Abbé Coly zu Gast im Monat der Weltmission
Weltmissionssonntag
Am kommenden Sonntag ist Weltmissionssonntag. Die Kollekte ist an diesem Tag in allen katholischen Gottesdiensten für das Hilfswerk missio bestimmt. Der diesjährige Weltmissionsgast für das Bistum Regensburg ist Abbé Fulgence Coly. Er ist Priester und Caritasdirektor in der Krisenregion Casamance im Süden Senegals. Am vergangenen Dienstag besuchte er Bischof Rudolf Voderholzer in Regensburg. Abbé Coly überbrachte bei dieser Gelegenheit Grüße von seinem senegalesischen Bischof aus Ziguinchor, Monsignore Paul Mamba. Dieser hatte Bischof Rudolf 2016 in Regensburg besucht. Für Abbé Coly ist Deutschland und die Diözese Regensburg kein Neuland. Als Urlaubsvertretung war er unter anderem in Pettendorf, Altmannstein und Teunz im Einsatz.
Zukunft eigenverantwortlich gestalten
In den letzten Wochen besuchte Abbé Coly verschiedene Pfarreien des Bistums. Die erste Station war Bodenmais. Es folgten Besuche in Deggendorf, Leiblfing, Utzenhofen bei Kastl und zuletzt Altenstadt an der Waldnaab. Die Gläubigen vor Ort hatten großes Interesse daran, zu erfahren, was ihre Spenden im Senegal konkret bewirken werden. Besondere Freude über den Besuch aus dem Senegal fand sich bei den Mitgliedern der Katholischen Landvolkbewegung. Die KLB im Bistum Regensburg engagiert sich bereits seit 1979 im Senegal und unterstützt Menschen dabei, ihre Zukunft eigenverantwortlich zu gestalten.
KLB hilft Partnern im Süden des Senegal
Die Partnerregion des Landvolks, Casamance, liegt im Süden des Senegal. Der direkte Weg zur wichtigen Hauptstadt Dakar ist durch das Staatsgebiet der ehemals britischen Kolonie Gambia verwehrt, das sich entlang des gleichnamigen Flusses weit ins Landesinnere erstreckt. Die willkürlich von den Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich gezogenen Grenzen fordern hier ihren Tribut. Was die KLB aber über die langen Jahre der Partnerschaft festgestellt hat: In Casamance leben Menschen, die dem Oberpfälzer gar nicht so fremd sind. Landvolkreferentin Gertrud Binner erklärt: „Manchmal erzählen sie schmunzelnd, sie werden so ein bisschen vom Rest Senegals als rückständig betrachtet. Ich denke, das ist ein bisschen so, wie wenn ein Norddeutscher vielleicht auf die Bayern runterschaut und meint, die hüpfen bloß in Lederhosen rum.“ Außerdem sind die Menschen sehr heimatverbunden und die Familie spielt eine wichtige Rolle – lauter Eigenschaften, die gut zur Katholischen Landvolkbewegung passen.
Die Situation in der Krisenregion Casamance und der Einsatz der katholischen Kirche vor Ort
Hilfe zur Selbsthilfe
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung konnte die KLB bereits drei große Projekte auf den Weg bringen: Es wurden Gemeinschafts-Gemüsegärten für Frauen unterstützt, Familienunternehmen mit Kleinkrediten gefördert und eine nachhaltige Imkerei aufgebaut. Das Prinzip dahinter lautet: „Hilfe zur Selbsthilfe“, wie Manfred Kellner, stellvertretender Diözesanvorsitzender erklärt. Ein Obstbauer konnte sich durch den Mikrokredit der KLB einen Brunnen bauen, Bäume anpflanzen und auf Gemüseanbau umstellen. Eine Erfolgsgeschichte: „Er ist da zuhause, seine Kinder sind da, ihm geht es gut, dank – und er hat es immer wieder betont – dank der Unterstützung der KLB“, so Kellner.
Eine gute Partnerschaft
Dass die Zusammenarbeit so gut läuft, liegt auch an den Partnern vor Ort. Das ist zum einen die Partnerorganisation „Association Sénégalaise pour le Développement Intégré“ (ASDI), zum anderen sind das Menschen wie Abbé Fulgence Coly. Die deutsche Sprache lernte der diesjährige Weltmissionsgast sogar in einem Sprachkurs der KLB.
Weitere Infos
Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion von Katholikinnen und Katholiken weltweit. Er wurde 1926 erstmalig von Papst Pius XI. ins Leben gerufen. Die Kollekte ist an diesem Tag für die 1.100 ärmsten Diözesen der Welt bestimmt.