Pfingsten: Bischof firmt 37 Erwachsene
Aufrechte Menschen statt Marionetten
Regensburg, 5. Juni 2022. „Gott will uns nicht als Marionetten, sondern als Menschen, die aufrecht gehen.“ Das hat Bischof Rudolf Voderholzer am Pfingstsonntag im Hohen Dom St. Peter in Regensburg gesagt. Insbesondere wandte er sich an die 37 Frauen und Männer, denen er während des Pontifikalgottesdienstes das Sakrament der Firmung aus seiner Hand spendete. Die Firmung nannte der Bischof das „ganz persönliche Pfingstfest durch die Salbung mit dem Heiligen Geist“. Dieser Heilige Geist mache sprachfähig, auskunftsfähig und mutig, den Glauben zu vertreten. Die wichtigste Gabe des Heiligen Geistes sei es, Jesus Christus als den Herrn zu erkennen und zu bekennen. Dass die Erwachsenenfirmung am Pfingstfest gehalten wird, ist bereits eine gute Tradition.
Aus verschiedenen Nationalitäten
Eigens drückte der Bischof seine Freude darüber aus, dass die Corona-Beschränkungen weitgehend aufgehoben waren. Sehr viele Gläubige, darunter die Paten und Familienangehörigen der Firmlinge waren in den Dom gekommen. Die Firmbewerber und Firmbewerberinnen aus Pfarreien in der gesamten Diözese Regensburg entstammten verschiedenen Nationalitäten.
Urkunde und Buchgeschenk
Die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß gestalteten den Gottesdienst musikalisch auf höchstem Niveau. Dazu trug Prof. Franz Josef Stoiber an der Domorgel maßgeblich bei. Im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst erhielten die frisch Gefirmten im Kolpinghaus Regensburg Urkunde und ein Buchgeschenk ebenfalls aus der Hand des Bischofs. Mehrere Neugefirmte baten um eine Widmung in dem Band „Die Schönste von allen“. Das Buch über Hausmadonnen und Mariendarstellungen in den Straßen von Regensburg, das kürzlich im Verlag Friedrich Pustet erschienen ist, hatten die Neugefirmten als Geschenk erhalten.
Ursprungsfest der Kirche
Aber zurück zum Gottesdienst im Hohen Dom St. Peter: Pfingsten bedeutet die Ausgießung des Heiligen Geistes 50 Tage nach dem Osterereignis. Der Regensburger Bischof nannte Pfingsten das „Ursprungsfest der Kirche als weltumspannende Gemeinschaft“. Anders als es der griechische Mythos von Prometheus darstellt, dem die Götter das Feuer nicht gönnten, enthält Gott den Menschen nichts vor. Im Gegenteil: Bereits aus der biblischen Schöpfungsgeschichte geht hervor, dass Gott den Menschen nach seinem Abbild geschaffen hat. Er ist demnach kein eifersüchtiger Gott, sondern ein Gott, der sich selbst verschenkt.
Pfingstlicher Bonifatius
Dieser besondere Pfingsttag ist in diesem Jahr auf den Gedenktag des heiligen Bonifatius am 5. Juni gefallen. Den Apostel der Deutschen, der im Jahr 739 auch das Bistum Regensburg gegründet hatte, nannte Bischof Voderholzer eine pfingstliche Gestalt. Er hat maßgeblich dahin gewirkt, die Kirche unter den Germanen in die völkerumgreifende Kirche einzubinden. Und das ist: die katholische Kirche. Dr. Veit Neumann