News Bild 175 Jahre Bonifatiuswerk – Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel in Regensburg

175 Jahre Bonifatiuswerk – Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel in Regensburg

Stärkung und Verkündigung des Glaubens

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Regensburg, 12. November 2024

Festwochenende in Regensburg! Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zur 175-jährigen Gründungsgeschichte des Bonifatiuswerkes in Regensburg wurde am vergangenen Sonntag in der Altstadt auch eine Gedenktafel feierlich enthüllt.

„Am 4. Oktober 1849 wurde der Bonifacius-Verein bei der dritten Generalversammlung der Katholischen Vereine Deutschlands – einem Vorläufer der heutigen Katholikentage – in Regensburg gegründet. Aus dem Bonifacius-Verein entwickelte sich später das Bonifatiuswerk, ein international tätiges Hilfswerk mit Sitz in Paderborn, das in seinen Fördergebieten in Deutschland, Nordeuropa sowie in Lettland und Estland mit den vier Hilfsarten Glaubenshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Bauhilfe und Verkehrshilfe zahlreiche Projekte unterstützt.“, so die Inschrift der Gedenktafel, die sich im Innenhof des heutigen Bischofshof nahe der Porta praetoria befindet und feierlich von Monsignore Georg Austen (Bonifatiuswerk-Generalsekretär), Manfred Müller (Bonifatiuswerk-Präsident), Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg) und Ingo Imenkämper (Bonifatiuswerk-Geschäftsführer) am Sonntag enthüllt wurde.

Das Wochenende stand in Regensburg ganz im Zeichen des 175. Jubiläums des Bonifatiuswerks. Höhepunkt bildete ein Pontifikalamt im Regensburger Dom St. Peter am Sonntag. Hauptzelebrant war der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. „Seit 175 Jahren steht das Bonifatiuswerk im Dienst der Ermöglichung, der Stärkung und der Verkündigung des Glaubens. Immer wieder neu haben die Verantwortlichen in zeitgerechter Weise auf die je neuen Herausforderungen reagiert“, sagte er in seiner Predigt. Unter den Konzelebranten des Gottesdienstes waren unter anderem Erzbischof Julio Murat, Apostolischer Nuntius für die skandinavischen Länder, sowie Bischof Viktors Stulpins, Vorsitzender der Lettischen Bischofskonferenz. Während des Gottesdienstes nahmen Delegierte aus den deutschen Bistümern sowie Bischöfe und Vertreter aus den skandinavischen und baltischen Förderländern des Bonifatiuswerkes handgefertigte Pilgerstäbe entgegen. „So wie das Bonifatiuswerk seine Wurzeln in Regensburg hat und sich von hier auf den Weg machte, Katholiken in der Minderheit solidarisch zu unterstützen, so laden die Pilgerstäbe dazu ein, mutig, durch den Glauben gestärkt und mit einem Ziel ins Jetzt aufzubrechen und die Begegnung mit den Menschen zu suchen“, betonte Monsignore Georg Austen.

Beim an den Gottesdienst anschließenden Festakt im Regensburger Kolpinghaus, an dem auch der Paderborner Landrat Christoph Rüther teilnahm, sagte Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration: „Das Bonifatiuswerk ist ein wichtiges kirchliches Hilfswerk, das heute ganz im Sinne seines Namenspatrons dort wirkt, wo das Christentum in der Minderheit ist und Christen täglich erleben, dass ihr Glaube sie zu Außenseitern machen kann. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bonifatiuswerks, Ihr großartiges Engagement ist gelebte christliche Nächstenliebe und Solidarität.“

Erzbischof Julio Murat berichtete von der Notwendigkeit der Unterstützung aus Deutschland: „Das Bonifatiuswerk ist seit Jahren zu einem Bezugspunkt für die Unterstützung der katholischen Gemeinschaften in den nordischen und baltischen Ländern geworden.“ In seinen Jahren als Vertreter des Papstes in Skandinavien habe er die Arbeit des Hilfswerkes kennen- und schätzengelernt. Der Festakt wurde von Hilde Regeniter (Domradio.de) moderiert. In von ihr geleiteten Gesprächsrunden berichteten die Bischöfe Raimo Goyarrola (Finnland) und Philippe Jourdan (Estland) von der Diaspora-Situation in ihren Ländern, während Bettina Hünermund das Hospiz Mutter Teresa in Heilbad Heiligenbad vorstellte – das Beispielprojekt der Diaspora-Aktion 2024.

Monsignore Oliver Lahl, Geistlicher Botschaftsrat der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl, dankte dem Bonifatiuswerk in seiner Festrede „für 175 Jahre großartiges Wirken“. Daran, dass ehemals katholische Landstriche mittlerweile Diaspora seien, habe man sich längst gewöhnt: „Vertreterinnen und Vertreter aus vielen Gebieten der Welt, bei denen wir oft noch den Eindruck haben, dass dort lebendige und junge Kirche wäre, sprechen ganz offen von einem tiefen Bruch zwischen der Kirche und der Welt der jungen Menschen.“ Die digitale Welt sei wie ein neuer Kontinent, der junge Menschen in seinen Bann ziehe, aber auch unglaubliche Möglichkeiten biete. Das Bonifatiuswerk sei mit der Firm-App auf einem guten Weg, die neuen Herausforderungen anzupacken. 

„Damals wie heute steht die Solidarität mit den Katholiken, mit den Christen in der Minderheit im Fokus“, sagte Manfred Müller, Präsident des Bonifatiuswerkes. „Und es gibt neue Herausforderungen: Es entwickelt sich eine neue Diaspora – die Glaubensdiaspora, die Vereinzelung im Glauben in einer zunehmend säkularer werdenden Welt.“ Daher sammeln am kommenden Sonntag, 17. November, die deutschen Katholikinnen und Katholiken bundesweit in allen Gottesdiensten. An diesem Tag findet die Diaspora-Aktion mit dem Diaspora-Sonntag ihren Höhepunkt. Der Diaspora-Sonntag für die Menschen, die in der Diaspora, sprich in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben, findet jährlich am dritten Sonntag im November statt und wird seit 1966 begangen.

 

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Text: Jakob Schötz / Simon Helmers / Foto: Simon Helmers
(jas)



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