15 Pilgerbegleiterinnen und –begleiter ausgebildet - Katholische Erwachsenenbildung bietet begleitete Pilgerwanderungen auf dem ostbayerischen Jakobsweg an - Nächste Wanderungen am 9. Mai und 20. Juni
Künftig bietet die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) begleitete Pilgerwanderungen auf dem ostbayerischen Jakobsweg zwischen Regensburg und Altmannstein an. Auch Pfarreien, Verbände und andere Gruppen können sich mit neu ausgebildeten Pilgerführern nach eigenen Schwerpunkten auf den Jakobsweg machen.
15 Frauen und Männer haben dazu in diesem Frühjahr ihre Ausbildung zum Pilgerbegleiter bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) auf zwei Etappen des ostbayerischen Jakobsweges abgeschlossen. „Nach zwei vielseitigen Ausbildungssamstagen sind alle zukünftigen Pilgerbegleiter hoch motiviert und freuen sich auf den ersten Einsatz“, so Gregor Tautz von der KEB im Landkreis Kelheim, die das Projekt zusammen mit der KEB Regensburg Stadt und der KEB Regensburg Land durchgeführt hat.
Die Ausbildung umfasste historische, kunsthistorische, theologische, spirituelle und praktisch-organisatorische Elemente zum Jakobsweg im Allgemeinen und zum ostbayerischen Jakobsweg auf diesen beiden Etappen. Die neuen Referenten sind unter anderem Theologen, Religionspädagogen, Pädagogen, Fremdenführer, Architekten, oder auch Informatiker und in Heilberufen tätige. Mit dabei sind auch auf dem spanischen Jakobsweg erfahrene Pilger. Sie alle verbindet ein großes persönlichem Interesse am Jakobsweg und die Freude daran, andere auf diesem Weg ein Stück zu begleiten und ihn für sie zu einer lebendigen Erfahrung werden zu lassen. Die wichtigsten Fakten und Anregungen für die einzelnen Stationen sind in einem Handbuch zusammengestellt, das allen Pilgerbegleitern von der KEB zur Verfügung gestellt und aktualisiert wird.
Keine reinen Wanderungen
Bei den Veranstaltungen die die KEB künftig anbietet, geht es nicht um reine Wanderungen, sondern um eine auch in der Ausbildung betonte Mischung von spirituellen Elementen, Kunstgeschichte und dem Erleben von Natur und Gemeinschaft auf dem Weg. Diese Elemente können an einzelnen Stationen oder unterwegs eingebaut werden. Zukünftig wollen die KEBs Regensburg und Kelheim im Frühjahr und Herbst beide Etappen in ihre Programme aufnehmen. Weitere Wegstrecken sollen ab Herbst folgen. Die Etappe von Regensburg St. Jakob nach Kelheimwinzer St. Jakob wird in diesem Frühjahr am Samstag, 9. Mai angeboten, die Strecke von Kelheim nach St. Jakob in Buch am Samstag, 20. Juni. Die KEBs Schwandorf und Amberg/Sulzbach planen derzeit ebenfalls ein Jakobsweg-Projekt, das mit der 1. Etappe am 10. Oktober 2009 bei der Tillyschanz an der tschechischen Grenze startet.
Individuelle Angebote an Pfarreien, Verbände und andere Gruppen
Die neuen Pilgerbegleiter stehen ab sofort auch Pfarreien, Verbänden oder anderen Gruppen für Wanderungen auf dem Jakobsweg zwischen Regensburg und Altmannstein zur Verfügung. Sie werden von den beteiligten KEBs vermittelt. Die Länge der Etappen, inhaltliche Schwerpunkte und besondere Interessen können bei diesen Veranstaltungen dann individuell auf die spezifischen Bedürfnisse der Gruppe zugeschnitten werden. Die KEB unterstützt mit ihrem Wissen gerne die Pilgerbegleiter und ihre Gruppen bei der Routenplanung und der Gestaltung einzelner Stationen des Pilgerweges.
Eine der schönsten Strecken auf dem Jakobsweg in Deutschland
„In der Vorbereitung und im Rahmen der Ausbildung haben wir gesehen, dass der Jakobsweg und seine Stationen zwischen Regensburg und Altmannstein wirklich zu den schönsten und interessantesten Etappen des Jakobsweges in Deutschland gehört“, ist sich Gregor Tautz sicher. Weltberühmte Kirchen wie St. Jakob in Regensburg, die Abteikirche in Prüfening oder die Klosterkirche in Weltenburg stehen dabei neben kleinen Dorfkirchen, die auf ihre Weise den Pilger genauso zum Verweilen einladen. Das sind zum Beispiel die alten Kirchen in Sinzing, Bergmatting oder Kelheimwinzer. Eine Besonderheit ist auch das „Klösterl“ im Donaudurchbruch, die einzige Felsenkirche nördlich der Alpen. Der Donaudurchbruch ist natürlich landschaftlich ein Höhepunkt, der auf der zweiten Etappe durch eine Wegstrecke durch die Donauauen und einen kilometerlangen geraden Weg auf dem Limes durch Laubwälder ergänzt wird.
Nicht zuletzt das lebensgroße Kreuz, das der Rokoko-Bildhauer Ignaz Günther 1764 seinem Geburtsort Altmannstein geschenkt hat, ist einen Besuch im Rahmen einer Pilgerwanderung wert. Eine besondere Entdeckung in der Vorbereitung der Ausbildung war die kleine Jakobskirche in Buch, nahe dem Altmühltal bei Riedenburg. Sie liegt zwar etwas abseits des heutigen markierten Jakobsweges, ist aber auf dem Heimweg mit dem Bus gut zu erreichen. Ein romanischer sitzender Jakobus, eine gotische Bildtafel mit der Hinrichtung des hl. Jakobus und ein barockes Altarbild des Heiligen legen Zeugnis davon ab: Dieser heute sehr kleine Ort war eine bedeutende Jakobswallfahrt in der Region. Für Pilger auf ihrem noch fast 3.000 Kilometer langen Weg zum spanischen Santiago de Compostela muss Buch eine wichtige Station gewesen sein. Mit den neuen Pilgerwanderungen der KEB wird in den kommenden Jahren sicher wieder der eine oder andere Jakobspilger in Buch Station machen.
Anmeldung für die Wanderungen im Mai und Juni oder Vermittlung von Pilgerbegleitern an Pfarreien, Verbände und andere Gruppen sowie weitere Informationen zum Projekt:
Gregor Tautz, KEB im Landkreis Kelheim, Tel.: 09443/91842-24; mail: gtautz(at)keb-kelheim.de;
www.keb-kelheim.de