"Ad multos annos, Vater Benedikt!" - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt am Ostersonntag im Regensburger Dom
Mit zahlreichen Gläubigen und in Konzelebration mit den Mitgliedern des Domkapitels feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Ostersonntag im Dom St. Peter die heilige Messe. Bereits in der Begrüßung richtete er den Blick nach Rom, wo Papst emeritus an diesem Tag seinen 90. Geburtstag feiert. "Und danken wir heute ... Papst Benedikt für sein segensreiches Wirken für die ganze Kirche, besonders für seine großartige Theologie, die so viel Inspiration und Nahrung für ein zeitgemäße und glaubwürdige Verkündung enthält". Domchor, Choralschola und Gläubige stimmten in diesem Ostergottesdienst in Latein, der weltumspannenden Sprache der Kirche, in diesen Lob und Dank mit ein. Die katholische Weltkirche war an diesem Ostersonntag auch durch die Lesung in polnischer Sprache oder durch die Fürbitten in Niederländisch, Spanisch, Russisch und Malayalam erlebbar.
"Der Heilige Petrus - ein überragender Zeuge des Ostergeschehens"
Zu Beginn seiner Predigt zeigte Bischof Rudolf die überragende Bedeutung des Apostels Petrus bei der Annahme und der Bezeugung des Ostergeschehens auf, wie sie in den Schriften des Neuen Testamentes bekundet wird: Die Begegnung des Petrus mit dem Auferstandenen macht ihn zum Kristallisationspunkt der neuen Kirche, Paulus nennt ihn vor den anderen Aposteln, Johannes lässt ihm den Vortritt am Grab Christi und an Pfingsten bezeugt der hl. Petrus die Botschaft von der Auferstehung. Vor genau 90 Jahren wurde ein Nachfolger des hl. Petrus, Papst Benedikt XVI., als Joseph Ratzinger im oberbayerischen Marktl am Inn geboren, und noch am selben Tag in der Pfarrkirche St. Oswald getauft.
"Von der Auferstehung reden, heißt von der Taufe reden..."
Es war der Karsamstag und nach damaliger Praxis war das Osterwasser schon gesegnet, mit dem dann der spätere Papst getauft wurde. "Dass mein Leben so von Anfang an auf diese Weise ins Ostergeheimnis eingetaucht war", so schreibt Joseph Ratzinger in seinen Lebenserinnerungen, "hat mich immer mit Dankbarkeit erfüllt, denn das konnte nur ein Zeichen des Segens sein". Die Tatsache, dass es nicht der Ostersonntag war, sondern erst der Karsamstag, spiegle das "Wesen unseres menschlichen Lebens" wieder, "das noch auf Ostern wartet, noch nicht im vollen Licht steht, aber doch vertrauensvoll darauf zugeht." "Ad multos annos, Vater Benedikt!" - mit den Worten, die Bischof Rudolf auch im persönlichen Glückwunschschreiben im Namen des ganzen Bistums an den emeritierten Papst gerichtet hatte, schloss er seine Predigt am Ostersonntag.
"Ökumene ist nicht Diplomatie und Politik, sondern das Wiederfinden in der Einheit des Glaubens"
Für vier Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims der Barmherzigen Brüder in Straubing war dieser Ostersonntag ein ganz besonderer, durften sie doch bei der Gabenbereitung die Gaben zum Altar bringen. Dabei war auch die Hostiendose, die der evangelisch-lutherische Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss im Rahmen des Versöhnungsgottesdienstes im März Bischof Rudolf überreicht hatte, und die seit Gründonnerstag im Dom St. Peter in der Liturgie verwandt wurde.
Päpstlicher Segen für alle und ein süßes Dankeschön für die Domspatzen
Nachdem Bischof Rudolf die Osterspeisen gesegnet hatte, erteilte er den zahlreich erschienen Gläubigen im Dom St. Peter den päpstlichen Segen. Wie schon seit über tausend Jahren, so trug der Domchor, die Regensburger Domspatzen, auch in dieser Liturgie wieder mit ihrem gesungenen Gotteslob dazu bei, das Gebet der Gläubigen zu verstärken. Unter Leitung von Domkapellmeister Professor Roland Büchner erklang u.a. die vierstimmige Messe zu Ehren der hl. Anna Schäffer, die Domorganist Professor Franz-Josef Stoiber komponiert hatte. Im Anschluss an das Pontifikalamt erhielt jeder der anwesenden Domspatzen durch Bischof Rudolf nicht nur dessen persönlichen Dank für ihren Einsatz in der Liturgie sondern auch einen Schoko-Osterhasen mit den besten Osterwünschen.