender zurück. Er verlegte den Jahresanfang vom 1. März auf den 1. Januar, in die Nähe des ersten Vollmondes nach der Wintersonnenwende. Seit 153 v. Chr. fand der Amtsantritt der römischen Konsuln an diesem Tag statt. Der bis dahin geltende Jahresbeginn ab März hing mit den im Frühling einsetzenden Feldzügen zusammen – der Monatsname März verweist bis heute auf den römischen Kriegsgott Mars. Dass vor dem Julianischen Kalender das Jahr am 1. März begann, ist noch an der Kürze des ehemals letzten Monats Februar zu erkennen.
Ostern als Jahresbeginn? Zu flexibel!
Im christlich geprägten Mittelalter verlor der 1. Januar seine Bedeutung als Jahresanfang. Die Synode von Tours untersagte es 567, den Termin als Jahresbeginn zu nehmen – wegen seines heidnischen Ursprungs. Als Jahresbeginn wurde Weihnachten am 25. Dezember gesehen. In anderen Zeiten wurde der Jahresbeginn auch auf Verkündigung des Herrn am 25. März sowie auf Ostern gelegt. Dies spielte jedoch eine geringere Rolle als Weihnachten. Vor allem Ostern erwies sich als sehr ungünstig, da es als bewegliches Fest jährlich in einem Zeitraum von 35 Tagen schwankte. Die unterschiedlichen Jahreslängen waren demnach für das bürgerliche Leben mit seinen Abgaben-, Steuer- und Zinsregelungen hinderlich.
Die 1.-Januar-Regelung breitete sich im Lauf des 14. Jahrhunderts erneut aus. Christlich umgedeutet wurde der Tag durch das Fest der Beschneidung des Herrn, das bis zur Liturgiereform am 1. Januar gefeiert wurde. Seit der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist der 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. Und seit dem Konzil wird der Tag ebenfalls unter den Gedanken des Weltfriedens gestellt. Maria ist schließlich die Königin des Friedens.