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Unser Reporter berichtet vom Weltjugendtag in Lissabon

Junge Menschen glauben und wollen ihren Glauben leben

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Lissabon, 4. August 2023

Seit Montag findet in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon der 37. internationale Weltjugendtag statt. Aktuell sind bereits rund 300.000 Jugendliche aus der ganzen Welt in Lissabon eingetroffen.

Bis zum großen Abschlussgottesdienst am Sonntag sollen es rund 800.000 junge Menschen werden. Auch die 75 Lang- und Kurzfahrer aus dem Bistum Regensburg und Bistum Passau sind in Lissabon am Start und erleben jeden Tag wunderschöne Begegnungen mit anderen Jugendlichen aus der ganzen Welt, die ein gemeinsames Ziel haben: Ihren christlichen Glauben leben und feiern!

Papst Franziskus is in the city

Am Mittwoch, dem dritten Tag des Weltjugendtages, herrschte plötzlich große Aufregung. Was war passiert? Papst Franziskus war gelandet… Als er aus dem Flieger in einem Rollstuhl über die Landebahn geschoben wurde, brandete vor den Bildschirmen in Lissabon lautstarker Jubel auf. Kaum gelandet nahm der Pontifex die ersten Termine war. Er traf sich mit dem portugiesischen Staatsoberhaupt, Marcelo Rebelo de Sousa, sowie Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Bei diesem Treffen ging Papst Franziskus vor allem auf die Bedeutung des Atlantiks für Lissabon und die Menschen dort ein. Neben vielen Problemen, die er deutlich ansprach, sagte er Folgendes: „Das vom Ozean umspülte Lissabon gibt uns jedoch Grund zur Hoffnung. Ein Meer junger Menschen strömt in diese gastfreundliche Stadt, und ich möchte für die großartige Arbeit und das großzügige Engagement Portugals danken, ein so komplex zu bewältigendes, aber hoffnungsreiches Ereignis auszurichten. Wie man hier sagt: Neben der Jugend wird man nicht alt. Junge Menschen aus der ganzen Welt, die den Wunsch nach Einheit, Frieden und Geschwisterlichkeit hegen, fordern uns heraus, ihre Träume vom Guten zu verwirklichen. Sie sind nicht auf der Straße, um ihre Wut herauszuschreien, sondern um die Hoffnung des Evangeliums mitzuteilen. Und wenn heute vielerorts ein Klima des Protests und der Unzufriedenheit herrscht, ein fruchtbarer Boden für verschiedene Arten des Populismus und Verschwörungstheorien, so ist der Weltjugendtag eine Gelegenheit, etwas gemeinsam aufzubauen. Er lässt den Wunsch aufleben, Neues zu schaffen, in See zu stechen und gemeinsam in die Zukunft zu steuern.“ Am frühen Mittwochabend feierte der Papst eine Vesper mit Geistlichen, Ordensleuten und Vertretern der Zivilgesellschaft im Hieronymuskloster, im Lissaboner Stadtteil Belém.

Bischof hält motivierte Rede inmitten einer begeisterten Menge von Jugendlichen

Katechese mit Bischof Stefan Oster auf dem großen Vorplatz an der Universität von Lissabon beim Weltjugendtag 2023.

Rise up, Lobpreis und Fest des Glaubens

Bischof Stefan Oster aus Passau hielt am Mittwochvormittag eine Katechese für alle deutschsprachigen Pilgerinnen und Pilger auf dem großen Vorplatz an der Universität von Lissabon. „Wann hast Du Dich zum letzten Mal wirklich an Jesus gefreut und wann hast du jemanden von dieser Freude erzählt?“ - diese Frage stellte Bischof Stefan Oster in seiner Katechese am Weltjugendtag vor den über 2000 Jugendlichen. Das müsse man nicht immer mit Worten tun, sondern könne sich auch praktisch zeigen in einer Tat, die man nur für den anderen und den Herrn tue. „Denn das Kennzeichen der Liebe ist das Wort ‚umsonst‘“, so Bischof Stefan. Dies habe zwei Bedeutungen: „Es ist gratis, also geschenkt, und es ist vergeblich.“ Am Nachmittag stand er dann den Jugendlichen noch im deutschen Pilgerzentrum, im Goethe-Institut in Lissabon, Rede und Antwort beim Format „Ask the bishop“. Für die Gruppe aus Regensburg und Passau blieb der restliche Tag zum Entdecken von Lissabon frei.

Gruppenfoto von Jugendlichen beim Weltjugendtag, die stolz ihre Flaggen präsentiert

Gruppenfoto der Jugendlichen aus den Bistümern Passau und Regensburg.

Mit einem Lächeln durch die Straßen von Lissabon

Die Stadt pulsiert und scheint aktuell aus allen Nähten zu platzen. Eigentlich ist Lissabon im Normalzustand schon eine laute, fröhliche und bunte Stadt, doch der Weltjugendtag toppt das Ganze noch um eine Stufe. Die U-Bahnen sind proppenvoll, die Busse und Straßenbahnen ebenfalls. In den Straßen und Gassen der Altstadt muss man manchmal Slalom laufen um sich seinen Weg zu bahnen. Aber dennoch hört man kein böses Wort, wenn man aus Versehen jemand anrempelt, oder in der U-Bahn über jemanden stolpert. Es ist ein friedliches und fröhliches Miteinander. Jeder begegnet einander mit frohem Herzen. Die Portugiesen sind zwar teilweise etwas genervt von den jugendlichen Menschenmassen, aber dennoch bringen sie ein Lächeln über die Lippen, wenn die jungen Menschen in der U-Bahn singen, tanzen oder einfach nur gute Laune verbreiten. An jeder Ecke in der Stadt herrscht buntes Treiben, es wird überall gesungen, gelacht, gefeiert und getanzt. Eben ein friedliches Glaubensfest, das Mut für die Kirche der Zukunft macht.

Text und Fotos: Christian Beirowski

(kw)



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