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15. und letzte Wolfgangswanderung im Jubiläumsjahr 2024

Von Gebenbach nach Atzmannsricht

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Gebenbach, 27. Oktober 2024

Für die Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft in Gebenbach war der gemeinsame Pilgerweg auf den Spuren des heiligen Wolfgang, dem Bistumspatron, mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagnachmittag ein erhebendes Erlebnis. Gebenbach ist die 15. und damit letzte Wanderung auf den Wolfgangsspuren im Rahmen des Jubiläumsjahres zum 1.100. Geburtstag des Heiligen. Zweieinhalb Kilometer von Gebenbach entfernt befindet sich in Atzmannsricht eine kleine Wolfgangskirche mit einem mächtigen Turm, die die Pilger, darunter auch Bürgermeister Peter Dotzler, als Ziel für diese letzte Wanderung mit geistigen Impulsen ausgewählt hatten.

Mit einem kleinen Standkonzert der Blaskapelle Gebenbach wurde der Bischof vor der Kirche St. Martin in Gebenbach willkommen geheißen. Ebenso freudig begrüßten die Kindergartenkinder den Diözesanbischof mit Gesang. Der seit 1. September 2024 amtierende Pfarrer Michael Birner, der für die Pfarreiengemeinschaft Hahnbach-Gebenbach-Ursulapoppenricht zuständig ist, stimmte die Pilgerschar auf die geistliche Wanderung mit dem 78. Bischof von Regensburg und dem 65. Nachfolger des heiligen Wolfgang durch die herbstliche Landschaft ein. Mit dabei war auch Pfarrvikar Christian Preitschaft.

Spontane Aufnahme von Atzmannsricht in das Pilgernetz

Die Wanderung sei die 15. Station auf dem Wolfgangs-Pilgerweg und so etwas wie ein spontaner Nachzügler, der sich nun in die vorangegangenen Stationen einreiht und deshalb nicht im Programmheft abgedruckt ist, erklärte der Bischof. „Es ist die Krönung vor dem Gedenktag des Heiligen Wolfgang, am 31. Oktober, seinem Sterbetag und damit Geburtstag für das ewige Leben.“ Der Bischof weiter: „Atzmannsricht kommt nun als die Krönung eines wunderbaren Jahres, in dem wir des heiligen Wolfgangs gedenken, dazu. Wir haben das ganze Bistum mit einem Netz kleiner Wolfgangswege überzogen und nützen die Stationen, um das Leben des heiligen Wolfgang zu überdenken.“ Als Lehrer, Mönch, Priester, Bischof, Seelsorger, Hirte oder als Heiliger schrieb sich Wolfgang in die Herzen der Menschen ein.

Hinter dem Kreuz formierte sich der Pilgerzug.

Mit dem Kreuz voran, marschierten die Teilnehmer nach dem Segen anschließend singend und betend über eine kleine Anhöhe hinauf zum Schulgebäude. Das üppige Blätterdach der Bäume verwandelte sich bereits in ein faszinierendes Goldgelb bis Feuerrot und bildete ein herrliches Panorama. Auf der Hälfte der Wegstrecke befindet sich der Kalvarienberg, daneben eine Kreuzigungsgruppe. Besonders idyllisch war die dritte Station, bereits in Sichtweite zur Wolfgangskirche, am Hutweiher. Dankbar erreichte die Pilgerschar schließlich zusammen mit dem Bischof die Wolfgangskirche. Dort dankte der Bischof allen, die diesen Pilgerweg möglich gemacht hatten. Insbesondere der Feuerwehr für den Schutz und das Absichern entlang der Wegstrecke.

Wunderschöne Darstellung des Hl. Wolfgang in Atzmannsricht

Er sei schon sehr gespannt gewesen, wie hier der heilige Wolfgang präsentiert wird und mit welchen Attributen er dargestellt wird. „Ich bin freudig überrascht, welch schönen Bistumspatron sie hier in der Kirche haben, der von Kaiser Heinrich II. mit seiner Gattin Kunigunde, die Bistumspatrone von Bamberg und die Gründer des Erzbistums, flankiert wird.“ Der Bischof erklärte detailliert die Zusammenhänge der dargestellten Figuren und ging auf das Leben und Wirken des für das Bistum bedeutenden Heiligen ein.

Wunderschöne Darstellung des Hl. Wolfgang in Atzmannsricht.

Segensreiches Wirken des Hl. Wolfgang weit über Bistumsgrenzen hinaus

Dabei erfuhren die Gläubigen auch vom segensreichen Wirken Wolfgangs weit über die Bistumsgrenzen hinaus, bis nach Prag. Wolfgang war auch ein mutiger und entschlossener Reformer. Er brach zum Beispiel mit einer über 200-jährigen Tradition. Seit 739 war der Bischof immer auch Abt von St. Emmeram. Diese Personalunion kündigte Wolfgang auf und ernannte den später seliggesprochenen Ramwold zum Abt des Benediktinerklosters, so der Bischof. Aus dem ziemlich heruntergekommenen Kloster entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit eine bedeutende und blühende Abtei, die zu den bedeutendsten Benediktinerabteien des Mittelalters gehörte, mit einer Schreib- und Malerschule mit Künstlern, die Evangeliar- und Bibelillustrationen übernahmen. Weil Wolfgang eine Axt von einem Berg ins Tal geworfen haben soll, um zu erfahren, wo er seine Kirche bauen kann, zählt ein Beil, neben einem Kirchengebäude, zu seinen Attributen. Deshalb gab Bischof Rudolf den Atzmannsrichtern als Anregung mit, doch zu überlegen, ob man der Wolfgangsfigur in Atzmannsricht nicht auch ein „Hackl“ beifügt. Am Ende der Andacht segnete Bischof Rudolf die Pilger mit einer Wolfgangsreliquie. Anschließend besuchte der Diözesanbischof die Atzmannsrichter Kirwa, die auf dem Dorfplatz gefeiert wurde, um sich mit den Bewohnern auszutauschen.

 

Text und Bilder: Elisabeth Dobmayer
(jas)



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