News Bild 78 Religionslehrer erhalten Missio Canonica – „Christliches Menschenbild ist prägend für demokratischen Rechtsstaat“

78 Religionslehrer erhalten Missio Canonica – „Christliches Menschenbild ist prägend für demokratischen Rechtsstaat“

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Mehr als 600 Gläubige feierten am Samstag mit Bischof Gerhard Ludwig Müller sowie den Konzelebranten Domkapitular Johannes Neumüller und Pfarrer Anton Dinzinger, im Rahmen eines festlichen Pontifikalgottesdienstes die Verleihung der Missio Canonica. In der vollbesetzten Päpstlichen Basilika St. Emmeram überreichte der Bischof im Beisein zahlreicher Kollegen, Freunde und Familienmitglieder 78 Lehrern aus Grund-, Haupt und Förderschulen sowie Religionslehrern im Kirchendienst die Missio-Urkunde und erteilte ihnen damit die kirchliche Lehrbefugnis.

In seiner Predigt appellierte Bischof Gerhard Ludwig Müller an die Religionslehrer, sich stets mutig hinter ihren Glauben zu stellen und nahm dabei Bezug auf das jüngst gefällte Urteil des Europäischen Gerichtshofes, welcher das Kreuz in italienischen Klassenzimmern als Verletzung der Menschenrechte denunzierte:

“Hinter diesem Urteil steht eine laizistische Ideologie, die uns vermitteln will, dass wir Christen nur noch das Recht hätten, unsere Religion im Verborgenen auszuüben. Dabei ist es das christliche Menschenbild, das prägend für den modernen demokratischen Rechtsstaat in Deutschland und Europa ist. Unsere Demokratie ist aus christlichen Wurzeln entstanden. Denn auch die Kreuzigung Jesu Christi war die größte Menschenrechtsverletzung und so sind wir alle, die an Jesus Christus glauben, empfindlich für die Menschenrechte. Daher ist es wichtig, dass die Kirche mit ihrem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft behauptet.“

Bischof Gerhard Ludwig appellierte an die Religionslehrer, sich in ihrer Arbeit nie von atheistischen oder laizistischen Strömungen in der Gesellschaft entmutigen zu lassen: „Ich möchte Ihnen in meinem Vertrauen an Sie den Mut zusprechen, dass Sie sich stets bewusst sind, als Religionslehrer nicht für eine Sache zu handeln, die vermeintlich verloren zu sein scheint. Wir wollen vor allem im öffentlichen Raum selbstbewusst und tatkräftig auftreten, denn wir Christen sind es, die als Träger des positiven Menschenverständnisses unseren Staat mitgestalten.“
Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst, der vom Vokalensemble „Cantico“ aus Regensburg musikalisch gestaltet wurde, fanden sich die neuen Religionslehrer sowie deren Angehörige auf Einladung des Bischofs und des Schulreferats zu einem Stehempfang im Diözesanzentrum Obermünster ein. Es folgten Grußworte von Domkapitular Johannes Neumüller, Leiter des Referats Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat sowie Josef Schätz, Leiter des Bereichs "Schulen" der Regierung von Niederbayern. Die „neuen“ Religionslehrer hatten dabei Gelegenheit zur Begegnung mit dem Regensburger Oberhirten.

Stichwort Missio Canonica
Mit der Missio Canonica wird die offizielle kirchliche Beauftragung zur Erteilung von Religionsunterricht bestätigt. Nach dem Glaubensbekenntnis versprechen die Lehrer „vor Gottes Angesicht und der versammelten Gemeinde, die Frohe Botschaft zu verkünden, wie unser Herr sie seiner Kirche anvertraut hat“. Anschließend überreicht der Bischof die Urkunden der „Missio Canonica“ an die neuen Religionslehrer.

Grußwort von Domkapitular Johannes Neumüller beim Empfang



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