„Talentschmiede, die Wurzeln und Flügel verleiht“ - Richtfest an der neuen Grundschule der Regensburger Domspatzen
(pdr) Die neue Grundschule der Regensburger Domspatzen hat am Montagvormittag Richtfest gefeiert. Anwesend waren Stiftungsvorstandsvorsitzender Domkapellmeister Prof. Büchner und Stiftungsratsvorsitzender Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner sowie Vertreter der mit der Errichtung des neuen Gebäudes beauftragten Firmen und zahlreiche Schüler. Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller nahm erstmals nach einer Operation am Miniskus wieder an einem öffentlichen Termin teil. 2010 hatte der Spatenstich stattgefunden. Mit dem Bau der Grundschule Wand an Wand mit dem Domspatzengymnasium war 2011 begonnen worden. Die Gesamtfertigstellung ist für 2013 geplant.
Durch die Hereinnahme der Pielenhofener Stiftung in die Domspatzenstiftung soll die Zukunft der weltweit einmaligen Tradition der Domspatzen gesichert werden. Das sagte Domkapellmeister Prof. Roland Büchner während der Feierstunde oberhalb der neuen Turnhalle. Die Sicherung der Zukunft der Domspatzen ist Teil des großen und traditionsreichen Engagements der Ortskirche von Regensburg für die schulische Bildung junger Menschen. Der Domkapellmeister wandte sich an Bischof Gerhard Ludwig mit den Worten: „Alle Schulen in kirchlicher Trägerschaft spüren, wie Ihnen die Bildung am Herzen liegt.“ Im Auftrag von Oberbürgermeister Hans Schaidinger nahm Bürgermeister Gerhard Weber am Richtfest teil. Die Stadt hatte einen Teil des benachbarten öffentlichen Parks für die Sportflächen der Grundschule zur Verfügung gestellt. Auch Vertreterinnen der benachbarten Unicef-Zentrale Oberpfalz waren gekommen. Die Domspatzen sind unter anderem als Botschafter für die internationale Organisation im Einsatz.
Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Regensburger Domspatzen, erklärte in seinem Grußwort, die Kirche habe von ihrem Selbstverständnis her und in ihrer Erziehungsaufgabe seit jeher den Akzent gesetzt, dass es um das Wohl des Kindes als Ebenbild Gottes geht. Gemäß Zweitem Vatikanischem Konzil habe die katholische Schule die besondere Aufgabe, einen Lebensraum zu schaffen, in dem der Geist der Freiheit und der Liebe des Evangeliums lebendig sind. Prälat Gegenfurtner dankte dem Regensburger Bischof für seinen Einsatz, denn sein Engagement habe den Stiftungsrat ermutigt, dieses Werk in Angriff zu nehmen. Architekt Joachim Peithner versprach, eine „höchst motivierende“ Schule zu bauen: „Die Atmosphäre wird hell, freundlich und unbeschwert sein.“
Bischof Gerhard Ludwig dankte den Kirchensteuerzahlern. Denn durch die neue Grundschule werde das Gemeinwohl entscheidend unterstützt. Die Diözese setze sich für behinderte Menschen und Senioren ein, verliere die Kinder aber keinesfalls aus dem Blick, so der Regensburger Bischof. Er forderte ein „neues Ja der gesamten Gesellschaft zum Kind“. Die Kinder seien wichtig, da sie in künftigen Jahren diese Erde gestalten werden. Man dürfe die Kinder aber nicht nur funktional sehen, sondern auch als Ebenbilder Gottes.
Schulleiterin Petra Stadtherr stellte die Grundschule vor: „Keine andere Grundschule der Regensburger Schullandschaft ist Tür an Tür mit dem Gymnasium verbunden.“ Das räumliche Miteinander ermögliche nun gemeinsame Projekte und Netzwerke. „Lehrer, Chorleiter, Erzieher und Präfekten arbeiten gemeinsam an Einzelprojekten in den Bereichen Kunst, Sport und Musik.“ Die Grundschule verstehe sich als „Talentschmiede“ gemäß dem Motto „Wir verleihen Wurzeln und Flügel.“