Aleppo / Regensburg, 3. Dezember 2024.
Angesichts der Kämpfe und der sich dadurch verschärfenden humanitären Krise in der nordsyrischen Metropole Aleppo ruft das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ zum Gebet und zur Unterstützung der christlichen Gemeinde und aller Einwohner auf. Wie die Projektkoordinatorin des Hilfswerks für Syrien, Marielle Boutros, erklärte, sei die Grundversorgung für die Menschen in der Großstadt quasi vollständig lahmgelegt.
„Nur zwei Krankenhäuser sind für kritische Fälle geöffnet, Schulen sind geschlossen. Die Lebensmittelversorgung ist unzureichend, und die Preise sind in die Höhe geschossen.“ Hinzu komme, so Boutros, dass die Menschen quasi in Aleppo gefangen seien. „Niemand kann die Stadt betreten oder verlassen. Ein armenischer Arzt wurde von einem Scharfschützen getötet, und ein Bus, der nach Hassake fahren wollte, wurde ebenfalls angegriffen. Es herrscht ein ständiges Klima der Angst.“
Die syrische Großstadt ist vor einigen Tagen von regierungsfeindlichen Gruppen besetzt worden, von denen einige eindeutig dschihadistisch ausgerichtet sind. Obwohl diese Gruppen Respekt versprochen haben, bleibt die Lage in den umkämpften Gebieten ungewiss und äußerst unsicher. Die Gegenoffensive der syrischen Armee hat verheerende Luftangriffe auf die Stadt ausgelöst.
Philipp Ozores, Generalsekretär von „Kirche in Not“, sagt: „Die Menschen sind zutiefst verängstigt. Die Luftangriffe und die strenge Kontrolle der Rebellengruppen, die die Stadt eingenommen haben, haben das Überleben zu einem täglichen Kampf gemacht.“ Dies sei ein „Moment der Einheit und des Handelns“. Daher rufe „Kirche in Not“ zum Gebet um Frieden, Schutz und Hoffnung für alle Bürger auf. Das Hilfswerk schätzt die Zahl der Christen in Aleppo auf rund 25.000.
Text: Kirche in Not
(sig)