60. Bayerischer Schützentag in Regensburg - Bischof Gerhard Ludwig: „Der christliche Glaube ist die Seele der bayerischen Kultur und Heimat“
(pdr) Tausende Menschen aus ganz Bayern waren am Sonntag in den Hohen Dom St. Peter in Regensburg gekommen, um mit Bischof Gerhard Ludwig Müller den Festgottesdienst anlässlich des 60. Bayerischen Schützentages zu feiern. Der Dom war dicht gefüllt mit Gläubigen, darunter sehr viele Angehörige der Schützenvereine, die ihre Abordnungen zum Bayerischen Schützentag gesandt hatten. In den Seitenschiffen des Domes stellten sich die Bannerträger auf und umrahmten das Pontifikalamt mit ihren bunten Fahnen. Der Bayerische Schützenverband umfasst 107 Gaue, acht Bezirke und 4700 Vereine.
Konzelebranten des Regensburger Bischofs waren Domkapitular Prälat Dr. Franz Frühmorgen und Generalvikar Monsignore Michal Fuchs. In musikalischer Hinsicht bemerkenswert war, dass Bischof Gerhard Ludwig Müller die Domkantorei St. Martin aus Mainz unter der Leitung von Mathias Breitschaft, einem ehemaligen Domspatzen, begrüßte. Die Kantorei sang zusammen mit der Choralschola der Regensburger Domspatzen.
Bischof Gerhard Ludwig zollte in seiner Predigt den Schützenvereinen Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit, vor allem in Hinblick auf die Jugendarbeit. „Die Schützen haben in Bayern eine lange Tradition und stellen ohne Zweifel ein Stück gewachsene Identität dar. In Krisenzeiten und schwierigen Kriegsläufen waren sie immer wieder eine Kraft der Selbstbehauptung gegenüber Fremdbestimmungen von außen“, sagte der Bischof. Vor allem hob er die „Pflege der Tradition, die erzieherische Kraft der Gemeinschaft und die Übung von Disziplin und Konzentration im Sportschießen“ als tragende Säulen für die Bayerischen Sportschützenverbände hervor. Es sei wichtig, sagte der Bischof, dass die Menschen das Gemeinschaftsleben als etwas Tragendes erführen. Er zitierte die Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Die Freizeit soll sinnvoll zur Entspannung und zur Kräftigung der geistigen und körperlichen Gesundheit verwendet werden, durch den Sport mit seinen Veranstaltungen, der zum psychischen Gleichgewicht des Einzelnen und der Gesellschaft sowie zur Anknüpfung brüderlicher Beziehungen zwischen Menschen aller Lebensverhältnisse, Nationen und Rassen beiträgt.“
Als „Seele der bayerischen Kultur und Heimat“ hob der Bischof den christlichen Glauben hervor: „Unser Christentum ist mehr als eine Summe von Werten, sozialen Verhaltensweisen, Tradition und Brauchtum. Christen sind und heißen wir, weil wir an Jesus Christus glauben.“ Im Anschluss an das Pontifikalamt formierte sich ein langer Festzug, der zum Emmeramsplatz führte und an dessen Spitze Bischof Gerhard Ludwig und die höchsten Schützenfunktionäre sowie Repräsentanten der Politik schritten.