News Bild Sigmund Bonk über Raphaels „Die Madonna mit dem blauen Diadem“

Sigmund Bonk über Raphaels „Die Madonna mit dem blauen Diadem“

Wie vom Himmel gefallen

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Regensburg, 25.08.2022

Die Hauptwerke des Malers Raphael gelten als künstlerische Gipfelleistungen, waren dadurch lange Zeit normgebend und wirken noch heute auf Kenner und Liebhaber so, als wären sie, wie es Prof. Dr. Hans-Christoph Dittscheid benennt, „direkt vom Himmel gefallen“.

Zu den bekanntesten Werken Raphaels zählen die „Sixtinische Madonna“ und „Die Schule von Athen“. Etwas weniger bekannt, doch nicht minder interessant ist das sich im Louvre befindende Gemälde „Die Madonna mit dem blauen Diadem“. Einen Schlüssel zu diesem Gemälde gibt Prof. Dr. Sigmund Bonk im 7. Heft der Reihe „MARIANUM“.

Auf dem hochformatigen Ölgemälde zeigen sich dem Betrachter im Vordergrund Maria, das unbekleidete Jesuskind und der Johannesknabe. Im Hintergrund ist eine leicht gebirgige Landschaft abgebildet mit einem tempelartigen Bauwerk. Besonders auffällig: Die Gottesmutter, dargestellt als eine antikisch, mit blauem Überwurf gekleidete Frau, trägt ein „elegant wirkendes, edel geformtes und ganz außergewöhnlich gefärbtes, nach oben hin strahlenförmig sich öffnendes Diadem“. Diese Farbkomposition korrespondiert, so Prof. Sigmund Bonk, nicht nur mit der Decke, auf der das Jesuskind liegt, sondern auch mit der atmosphärisch leuchtenden Stadt und dem Tempel im Bildhintergrund. „Sollte dergleichen ohne jede tiefere Bedeutung sein?“, fragt der Autor und legt das oft „rätselhaft“ erscheinende Kunstwerk unter kunstgeschichtlichen, philosophischen und theologischen Gesichtspunkten aus. So beleuchtet er unter anderem ein augustinisches Motiv, das in die „Diadem-Madonna“ Eingang gefunden haben dürfte, und zeigt zudem die Verbindungslinien zwischen Maria und der Stadt Jerusalem auf.

Mit seiner Deutung ehrt Bonk den „größten aller Madonnen-Maler“ und erläutert in diesem Zusammenhang einen wenig bekannten Aspekt katholischer Mariologie. Prof. Dr. Arbogast Schmitt würdigt den Band mit den folgenden Worten: „Diese wunderbare Erklärung ist ein Beispiel für das, was einem das bloße Auge nicht zeigt. Man muss erkennen, worauf das Sichtbare verweist. Bei Raphael ist das eine ganze Welt marianischer Frömmigkeit.“ Die tiefe marianische Frömmigkeit, die nicht nur Raphael, sondern auch den Autor des Bandes auszeichnet, wird durch die detaillierte und tiefgreifende Deutung des Kunstwerkes sicherlich auch dem Leser spürbar gemacht.

Der 56 Seiten umfassende Band „Die Madonna mit dem blauen Diadem. Ein Schlüssel zu Raphaels Gemälde“ (ISBN: 978-3-7954-3756-5) ist zum Preis von 5 Euro beim Verlag Schnell&Steiner Regensburg erhältlich. Es ist der 7. Band der Reihe „MARIANUM“, die im Auftrag des Institutum Marianum Regensburg von Domkapitular Prof. Dr. Josef Kreiml und Julia Wächter herausgegeben wird.

Weitere Bände der Reihe MARIANUM:

1: Josef Kreiml, Maria verehren

2: Sigmund Bonk, Diotima, Sophia – und Maria

3: August Laumer, Kinder mit Maria zu Jesus führen

4: Julia Wächter, Marienerscheinungen in Paris

5: A. Treiber/H. Reidel, Marienbilder des Malers Erwin Schöppl

6: Rudolf Voderholzer, Mutter der schönen Liebe

 

Der Autor Prof. Dr. Sigmund Bonk, geb. 1959, hat Philosophie in München und Oxford studiert, ist Diakon, Apl. Prof. an der Universität Regensburg, Dozent am Studium Rudolphinum Regensburg, Schriftleiter des „Bote von Fatima“ und Direktor des Akademischen Forums Albertus Magnus im Bistum Regensburg.

 

Text: Julia Wächter

Buchcover

Weitere Infos

„Die Madonna mit dem blauen Diadem. Ein Schlüssel zu Raphaels Gemälde“
Hier erhältlich



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