Regensburger Delegation um Bischof Rudolf Voderholzer auf Pastoralreise nach Tansania
Treffen mit „alten Bekannten“
Tansania/Regensburg, 20. November 2024
Der dritte Tag ihrer Tansaniareise begann für die Reisenden aus Regensburg schon vor Sonnenaufgang. Um 6 Uhr war Abfahrt in das gut zwei Stunden entfernte Monduli. Dort galt es Bruder Peter Hötter aufzusuchen, einen aus Amberg stammenden Spiritaner-Missionar, der seit zwanzig Jahren seine Lebensaufgabe in der Sorge um Waisenkinder sieht und dazu einen Verein gegründet hat.
Mehr als 250 Kindern ermöglicht er damit derzeit den Schulbesuch und lässt ihnen im Krankheitsfall medizinische Hilfe zukommen. Wohnen bleiben sie bei nahen Verwandten. Da Bruder Peter aus gesundheitlichen Gründen seit 2003 nicht mehr in seine Heimat reisen konnte, am kirchlichen Leben im Bistum Regensburg aber über den Bezug der Sonntagszeitung regen Anteil nimmt, freute er sich ganz besonders über den Besuch seines Oberhirten und hatte eine Menge Gesprächsstoff vorbereitet. Die Freude von Bruder Peter über die weitgereisten Gäste sprang schnell auf diese über, als sie von einer Gruppe „seiner“ Waisenkinder, gekleidet in traditionelle Gewänder, mit fröhlichen afrikanischen Gesängen begrüßt wurden.
Nach einer Führung durch das Areal des Vereins – er zählt drei Angestellte und betreibt auch einen kleinen Kindergarten – sowie dem Austausch von Geschenken hieß es, Abschied zu nehmen. Die Fahrt ging wieder zurück, doch machte man unterwegs Halt für eine Stippvisite im „Lumen Christi Institute“, einer Einrichtung indischer Missionare des Heiligen Franz von Sales. Erwartet wurde die Regensburger Delegation dort von P. Thomas Chozithara MSFS, der vor seiner Zeit in Tansania fünf Jahre in Nittendorf und Undorf als Seelsorger gewirkt und eigens eine 11-stündige Nachtbusfahrt aus dem Süden des Landes auf sich genommen hatte, um die Besucher willkommen zu heißen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen wurden nicht nur Neuigkeiten ausgetauscht. Derzeit arbeiten zehn Priester dieser Gemeinschaft im Bistum Regensburg, und bald werden sie die Seelsorge an der Wallfahrtskirche Mariahilf in Vilsbiburg übernehmen. Bischof Rudolf und seine Begleiter bekamen auch einen kurzen Einblick in das Ordensinstitut, zu dem u.a. eine Krankenstation und eine Hochschule für Philosophie gehören. Am gleichen Tag fand überdies die Abschlussfeier eines Kurses der dortigen Katechistenausbildung mit 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Arbeit in den Pfarreien statt. Sie sind eine wertvolle Unterstützung der Priester in den weitläufigen Pfarreien mit ihren zahlreichen Außenstellen.
In Monduli gab es ein Treffen mit dem aus Amberg stammenden Bruder Peter Hötter.
Leider mahnte P. Senguo in seiner Eigenschaft als Reiseleiter alsbald zum Aufbruch, sollte doch die feierliche Vesper am Vorabend der 50-Jahrfeier seines Ordens nicht verpasst werden. Gerade rechtzeitig schaffte man es dann nach einer kurzen Rast in das Provinzialat der ALCP/OSS, wo Bischof Rudolf zusammen mit mehreren tansanischen Bischöfen der Liturgie vorstand. Zahllose Schwestern und Patres des Opus Spiritus Sancti hatten sich zusammen mit ausländischen Gästen dazu versammelt. Im Anschluss gab es bei einem gemeinsamen Abendessen Gelegenheit zum Austausch und zum Wiedersehen mit manch vertrauten Gesichtern, haben doch verschiedene Priester der Gemeinschaft schon im Bistum Regensburg gewirkt. Müde aber voller Vorfreude auf die morgige Jubiläumsfeier kehrte die Reisegruppe im Anschluss in die Unterkunft zurück.
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Text und Fotos: Dr. Thomas Rigl
(jas)