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Ökumenische Donausegnung in orthodoxer Tradition

Die zwei Gesichter von Wasser

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Regensburg, 7. Januar 2024

Am Tag der Taufe des Herrn kam es zu einem besonderen Zeichen der Ökumene. Anlässlich der orthodoxen Donausegnung fand im Dom St. Peter ein feierlicher Vespergottesdienst unter der Leitung von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Archimandrit Peter Klitsch und Regionalbischof Klaus Stiegler statt. Auch musikalisch kam es zu einer beeindruckenden Zusammenarbeit. Ein Männerchor der Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und der „Byzantinische Kantorenchor München“ unter der Leitung von Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos gestalteten die Vesper gemeinsam.

Die Zweigesichtigkeit des Wassers

Zu Beginn der Predigt erinnerte Bischof Rudolf an die vielen Regionen in Deutschland, die aktuell von Hochwasser geplagt sind. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und wir können nur hoffen und beten, dass das Schlimmste vorüber ist.“ Aber genau hier zeigt sich die Zweigesichtigkeit des Wassers. Auf der einen Seite Zeichen und Inbegriff von organischem Leben. Auf der anderen Seite kann Wasser durch unkontrollierte Ströme zerstörerisch und todbringend sein. „Als das todbringende Element als auch das lebensspendende Element ist das Wasser das Element der Taufe, worin unser alter Mensch – wie Martin Luther sagt – ertränkt wird und wir mit Christus zum neuen österlichen Leben auferstehen, aus dem Wasser gezogen werden.“ Die Taufe verbindet orthodoxe, evangelische und katholische Christen. Durch sie bekennen wir den Glauben an den lebendigen und dreifaltigen Gott. Durch sie bekennen wir auch unsere Verantwortung für Gottes Schöpfung, sie zu bewahren und zu hüten, damit wir zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen. „Eine Welt, die Wohnraum, und Nahrung, Ackerboden und auch Trinkwasser für alle in ausreichendem Maße bereithält. Die Segnung der Donau enthält zugleich auch die Verpflichtung, das in unseren Kräften Stehende zu tun, die Schöpfung zu bewahren.“

 

Mit Ökumene beginnt und endet die Weihnachtszeit

In der kurzen Weihnachtszeit haben wir auch dieses Jahr die Adventszeit mit einem öffentlichen ökumenischen Zeichen eröffnet: Mit dem ökumenischen Krippenweg. „Und mit einem öffentlichen ökumenischen Zeichen, das auch die Orthodoxie mit einbezieht, ja uns von der Orthodoxie geschenkt wird, beschließen wir die Weihnachtszeit und eröffnen das neue Jahr.“ Viele Menschen könnten denken, die anschließende Prozession gehört zu den politschen Demonstrationen. „Ja, wenn sie so wollen, wir demonstrieren wirklich, aber nicht gegen jemanden oder etwas. Wir bezeugen unseren Glauben, wir preisen Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde, den Schöpfer der Elemente, besonders des Wassers. Und wir erinnern uns alle an die gemeinsame Verantwortung für die Bewahrung unserer Schöpfung.“

 

Ein Kreuz in der Donau

Unter Glockengeläut und besinnlichem Gesang des byzantinischen Kantorenchors ging es nach der Vesper in einer liturgischen Prozession zur Donau auf die steinerne Brücke. Dort leitete Archimandrit Peter Klitsch den liturgischen Ablauf der Donausegnung. Höhepunkt der Segenszeremonie war das dreimalige Hineinwerfen eines Kreuzes in die Donau von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Archimandrit Peter Klitsch und Regionalbischof Klaus Stiegler. Mit dem Segen der Gläubigen beendete Archimandrit Petros Klitsch die feierliche Donausegnung.

Text und Fotos: Simon Doering
(jas)



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