Regensburger Delegation um Bischof Rudolf Voderholzer auf Pastoralreise nach Tansania
Regenzeit ist Segenszeit
Tansania/Regensburg, 18. November 2024
Vom 17. bis 23. November besucht Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit einer Delegation aus Regensburg Tansania. Hintergrund ist unter anderem das Jubiläum der „Apostolic Life Community of Priests in the Opus Spiritus Sancti“ (ALCP/OSS), die ihr 50-jähriges Bestehen in diesen Tagen feiert. Die Gemeinschaft steht in Beziehung zum Bistum Regensburg, war es doch der Regensburger Priester Robert Ammer, der die damals junge Gemeinschaft bei ihrem Aufbau unterstützte. Im Rahmen des Pastoralbesuchs trifft Bischof Rudolf aber auch Missionare aus der Heimat, die hier ihren seelsorglichen Dienst verrichten, besucht Bildungseinrichtungen, caritative Institutionen und begegnet Geistlichen aus Tansania, die in der Vergangenheit als Seelsorger in der Diözese Regensburg tätig waren.
Tag 1 – von München nach Kilimandscharo
Mehr als zehn Stunden Flug liegen hinter der Regensburger Delegation bestehend aus Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, seinem Mitarbeiter Diakon Andreas Dieterle und Dr. Thomas Rigl von der Fachstelle Weltkirche, als sie gestern gegen 8 Uhr morgens an dem kleinen Flughafen von Kilimandscharo im Nordosten Tansanias ankam. In Empfang genommen wurden sie von Pater Senguo, der zehn Jahre lang als Priester im Bistum Regensburg gewirkt hatte.
Nach einem stärkenden Frühstück in der Unterkunft, einem Haus für pensionierte Priester der Ordensgemeinschaft, machte sich die Gruppe auf zu ihrer ersten Begegnung, dem Besuch des Noviziates der Apostolic Life Community of Priests. Novizenmeister Pater Agapet hieß sie im Ausbildungshaus bei Moshi zusammen mit knapp einem Dutzend Novizen willkommen und verlieh seiner Freude über den Besuch aus Deutschland Ausdruck. Kurz vor Eintreffen der Gäste setzte heftiger tropischer Regen ein und beendete eine fast zweimonatige Dürreperiode. Ein schöneres Geschenk hätten Bischof Rudolf und seine Begleiter ihren Gastgebern kaum machen können, da Regen in Tansania nicht als schlechtes Wetter, sondern als Segen verstanden wird, welcher der Natur zum Leben verhilft.
180 Patres zählt die 1950 in Mammelshain/Königstein gegründete Ordensgemeinschaft heute. Sie ist in zahlreichen Ländern vertreten und hat einen ihrer Schwerpunkte in Tansania. Zu ihren dortigen Apostolaten gehört auch ein Kindergarten in der Nachbarschaft des Noviziats. Ihm stattete die Regensburger Delegation ebenfalls einen Besuch ab. Zur Begeisterung der rund 90 Kinder brachte Bischof Rudolf nicht nur Brot und Säfte mit, sondern überreichte allen Mädchen und Jungen persönlich eine kleine Süßigkeit. Diese dankten es mit einem gemeinsam gesungenen Marienlied.
Hintergrund
Die Gemeinschaft „Opus Spiritus Sancti“ (OSS) wurde 1950 von dem Limburger Pfarrer Bernhard Bendel ins Leben gerufen als Schwesterngemeinschaft. Das Werk umfasst mittlerweile insgesamt fünf Zweige. Der jüngste ist die ALCP. Am 21. November 1974, also vor genau 50 Jahren, legte Pfarrer Bendel zusammen mit einem Mitbruder die Gelübde ab und begründete damit die „Apostolic Life Community of Priests in the Opus Spiritus Sancti“ (ALCP/OSS). Noch im selben Jahr taten es ihnen die ersten afrikanischen Seminaristen gleich und markierten damit die Anfänge der Gemeinschaft im Bistum Moshi, Tansania. Ursprünglich zur geistlichen Begleitung der Schwestern bestimmt, hat sich der Tätigkeitsradius der Priester auf viele andere Bereiche ausgeweitet. Der Regensburger Priester Robert Ammer unterstützte auf die Initiative von missio München hin die damals junge Gemeinschaft, aus der heute fünf Patres im Bistum Regensburg tätig sind. Auch Beatus Christian Urassa ALCP/OSS, der Bischof der tansanischen Diözese Sumbawanga, war zum Zeitpunkt seiner Ernennung in Eslarn im Bistum Regensburg tätig. Noch zwei weitere Diözesen in Tansania werden mittlerweile von Bischöfen geleitet, die dem ALCP angehören. Grund genug also für Bischof Rudolf und seine Begleiter, der Einladung zur 50-Jahrfeier des Ordens nach Tansania nachzukommen.
Text: Dr. Thomas Rigl / jas, Fotos: Dr. Thomas Rigl