Der Karsamstag ist der Tag des Schweigens Gottes. Er muss ein Tag des Schweigens sein, und wir müssen alles tun, damit er für uns ein Tag des Schweigens ist, wie damals.
Der Tag des Schweigens Gottes. Der ins Grab gelegte Jesus teilt mit der ganzen Menschheit das Drama des Todes. Es ist ein beredtes Schweigen, das die Liebe als Solidarität mit den seit jeher Verlassenen zum Ausdruck bringt, die der Sohn Gottes erreicht, indem er die Leere füllt, die nur die unendliche Barmherzigkeit Gottes, des Vaters, erfüllen kann. Gott schweigt, aber aus Liebe. An diesem Tag wird die Liebe – jene schweigsame Liebe – zur Erwartung des Lebens in der Auferstehung. Denken wir daran am Karsamstag: Es wird uns gut tun, an das Schweigen der Gottesmutter, „der Glaubenden“, zu denken, die schweigend die Auferstehung erwartete. Die Gottesmutter muss für uns die Ikone jenes Karsamstags sein. Wir sollen oft daran denken, wie die Gottesmutter jenen Karsamstag erlebt hat: in Erwartung. Es ist die Liebe, die nicht zweifelt, sondern auf das Wort des Herrn hofft, auf dass es offenbar werde und am Ostertag erstrahlen möge. – Papst Franziskus in seiner Generalaudienz, 23. März 2016
Tageslesung
Der Karsamstag ist ein stiller Tag, ohne liturgische Feier. Nur die Tagzeiten werden gebetet. Jesus ist wirklich gestorben. Er ist in die tiefste menschliche Not hineingegangen und „hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Er hat unserem Tod die Bitterkeit genommen. Wir wissen, unsere Gemeinschaft mit Christus überdauert den Tod. Christus ist unser Leben und unsere Auferstehung. Das muss in unserem gegenwärtigen Leben sichtbar werden: in der Freude, die aus der Hoffnung und aus der Liebe geboren wird. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, Und niemand kennt den Sohn, nur der Vater. – Und niemand kennt den Vater, nur der Sohn, – und der, dem es der Sohn offenbaren will. Deshalb liebt mich der Vater, – weil ich mein Leben hingebe, – um es wieder zu empfangen. – (Mt 11, 27; Joh 10, 17)
Text: Vatican News
(sig)